Zur Karriere von Josef Baumgartner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Volks- und Hauptschule besuchte ich den einjährigen polytechnischen Lehrgang und begann ab 1979 eine vierjährige Lehre als Spengler und Lackierer bei der Firma Porsche in Wien, die ich 1983 mit Erfolg abschloß. Nach Ableistung des Präsenzdienstes arbeitete ich noch ein Jahr bei Porsche und bewarb mich anschließend bei Austrian Airlines. Dort begann ich meine Laufbahn als Lagerarbeiter am Flughafen, da bei der AUA keine Stelle als Spengler oder Lackierer frei war. Durch die Lagertätigkeit kam ich in Kontakt mit den Duty Free Shops, wo ich mich als Verkäufer bewarb. Nach dem erfolgreich bestandenem Aufnahmetest war ich vier Jahre lang in der Ankunftshalle im Duty Free Shop tätig. Nach weiteren zwei Jahren konnte ich zum Supervisor Stellvertreter aufsteigen. 1996 wurde die Stelle des Leiters der Duty Free Shops frei, um die ich mich dann bewarb. Ich wurde für diese Stelle bestimmt und habe nun seit Jänner 1997 die Position des Leiters inne. Als solcher bin ich für bis zu 100 Mitarbeiter verantwortlich und arbeite für eine eigene Handelsgesellschaft, die Travel Value Wien Betriebs GmbH & Co KG, eine hundertprozentige Tochter von Austrian Airlines. In den Duty Free Shops werden Zigaretten, Spirituosen, Parfums und Kosmetikartikel vertrieben. Der Verkauf verteilt sich auf sechs Geschäfte in allen Flugsteigen.

Zum Erfolg von Josef Baumgartner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß die Umsatzzahlen stimmen und die Mitarbeiter zufrieden sind.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich im Lager begonnen habe und mich in diese verantwortungsvolle Position emporgearbeitet habe.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe jeden Job, den ich innehatte, mit hundertprozentigem Einsatz ausgeführt. Jede Arbeit, die an mich herangetragen wurde, habe ich verläßlich und zufriedenstellend erledigt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen stelle ich mich sofort und lasse nichts liegen. Es ist das Beste, etwaige ungeklärte Fälle unverzüglich zu lösen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich muß ehrlich zugeben, daß ich mir selbst wenig zutraute. Die treibende Kraft war meine Mutter, und erst nach dem Bundesheer wollte ich mir auch selbst beweisen, wozu ich fähig war. Als ich meinen ersten Karrieresprung zum Supervisor Stellvertreter machte, merkte ich, daß ich eine erfolgreiche Karriere vor mir haben würde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine beste Entscheidung war es, mich am Flughafen für eine entsprechende Position zu bewerben. Zwar mußte ich ein Jahr lang Lagertätigkeit ausüben, aber diese brachte mich auch meinem späteren Beruf im Duty Free Shop näher. 1991 stellte sich mir die Frage, ob ich wieder in meinen Beruf als Spengler und Lackierer zurückkehren sollte. Ich entschied mich jedoch dagegen und denke, daß die Entscheidung, weiterhin im Duty Free Shop-Metier zu verbleiben, sehr gut war.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Mentor und Förderer war mein früherer Chef, Herr Bernhard Kotlan. Er traute mir die Leitung der Duty Free Shops zu und bestärkte mich in meinen Berufsabsichten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt einige Dinge, wie z.B. die Nichtraucherkampagnen, die für unseren Verkauf nicht gerade förderlich sind.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß mich die meisten meiner Kollegen nicht als ausgesprochenen Vorgesetzten ansehen, zumindest würde ich das gerne so haben. Am Flughafen schätzt man mich als hilfsbereiten und zugänglichen Menschen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie sind sehr wichtig, ohne gute Mitarbeiter wäre mein Erfolg sicher in Frage gestellt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Mitarbeiter müssen Verkaufserfahrung haben und der englischen Sprache mächtig sein. Ansonsten stelle ich nach meinem persönlichen Eindruck ein, nicht nach der Liste der Referenzen. Im persönlichen Gespräch finde ich bald heraus, ob ein Mitarbeiter geeignet ist.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke liegt in der Preisbildung, es gibt keinen Einzelhandel, der unsere Markenprodukte preislich unterbieten kann. Alle Produkte können gekauft werden, steuerfreie Zigaretten sind aber nur erhältlich, wenn man ins Nicht-EU-Ausland reist. Außerdem bieten wir auch Accessoires, Kosmetikartikel, Spirituosen, etc. an.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wir haben ganzjährig täglich geöffnet, im Sommer sogar 24 Stunden, ansonsten von fünf Uhr morgens bis Mitternacht. Ich kann mir aber trotzdem Zeit für mein Familienleben freihalten. Günstig ist mein naher Wohnort, und ich habe Mitarbeiter, auf die ich mich verlassen kann.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für Weiterbildung verwende ich ungefähr sechs bis acht Wochen jährlich, ich besuche betriebseigene Kurse der AUA sowie Sprach-, Arbeitsrecht-, Sozial- und Mitarbeiterführungskurse.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die nächste Generation soll mit ihren Wünschen am Boden bleiben und immer das von den Leuten verlangen, was sie selbst bereit ist zu tun.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Ziel meiner Firma ist vor allem die Vergrößerung und Erweiterung unserer Geschäfte. Der Flughafen wird vergrößert, und wir wachsen mit.