Zur Karriere von Bernhard Heller

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft in Bad Vöslau und studierte anschließend Forstwirtschaft. Obwohl man uns als Studenten hervorragende Berufsaussichten ausmalte, verhängte der öffentliche Dienst in diesem Bereich ein Jahr vor meinem Abschluß eine Aufnahmesperre, da 850 von den rund 1.000 Forstakademiker im öffentlichen und halböffentlichen Bereich tätig waren. Noch während meines Studiums übte ich Jobs, unter anderem als LKW-Fahrer oder Tankwart, aus. Meine Lebensgefährtin, die bei einem Steuerberater arbeitete, vermittelte mir in der Folge eine Tätigkeit als Buchhalter in dieser Kanzlei. Da ich mit Abschluß meines Studiums zur Ablegung der Steuerberaterprüfung berechtigt war, entschloß ich mich gemeinsam mit einer Kollegin, diese Prüfung zu absolvieren. 2001 wechselte ich in die SWT Wirtschaftstreuhand GmbH, wo ich heute als Geschäftsführer tätig bin. In der Kanzlei sind insgesamt 25 Mitarbeiter beschäftigt. Wir betreuen vorwiegend Klein- und Mittelbetriebe in Wien und Wien-Umgebung und sind auf keine besonderen Branchen spezialisiert. Neben dem Standort in Wien führen wir noch eine Filiale in Gars am Kamp, die Firmen in dieser Umgebung betreut.

Zum Erfolg von Bernhard Heller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg drückt sich für mich nicht im Finanziellen aus, sondern liegt darin, Werte zu schaffen, Anerkennung zu finden und die Klienten zufrieden zu stellen. Erfolg liegt für mich darin, daß wir weiterempfohlen werden und ständig neue Klienten gewinnen, die uns ihr Vertrauen schenken und unsere Arbeit schätzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich würde von mir nicht behaupten, erfolgreich zu sein, während mich mein Umfeld aufgrund meines Werdeganges als sehr erfolgreich einschätzt. Ich denke, daß die Wahrheit wohl in der Mitte liegt. Grundsätzlich bin ich mit dem Erreichten zufrieden, ich habe aber noch viele Ziele, die ich realisieren möchte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war meine Einstellung, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern einen neuen Weg zu gehen, als ich mit der Tatsache konfrontiert wurde, daß ich in meinem erlernten Beruf keine Aussichten hatte. Mein Ehrgeiz, gepaart mit Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit, gab den Ausschlag für meinen erfolgreichen Lebensweg. Wichtig war, das kann ich nicht leugnen, auch das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Basis meines Erfolges ist sicher die Tatsache, daß mir meine Tätigkeit zum überwiegenden Teil Spaß macht - wäre das nicht so, wäre ich wohl kaum erfolgreich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich löse manche Probleme ad hoc, denke aber in den meisten Fällen länger nach, ehe ich eine Entscheidung treffe, um eine gut fundierte Lösung anbieten zu können, auf die ich in Zukunft bei einem ähnlich gelagerten Problem wieder zurückgreifen kann. Entscheidungen treffe ich grundsätzlich allein, weil ich sie auch allein verantworten muß, ich hole aber manchmal Meinungen ein.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erwarte von meinen Mitarbeitern Einsatzbereitschaft, da ich nicht mit Menschen zusammenarbeiten möchte, die Dienst nach Vorschrift leisten und ihre Zeit von neun bis 17 Uhr absitzen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke liegt im sehr persönlichen Umgang bzw. in der sehr umfassenden Betreuung unserer Klienten, die jeweils einen bis drei Betreuer haben, die sich individuell mit ihm beschäftigen, seine Stärken und seine Schwächen kennen. Eine weitere Stärke ist unser Standort, der günstig gelegen und daher gut erreichbar ist. Langfristige Zusammenarbeit ist sowohl für uns als auch für unsere Klienten von Vorteil, so dauert etwa die Bilanzierung bei einem neuen Klienten doppelt so lange wie bei einem Bestehenden, dessen Strukturen man schon genau kennt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche Beruf und Privatleben zu trennen und abzuschalten, was mir bei meinem Hobby, der Jagd, gelingt, ansonsten aber sehr schwer fällt, da ich mit den Gedanken oft noch in der Firma bin, wenn ich nach Hause komme. Da meine Lebensgefährtin genauso viel arbeitet wie ich, akzeptieren wir das große berufliche Engagement des jeweils anderen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde einem jungen Menschen raten, einen Beruf zu ergreifen, der ihn wirklich interessiert und vor allem niemals aufzuhören, sich weiterzuentwickeln und zu lernen. Es ist für einen Absolventen ganz egal welcher Schule in dieser Zeit und wohl auch in Zukunft nicht sicher, ob er in seinem Bereich überhaupt Arbeit findet, daher ist die Bereitschaft zur Fortbildung, vor allem aber der persönliche Reifeprozeß, von großer Bedeutung, um erfolgreich sein zu können. Flexibilität ist ein weiterer wichtiger Faktor des Erfolges, ebenso spielen Ausdauer und Durchhaltevermögen eine große Rolle, und zwar vor allem dann, wenn es zu Mißerfolgen kommt: Aus Fehlern kann und soll man lernen, um sie kein zweites Mal zu begehen - und Lehrgeld muß jeder zahlen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, mich im Unternehmen zu konsolidieren und in nächster Zeit eine Beteiligung einzugehen. Ich möchte mit 40 Jahren wissen, in welchem Bereich ich die Zeit bis zu meiner Pensionierung verbringen werde. Ich habe bisher sehr viel gearbeitet und möchte in Zukunft mehr Zeit haben, um mich meinen Interessen zu widmen. Im privaten Bereich wünsche ich mir, daß mein Leben so bleibt, wie es jetzt ist, weil ich mich sehr wohl fühle.