Zur Karriere von Karin Dreiher

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Hauptschule begann ich eine dreijährige Lehre für Kosmetik und Fußpflege im dritten Wiener Gemeindebezirk und schloß diese 1981 mit Erfolg ab. Nachdem ich Kurse für Maschineschreiben und Stenographie absolviert hatte, wechselte ich den Beruf und begann in einem Versicherungsbüro zu arbeiten. Nach vier Monaten wechselte ich wieder und arbeitete zwei Jahre als Verkäuferin bei der Firma Theuretzbacher im zwanzigsten Bezirk. Anschließend ging ich als Verkäuferin nach Mistelbach, die Sparte war die gleiche, nämlich Juwelen und Uhren. Nach zweijähriger Tätigkeit absolvierte ich eine neuerliche Umschulung am Computer für Reprotechnik und Graphik und fand eine Anstellung beim „NÖ-Anzeiger“, einer niederösterreichischen Gratiszeitung. Nachdem ich meine beiden Söhne 1990 und 1995 zur Welt gebracht hatte, blieb ich sechs Jahre als Hausfrau und Mutter bei den Kindern und begann erst wieder 1996 im DM-Markt in Hollabrunn im Kosmetik- und Fußpflegestudio, das damals neu eröffnet wurde, zu arbeiten. Ich arbeitete dort vier Jahre. Danach faßte ich den Entschluß zur Selbständigkeit. Im August 2001 richtete ich mir einen kleinen Salon mit einem Zimmer im eigenen Haus ein und begann mein eigenes Kosmetik- und Fußpflegegeschäft. Das Zimmer wurde mir bald zu klein, ich mietete daher in Laa an der Thaya ein Geschäftslokal, wo ich im Mai 2003 meinen Salon eröffnete. Ich beschäftige zwei Aushilfen. Meinen kleinen Salon im eigenen Haus behielt ich für meine Stammkunden aus Groß Harras und der näheren Umgebung. Bei älteren Kunden, die nicht mehr gut zu Fuß sind, mache ich Hausbesuche.

Zum Erfolg von Karin Dreiher

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, eigene Entscheidungen zu treffen, was mein seelisches und körperliches Befinden stärkt. Wohlbefinden bei meiner Arbeit und der Zuspruch der Umgebung sehe ich als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, daß ich mein berufliches Fortkommen ganz allein geschafft habe mit Haus, Kindern und Geschäft.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Zielsetzungen verfolgte ich konsequent und kam durch harte und professionelle Arbeit zu meinem jetzigen Erfolg. Der Zuspruch meiner Kunden spornt mich weiter an und bestärkt mich in meinem Handeln.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In meiner Sparte ist es sicherlich leicht, als Frau in der Wirtschaft zu bestehen. Schwierig ist natürlich, die Erziehung meiner beiden Söhne mit dem Beruf zu vereinbaren. Aber mit guter Einteilung ist auch das zu bewerkstelligen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In meiner Arbeit im Kosmetiksalon von DM empfand ich mich erstmals als erfolgreich. Nach etlichen Schulungen mußte ich nicht nur manuell arbeiten, sondern auch Abrechnungen erstellen, gewisse Zahlen ausarbeiten, Umsatz- und Mitarbeiterplanung erledigen. Diese vielen Aufgaben, die ich zur Zufriedenheit und korrekt erledigte, bekräftigten mich sehr in meinem Vorhaben, einen eigenen Salon zu gründen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung zur Selbständigkeit war richtig. Bereits ab der Eröffnung meines ersten kleinen Salons im August 2001 konnte ich einen großen Zustrom an Kunden verbuchen. Im Mai 2003, als ich meinen jetzigen großen Salon aufmachte, war die Situation dieselbe. Immer hatte ich regen Zulauf meiner Kunden. Ich war natürlich auch begünstigt, da es in Laa außer meinen Geschäft keine Kosmetik-und Fußpflegesalons gibt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Chefin in meiner ersten Lehrzeit, Frau Ludmilla Lastivka, die heute leider nicht mehr lebt, war zwar sehr streng aber fair und hatte wesentlichen Anteil an meiner Erziehung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt gewisse Kunden, die aus medizinischer Sicht unbedingt regelmäßige Fußpflege benötigen. Diese wird von der Krankenkasse leider nicht übernommen. Die nötige periodische Fußpflege überschreitet oft die Mittel der Kunden und wird daher vernachlässigt, bis die Leute nicht mehr gehen können und dann sehr verspätet zu mir kommen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Kunden sehen mich als sehr freundliche Kosmetikerin, die auf alle Wünsche eingeht mit genauer und verläßlicher Behandlung. Meinen Mitarbeitern gegenüber pflege ich ein eher kollegiales Verhältnis.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind sehr wichtig für mich, sie tragen wesentlich zum Erfolg bei.Nach welchen Kriterien wählen sie Mitarbeiter aus? Gepflegtes Aussehen ist sehr wichtig und natürlich fachliches Wissen. Mitarbeiter müssen einen guten Umgang mit meinen Kunden pflegen. Ich schätze gutes Teamwork, wir müssen uns ergänzen und einander aushelfen können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Bei uns gibt es faire Preise und qualifizierte Mitarbeiter, die jedes Problem genau unter die Lupe nehmen und zu lösen versuchen. Wenn Probleme auftauchen, die in unserem Salon nicht behandelt werden können, geben wir den Kunden den Rat, einen Arzt aufzusuchen. Wir sind in dieser Beziehung ganz ehrlich und versuchen nicht, die Kunden mit allen Mitteln zu halten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Eltern wohnen im gleichen Haus wie ich und sind mir eine große Entlastung. Ich finde mit guter Einteilung immer genügend Zeit und Gelegenheit für mein Privatleben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Es gibt interne monatliche Schulungen der verschiedenen Firmen und Kurse von der Wirtschaftskammer, die für mich wertvoll sind. Ich benötige für Weiterbildung circa eine Woche im Jahr. Auch meine Mitarbeiter sind an der Fortbildung beteiligt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein gesunder Menschenverstand würde auch in der heutigen Zeit weiterhelfen. Die Zielsetzung je nach den Talenten ist wichtig, die Zukunft muß je nach Neigung zu einem bestimmten Beruf aufgebaut werden. Eine gediegene, berufsorientierte Schulung ist heute mehr denn je Voraussetzung für den Erfolg in jedem Beruf.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich könnte mir vorstellen, noch mehrere Geschäfte zu eröffnen, dieser Plan ist aber noch nicht spruchreif. Ich arbeite gern und will aber nicht so sehr dem Streß verfallen, davon haben meine Kunden auch nichts.