Zur Karriere von Andreas Früchtl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nachdem ich in Wiener Neustadt am humanistischen Zweig einer AHS die Reifeprüfung abgelegt hatte, begann ich an der TU Wien und an der Musikhochschule mit den Studienrichtungen Tontechnik und Elektrotechnik, wobei ich bislang nur das Studium der Tontechnik abgeschlossen habe. Während meiner gesamten Studienzeit war ich berufstätig, anfangs in einem Tonstudio, in weiterer Folge führte ich Reparaturen an elektronischen Geräten durch. Zwei Jahre davon betätigte ich mich für die Firma GG Elektronik im Bereich der Fertigung professioneller Endstufen. Anschließend begann ich eine Zusammenarbeit als Tontechniker mit dem Kabarettisten Hans Peter Heinzl, die bis zu dessen Tod andauerte. Mit dem Branchenkollegen Wolfgang Werner teilte ich acht Jahre lang ein Büro in Wiener Neustadt. Als im April 1998 das Radiomonopol fiel, bot sich mir die Möglichkeit, in diese Branche einzusteigen. Ursprünglich sollte unser Projekt Lokalradio NÖ Süd heißen. Nachdem wir eineinhalb Jahre lang auf eine eigene Frequenz warten mußten, gingen wir am 31. Jänner 2000 mit Party FM erstmals auf Sendung. Der erste Geschäftsführer und anfangs mit 51 Prozent mehrheitliche Aktionär Dr. Martin Zimper prägte und positionierte unseren Sender und gab ihm sein heutiges Gesicht. Als er im November 2002 ein Angebot von Krone Hit Radio annahm, avancierte ich vom technischer Leiter zum Geschäftsführer. Derzeit betreibe ich drei Projekte, neben dem Privatradio sind das ein Verleih von Geräten der Ton- und Lichttechnik im Veranstaltungsbereich, die Firma Früchtl Akustik, und habe einen Lehrauftrag an der Universität für Musik.

Zum Erfolg von Andreas Früchtl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Spaß an meiner Tätigkeit zu haben und meinem Umfeld diese Freude weiterzuvermitteln. Dem kommt der Umstand entgegen, daß die Radiobranche lebensfrohe Menschen anzieht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Vor allem durch den Umstand meiner finanziellen Unabhängigkeit erlebe ich mich als erfolgreich, ich verfüge dabei über mehrere, unabhängige Standbeine.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Bereits während meiner Jugend interessierten ich mich alle Belange der Tontechnik, in diesem Sinne konnte ich Beruf und Hobby auf einen Nenner bringen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ab dem Zeitpunkt, an dem ich beruflich ausgelastet war, empfand ich mich als erfolgreich.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich sehe keinen Sinn darin, die Augen vor dem Schaffen anderer zu verschließen, jeder Lernprozeß basiert auf Imitation. In der Originalität steckt allerdings auch ein großes Potential. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In diesem Zusammenhang möchte ich Hans Peter Heinzl erwähnen, von dem ich im Verlauf unserer intensiven Zusammenarbeit sehr viel lernen konnte, was durch unsere verschiedenen Charaktere noch verstärkt wurde. Während mein Partner eine ganzheitliche, originelle, aber auch schlampige Arbeitsweise hatte, orientierte ich mich ursprünglich zu sehr an Details.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein großes Problem sehe ich in der Ungleichheit zwischen ORF und Privatsendern in Bezug auf die Einhaltung von Normen und Vorschriften.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In meinen Augen verkörpern die Mitarbeiter in jedem Unternehmen den Schlüssel zum Erfolg. Der Führungsebene obliegt alleine die Aufgabe, Rahmenbedingungen für möglichst reibungslose Abläufe zu schaffen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Diesbezüglich überlasse ich die Wahl zumeist der Person, die in weiterer Folge mit dem neuen Mitarbeiter zusammenarbeitet. Ausnahmen stellen dabei die Bereiche von Sekretariat und Verkauf dar, wo ich mir ein Mitspracherecht vorbehalte. Gerade im Verkauf stellt die Suche nach qualifizierten und fähigen Arbeitskräften eine schwierige Aufgabe dar.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Abgesehen von gewissen Rahmenbedingungen, zu denen auch Pünktlichkeit zählt, lasse ich meinen Mitarbeitern große Freiräume für eigenständiges Arbeiten. Kontrolle halte ich allerdings für sehr wichtig.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Zielgruppe möchte ich mit jungen Erwachsenen umschreiben, die Inhalte belaufen sich auf Musik, Wetter, Verkehr und Tips. Wir sind ein lokaler Sender und versorgen den Raum Ostösterreich.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In Rahmen einer jungen und dynamischen Branche müssen wir ständig an unserer Qualität arbeiten, um uns vom Umfeld abzuheben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich lernte meine Frau zu einem Zeitpunkt kennen, als ich bereits in der Veranstaltungsbranche tätig war, die Tätigkeit beim Radio brachte eine Erleichterung mit sich.
Ihr Lebensmotto?
Für mich zählt es, Spaß zu haben an dem, was ich mache, und dabei meinen Lebensstandard zu erhalten.