Zur Karriere von Angelika Heidi Wehrli

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Meine Schulausbildung fand in der Schweiz statt, ich absolvierte auch zahlreiche Kurse auf der Handelshochschule St. Gallen. In den Jahren 1978 und 1979 hielt ich mich in Kanada und den USA auf, um Geld zu verdienen und mir die Welt anzusehen. Von 1979 bis 1981 war ich als Buchhalterin in einer Import/Export- Firma beschäftigt, wo ich in den Bereich der Buchhaltung und der damit verbundenen mannigfaltigen beruflichen Möglichkeiten vorstieß. 1981 zog ich nach Wien um, wo ich zunächst bei einem Steuerberater tätig war. In der Folge übernahm ich in den Jahren 1982 bis 1985 die Position eines Assistent Controllers bei einem amerikanischen Unternehmen mit Ausrichtung auf Osteuropa, wo ich zuständig für die Bereiche Berichtswesen, Buchhaltung, EDV-Einführung und Order Processing war. Dort erkannte ich, daß ich, um diesen breitgefächerten beruflichen Raum professionell nutzen und gestalten zu können, mich selbständig machen mußte. Dieser Schritt folgte 1985 mit dem Umzug ins Burgenland und der Gründung des Einzelunternehmens A. Nussbaum mit den Schwerpunkten fachliche Projektleitung bei der Entwicklung der IBM Finanzbuchhaltung DKS im APDC Wien, Hotline Service für IBM, Erstellung von Analysen und Designs für die Softwareentwicklung, Schulung, Support und Kundenbetreuung. 1992 folgte die Gründung der Business EDV Consult GesmbH, wo ich als Geschäftsführende Gesellschafterin in der Folge bis 1995 zusätzlich fünf ausländische Firmen in Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und Polen gründete. Diese betreuen im Bereich Betriebliches Rechnungswesen für Internationale Firmen solche vor Ort und die notwendigen Strukturen mit Design, Support, Schulung. 1997 wurde die BEC nach ISO 9001 zertifiziert, was unseren hohen Standard auch gegenüber unseren Wirtschaftspartnern darstellt. Seit 2002 gibt es eine Zusammenarbeit mit Business Partner SoftM AG in München und Business Partner Command AG in Ettlingen.

Zum Erfolg von Angelika Heidi Wehrli

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Möglichkeit der Selbstverwirklichung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne der bisherigen Berufslaufbahn sehe ich mich durchaus als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Geradlinigkeit, Ehrlichkeit, Know-how und viel Arbeit. Weiters meine Befähigung, die datenmäßige Verknüpfung der Bereiche Buchhaltung und EDV zu erfassen und dafür geeignete, international anwendbare, modernste Programme zu kreieren. Diese Fähigkeit ist sehr selten. Die BEC bearbeitet sehr spezifische Aufgabenfelder in einem Bereich, wo wir - entwicklungstechnisch gesehen - eine Pionierrolle innehaben, inklusive der Kompatibilität der Programme mit den jeweiligen Landessprachen. Die Entwicklungs- und Gründungskosten unserer Auslandsfirmen haben wir aus eigenen Mitteln getragen, somit haben wir einen großen Vorteil, was den technischen Entwicklungsstandard und die Rentabilität betrifft.Ist es für Sie als Frau schwieriger, in der Wirtschaft erfolgreich zu sein? Nein, hier sind Know-how und Arbeitsqualität gefragt, das ist geschlechtsneutral.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich hatte immer schon das Gefühl, meine gesetzten Ziele erreicht zu haben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Ruhe und Geradlinigkeit löse ich alle anstehenden Fragen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Mein Leben verläuft originell, da ich meinen persönlichen Stempel verwende und nichts verstecke.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als internationaler Business Partner für IBM sind wir eine in Fachkreisen anerkannte Kraft. Zum Beispiel halte ich fachliche Vorträge im Controllers Club, hinsichtlich der EU-Osterweiterung, ein Club, wo ich aufgrund meiner nicht-akademischen Laufbahn normalerweise keinen Zutritt hätte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem ist die Finanzierung der Entwicklung des Produktes, welche der Kunde nicht übernimmt, somit sind wir gezwungen, diese vorzufinanzieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wesentliche Rolle.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Nach einem Gespräch, welches die Mitarbeit abklärt, verlasse ich mich auf mein Gespür. Bisher fuhr ich sehr gut damit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lebe die Arbeit vor. Ich glaube, hier in zeitgemäßer Weise Mitarbeiter zur Selbständigkeit zu motivieren, wobei mir das auch im Ausland gut gelungen ist.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als kameradschaftlich und kompetent, jedoch lasse ich mir das Heft nicht aus der Hand nehmen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Einerseits die Spezialisierung, andererseits die Perfektion in unserer Nische, bedingt durch gute Mitarbeiter und das Produkt. Auch das Hintragen unserer Stärken in den Markt selbst ist eine Stärke, sonst würden die Kunden nicht aus eigenem Antrieb auf uns zukommen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich laufend durch Literatur weiter.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mir Freiräume in der Art schaffen, daß ich mich in die strategische Führung der Unternehmen zurückziehen kann.

- Dokumentation für DKS
- Benutzerdokumentationen für diverse EDV-Programme