Zur Karriere von Dieter Ainedter

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Vater war Unternehmer und Erfinder, was mich zeitlebens prägte. Sein Produkt, die Großformatplatte oder Elementdecke, ist heute noch die meist verbreitete Fertigteildecke im deutschsprachigen Raum. Nach der Matura in Salzburg studierte ich an der TU Graz Maschinenbau. Zunächst arbeitete ich in der Entwicklungsabteilung von Rexroth, heute Mannesmann, ehe ich ab 1970 im elterlichen Unternehmen ABEK tätig war, das Gitterträger und Großformatplatten herstellte. 1976 machte ich mich mit der Produktion von Maschinen und Anlagen für Großformatplatten zum Export selbständig. Gleich zu Beginn konnte ich drei Anlagen mit einem Volumen von etwa 60 Millionen Schilling liefern. Nach einer Umstrukturierung entwickelten wir CAD-Programme als Planungswerkzeug für Betonfertigteile im Hochbau. Hauptaufgabe dieser Software ist die Unterteilung von Decken in transportierbare Elemente (Elementdecken) sowie die statische Berechnung der notwendigen Bewehrung. So wird es möglich, individuelle Planungen in die Serienfertigung einfließen zu lassen. Mit diesen Daten konnten auch Maschinen automatisch gesteuert werden, was letztlich zur Kundenanfrage führte, auch gemauerte Wände auf Basis individueller Pläne automatisch vorzufertigen. Eine erste vollautomatische Anlage zur Herstellung roher Mauern basierend auf dem individuellen Architektenplan wurde bereits realisiert. Es wurden bis zu 70 Mitarbeiter beschäftigt. Aktuell sind wir mit der Weiterentwicklung des Mauer-Roboters beschäftigt.

Zum Erfolg von Dieter Ainedter

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß die Arbeit Freude bereitet und Entwicklungsideen in die Realisierungsphase treten und sich zu bewähren beginnen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war bereit, ein großes Arbeitspensum zu leisten, hatte die Kraft und die Begeisterung, innovative Konzepte umzusetzen und das Glück, meiner Zeit etwas voraus zu sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In der Zusammenarbeit mit meinem Vater entdeckte ich mein Talent und konnte erste Erfolge erleben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der erste Schritt, nämlich das CAD-Programm zu generieren, das anfangs nur für mittlere Datentechnik funktionierte, wurde von mir auf dem PC anwendbar gemacht. In weiterer Folge wurde dieses Programm zum marktführenden CAD-Tool im deutschsprachigen Raum. Dies war ein großer Sprung nach vorn. Ich setzte bereits 1980 auf die PC-Idee und nicht auf die üblichen Großrechner und war somit dem Markt, der mir in der Folge recht gab, um einiges voraus.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater hat mich immer bei allen Überlegungen miteinbezogen, sowohl in technischer als auch in geschäftlicher Hinsicht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung kommt vom Markt, sofern ein Produkt erfolgreich angewendet wird. Bei Tagungen für die technologische Entwicklung im Fertigteilbereich konnten wir in den Jahren1987 bis 1996 bereits jeweils über 800 Kunden begrüßen, die für Tagungen nach Salzburg anreisten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die computerunterstützte Produktion von massiven Fertigteilhäusern im Werk steckt noch in den Kinderschuhen. Mehr als Rohmauern werden noch immer nicht gefertigt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich bin als Innovationsbringer in der Branche weitgehend anerkannt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Interessante Aufgaben werden als sehr motivierend erlebt. Die intrinsische Motivation durch Begeisterung herrscht vor. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? CAD-Daten zur Ansteuerung von automatisierten Maschinen im Fertigteilwerk heranzuziehen, war und ist unsere Stärke. Unsere Innovationskraft, der universelle Ansatz sowie das Wissen vom Maschinenbau über EDV bis zur Statik ist eine weitere Stärke.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf hat einen hohen Stellenwert.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich nutze aktuelle technische Fortbildungsmöglichkeiten und wende dafür etwa 10 Prozent meiner Arbeitszeit auf.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Heute ist mit völlig anderen Anforderungen des Marktes zu rechnen als jenen, die noch die Generation unserer Eltern vorfand, daher denke ich, daß die Fähigkeit zur raschen Anpassung wesentlich ist. Nach wie vor stehen kaufmännische Aufgaben im Vordergrund.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich suche Kapital für die Umsetzung meiner Ideen. Dabei schwebt mit beispielsweise eine Fabrik zur Herstellung von Massivhäusern vor.

Diverse Patente.