Zur Karriere von Heinrich Jahn

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Grundschule und vier Jahren Realgymnasium absolvierte ich die Handelsschule in Wien. Von Mitte 1952 bis Ende 1953 war ich bei der Firma Haller in Wien im Textilgroßhandel tätig. Bevor ich im August 1971 als Abteilungsleiter zur Firma William Prym, einem Großhandel in Wien, wechselte, war ich von Anfang 1954 bis Ende Juli 1971 in der Bandfabrik Josef Adensamer & Cie. in Wien beschäftigt. Um mich beruflich weiterzubilden, besuchte ich in dieser Zeit diverse Abendkurse (Lohnverrechnung, Zollwesen, Fremdsprachen, etc.) sowie die Textilschule in der Spengergasse in Wien. Nach der Fusion der Firma Prym mit der Firma Harlander zur Verkaufsgemeinschaft HPVG. im Jahr 1980 wurde ich zum Produktbereichsleiter für Weichkurzware bestellt. In diese Periode fiel der neue Modetrend der breiten Schultern. Aufgrund der daraus resultierenden enormen Nachfrage nach Schulterpolstern wurden diese zur absoluten Mangelware. Mein ständiger Kampf mit dem schier unlösbaren Problem, Lieferanten für Schulterpolster zu finden, gab schließlich den Ausschlag zur Gründung der eigenen Firma Charlotte Jahn im Jahr 1987, um durch Eigenproduktion dem akuten Mangel an Schulterpolstern zu begegnen. Ende 1988 verließ ich die Verkaufsgemeinschaft HPVG, um im eigenen Betrieb bis zu seiner Umwandlung in die Jahn GesmbH im Jahr 1994 als kaufmännischer Angestellter tätig zu sein. Seit 1994 fungiere ich als Konsulent und Gesellschafter. Als die Nachfrage nach Schulterpolstern abnahm, spezialisierten wir uns nach und nach auf Klettverschlüsse. Um einen größeren Absatzmarkt zu erschließen, eröffnete mein Sohn einen weiteren Betrieb im ehemaligen Ostdeutschland.

Zum Erfolg von Heinrich Jahn

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin zufrieden, wenn die Firma gedeiht und es der Familie gut geht. Ich bin nicht sehr ehrgeizig und würde nie im Mittelpunkt stehen wollen. Mir ist nur wichtig, daß ich eine gute Leistung erbringe.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege Wert auf langjährige Mitarbeiter und hoffe, daß diese in die Aufgabe so hineinwachsen, daß sie meine Gattin, welche man auch als Seele des Unternehmens bezeichnen kann, und mich sukzessive immer mehr entlasten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir bieten unseren Mitarbeitern leistungsgerechte Entlohnung und jährliche Gehaltserhöhungen. Wir pflegen ein sehr familiäres Betriebsklima und organisieren immer wieder gemeinsame Unternehmungen und mehrtägige Betriebsausflüge. Auch lobende Worte und kleine Geschenke als Anerkennung motivieren und freuen jeden Mitarbeiter. Sohn Michael, der seit mehreren Jahren als Geschäftsführer fungiert, leistet hervorragende Arbeit und ist maßgeblich für die laufende positive Entwicklung verantwortlich. Das gleiche gilt für Sohn Werner, der sein Unternehmen in Deutschland mit großem Erfolg leitet.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir exportieren weltweit, sind sehr flexibel und vielseitig und halten ein sehr großes Lager.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben uns sehr gut gegen die Konkurrenz abgesichert, weil wir sehr vielseitig sind. Wir haben auch viel im maschinellen Bereich zur Weiterverarbeitung der Klettbänder investiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Soweit es möglich ist, versuche ich Beruf und Privatleben zu trennen. Das ist jedoch nicht immer möglich, da sich Wohnung und Betrieb im selben Haus befinden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man darf sich nie selbstzufrieden zurücklehnen. Im Hinterkopf muß man sich immer der Tatsache bewußt sein, daß irgendein negatives Ereignis eintreffen kann und die wirtschaftliche Situation sich völlig verändern kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein vorrangiges Ziel ist es, so lange wie möglich gesund und fit zu bleiben und meiner Umwelt mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Gerne hätte ich auch mehr Zeit für meine Hobbys.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen. Hindernisse umgehen, nicht umwerfen!