Zum Erfolg von Rupert Weißenlehner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg - und das halte ich für sehr wichtig - das Erreichen von Zielen, vor allem aber mit einer inneren Befriedigung. Diese hängt davon ab, welche Einstellung man hat, vor allem aber, daß man nicht nur in geschäftlicher, sondern vor allem auch in menschlicher Hinsicht zufrieden ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meiner Meinung nach kommt es darauf an, daß man Visionen hat, daß man sich Ziele setzt, und daß man sein Handeln darauf ausrichtet. Das war bei mir immer der Fall, obwohl es natürlich auch Rückschläge gab. Ich hatte immer schon Ziele in meinem Leben, allerdings war in der Schule die Informatik noch nicht so allgegenwärtig, und so träumte ich zunächst von allen möglichen Geschäften.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich denke, ich habe in vielen Situationen richtig entschieden. Ich würde sagen, daß 80 Prozent meiner Entscheidungen erfolgreich waren. Dabei ist es aber auch wichtig, konsequent zu sein. Manchmal macht man etwa Zusagen an Mitarbeiter, deren Einhaltung einem später schwerfällt. Dann muß man aber natürlich trotzdem dazu stehen. Es ist meines Erachtens sehr wichtig, Handschlagqualität zu beweisen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich denke schon, daß Originalität in dieser Hinsicht besser ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein Vorbild hatte ich eigentlich nicht. Ich denke, daß jeder seines Glückes Schmied ist, wobei ich den Begriff „Glück“ durchaus mit Vorsicht verwenden möchte. Jene, denen so manches vielleicht nicht ganz so leicht gefallen ist, wissen das Glück wohl auch mehr zu schätzen als jene, denen alles in den Schoß gefallen ist.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir sind natürlich den Wirtschaftsschwankungen stark ausgesetzt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde wohl als jemand gesehen, der immer den besten Kompromiß sucht und Handschlagqualität besitzt, als jemand, der dem anderen viel Freiraum läßt und der Vertrauen erweist - manchmal auch zu viel.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle. Da ich aus einer großen Firma kam, in der ich viele Mitarbeiter hatte, war es für mich eigentlich klar, daß ich auch in meiner eigenen Firma ein Team haben würde.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Es kann sein, daß ich den Bewerber persönlich kenne, und ich achte natürlich auf die spezifischen Qualitäten für die konkrete Position.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich glaube, das ist vor allem eine Frage des Einfühlungsvermögens, man muß sich Zeit für jeden einzelnen nehmen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Flexibilität, eine flache Hierarchie, das hohe Qualitätslevel und unsere Handschlagqualität sind unsere Stärken. Jeder Mitarbeiter ist berechtigt, Entscheidungen zu treffen, daher gibt es keine Verzögerungen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Nun, wir gehen vor allem in Europa schwierigeren Zeiten entgegen. Auch in Österreich wird es nicht einfacher, obwohl wir da ja auch, im positiven Sinne, immer etwas nachhinken. Ich mache mir ein bißchen Sorgen um die nächste Generation, da es immer schwieriger wird, sich zu behaupten. Wichtig sind Flexibilität und das Bewußtsein, daß man sich nur auf sich selbst wirklich verlassen kann, weder auf den Staat, noch auf die Familie, noch auf die Firma. Dies gilt übrigens sowohl für den Unternehmer als auch für die Angestellten. Das ist eine allgemeine Betrachtung, ich denke, der einzelne wird es immer auch schaffen können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, daß meine Firma Erfolg hat und ich ein gesundes Unternehmen der nächsten Generation übergeben kann.
Ihr Lebensmotto?
Entscheide die Dinge so, daß du dich am nächsten Tag in den Spiegel schauen kannst.