Zur Karriere von Claudius T. Ambrosch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte von 1978 bis 1983 das TGM in der Fachrichtung Elektrotechnik, schloß mit Auszeichnung ab und war nach dem Präsenzdienst als Leihtechniker tätig. Meine erste Stelle fand ich in der Meß- und Regeltechnik im Ingenieurbüro HAN/Hartmann & Braun. Dort war ich zwei Jahre lang beschäftigt und führte als Leihtechniker ein relativ lockeres Leben. Weil ich aber doch eine direkte Firmenzugehörigkeit suchte, wechselte ich zur Firma Wiener Kabeltechnik Hochspannungsprüffeld. Dort war ich nur ein halbes Jahr tätig, weil es ein sehr autoritär geführtes Unternehmen war, wo ich mich nicht ganz wohl fühlte. 1987 erwarb ich den Ingenieurtitel und wechselte zur Firma AEG Seilbahnbau. Damals wurden die meisten Seilbahnen von der Firma AEG gebaut, und ich war bei zwei Anlagen für die technische Planung zuständig. Diesen Arbeitgeber verließ ich, weil die Abteilung sehr altmodisch geführt wurde, und wechselte 1988 zur Firma Regeltechnik Wien. Dieses Unternehmen war in der Antriebstechnik tätig, und ich war für ein Projekt zum Aufbau eines Nahtlosrohrwalzwerkes in Rußland zuständig. Diese Tätigkeit brach ich aber nach einem Jahr ab, weil ich nur mit Planungsarbeit im Büro beschäftigt war und keinen Kundenkontakt hatte. 1989 kam ich aufgrund eines Inserates mit der Firma Eckardt in Grinzing in Kontakt. Dort faßte ich zum ersten Mal im Verkauf Fuß. Ich begann im Innendienst, aber als krankheitshalber der Außendienstmitarbeiter für die Tschechoslowakei ausschied, wurde mir dieses Vertriebsgebiet angeboten. Seitdem bin ich im Vertrieb tätig. 1994 wurde die Firma Eckhardt verkauft, ich sah dort für mich keine Zukunftsperspektive und wechselte zur Firma Fisher-Rosemount, wo ich 1999 die Position des Vertriebsleiters für Österreich übernahm. Diese Position hatte ich bis zum Jahr 2000 inne, dann führten die Differenzen mit dem Country-Manager zu meiner Freisetzung. Im selben Jahr noch begann ich bei der Invensys Systems GmbH als Vertriebsleiter für Österreich und Osteuropa. Als mit Ende August der Geschäftsführer das Unternehmen verließ, übernahm ich diese Position und fühle mich sehr wohl dabei.

Zum Erfolg von Claudius T. Ambrosch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das Erreichen dessen, was ich mir vorgenommen habe. Erfolg hilft auch dabei, wieder andere Erfolge zu erreichen. Je höher allerdings die Position ist, desto mehr muß das gesamte Umfeld stimmen, denn wenn bei mir nur ein Teil nicht funktioniert, dann stört es das Gesamtgefüge.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Absolut - ich habe vieles erreicht, das im nachhinein gesehen sehr schwer zu erreichen war. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Durchhaltevermögen finde ich am wichtigsten, ich bin auch sehr zielstrebig, und nehme mir Zeit dafür, das Gewünschte zu erreichen - dazu gehört eine große Portion Fleiß. Für mich ist auch die Familie sehr wichtig, denn ich brauche die Ausgeglichenheit. Außerdem bin ich stolz darauf, wenn ich die Arbeitsplätze meiner Mitarbeiter sichern kann und damit auch die Existenz der Familien meiner Mitarbeiter.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei Problemen ist es mir wichtig, diese sofort anzusprechen und zu bereinigen. Gerade beim Kunden ist es unerläßlich, sofort zu reagieren, wenn etwas schlecht gelaufen ist, damit keine Unzufriedenheit entsteht. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte einen großen Lehrmeister, Dr. Alois Muhr, der mich mit einem Ausspruch sehr prägte: Wenn du willst, daß sich der andere ändert, mußt du dich zuerst ändern.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir arbeiten in einem ausgezeichneten Team - unsere Mitarbeiter kennen sich untereinander und helfen sich gegenseitig. Jeder hat seinen Aufgabenbereich und gibt sein Bestes.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation erfolgt durch die Vorbildwirkung. Ein Chef sollte mit anpacken, vor allem, wenn es Probleme gibt. Verantwortung ist auch Teil der Motivation, ich versuche meinen Leuten Verantwortung zu überlassen, sie müssen teilweise alleine Ihren Weg finden. Ich muß auch immer darauf achten, interne Verbesserungen herbeizuführen, damit die Mitarbeiter sehen, daß ich etwas für sie tue. Einen Beitrag zur Gesundheit der Mitarbeiter leiste ich dadurch, daß immer frisches Obst bereit steht. Die Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen und gerne zur Arbeit kommen. Das kostet wenig und bringt sehr viel.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir bieten sehr viele unterschiedliche Produkte und arbeiten in vielen verschiedene Ländern - das gibt uns die Möglichkeit, auszuweichen oder auszugleichen, wenn irgendwo etwas nicht so gut läuft. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Für die nächste Generation wird eine ausgezeichnete Ausbildung sehr wichtig sein, denn Managementpositionen werden in Zukunft nur mehr von Akademikern besetzt. Fleiß, Offenheit und Ehrlichkeit sind ohnehin Voraussetzung für den Erfolg, Geduld braucht man auch, denn wenn man drängt und etwas sofort will, funktioniert es meistens nicht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit dieser Position habe ich ein großes Ziel erreicht. Da ich erst seit kurzem in dieser Position bin, ist es im Moment wichtig, genug Zeit für die Mitarbeiter aufzubringen, für das Wachstum des Unternehmens zu sorgen und das Vertrauen der Kunden zu erhalten.
Ihr Lebensmotto?
Alles ist erreichbar - nur der Wille zählt.