Zum Erfolg von Gottfried Lackner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist meiner Meinung nach immer auch mit Geld verbunden. Daher ist es in der heutigen Zeit, wo alles teurer wird, schon ein Erfolg, wenn man relativ ruhig und sorgenfrei schlafen kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine langjährige Erfahrung im Spitalsbereich und die guten Kontakte, die ich in dieser Zeit aufbauen konnte, tragen sicher zu meinem jetzigen Erfolg als selbständiger Bauunternehmer bei. Der Rest ist harte Arbeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nachdem ich neben meinem Job am AKH abends die HTL absolviert hatte, begann der Erfolg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Frau Gerlinde hatte immer Verständnis für meinen Beruf. Sie unterstützte mich über all die Jahre, speziell in der schwierigen Zeit, als die Kinder noch klein waren. Sie war auch die treibende Kraft, abends die HTL zu besuchen und die Matura am zweiten Bildungsweg nachzuholen. Beim Schritt in die Selbständigkeit war mir Gerlinde ebenfalls eine wertvolle Hilfe und Stütze.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Herbst 2006 wurde ein Pavillon im Hanusch-Krankenhaus von uns fertiggestellt. Der Architekt bescheinigte uns ausgezeichnete Arbeit. Solches Lob freut mein Team und mich natürlich besonders.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Leider ist die Zahlungsmoral in der Baubranche unter jeder Kritik. Wir erbringen sehr viele Vorleistungen durch Personal und Material, bezahlt wird aber oft erst ein halbes Jahr später. Ein zweites Problem sind jene Firmen, die von Personen gegründet werden, welche mit Dumpingpreisen den Markt ruinieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine große Rolle, denn ohne gute Mitarbeiter kann man kein solides Unternehmen aufbauen und auch nicht zur vollen Zufriedenheit des Auftraggebers arbeiten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das persönliche Auftreten und die Sympathie sind wichtige Faktoren. Ob jemand fachlich und handwerklich gut ist, stellt sich dann erst auf der Baustelle heraus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Motivation der Arbeiter in unserer Branche erfolgt in erster Linie über das Geld, den Verdienst. Wenn die Mitarbeiter Fleiß und Einsatz zeigen, eine Baustelle pünktlich und ordnungsgemäß fertig wird, zahle ich eine Erfolgsprämie.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich kenne fast alle Mitarbeiter schon viele Jahre aus meiner Zeit bei der Strabag. Wir haben ein freundschaftliches Arbeitsklima, trotzdem bin ich der Chef, der die Entscheidungen trifft.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Revitalisierungen, sowie Um- und Zubauten, speziell im Spitalsbereich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für die Familie ist meine Selbständigkeit natürlich hart, da meine noch junge Firma derzeit höchste Priorität hat. Ich stehe um 5 Uhr 30 morgens auf und komme abends meist nicht vor 21 Uhr nach Hause. Aber dieses Opfer muß man für den Erfolg bringen. Meine Frau hat im Burgenland ein Haus, wo wir normalerweise die Wochenenden verbringen. Das ist der Ausgleich für die schwere Arbeitswoche, auch wenn es in einem Haus viel zu tun gibt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Es gibt einige Seminare und Themen, die mich interessieren würden, beispielsweise im Bereich der Betonsanierung. Leider komme ich derzeit aus Zeitmangel nicht dazu, solche Veranstaltungen zu besuchen. Das wird sich hoffentlich ändern, sobald die Firma etabliert und finanziell durchstrukturiert ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es gibt in der Baubranche sehr viele Aufstiegsmöglichkeiten, wenn man sich entsprechend interessiert und weiterbildet. Wie man an meinem Beispiel sieht, kann man es vom Maurerlehrling bis zum selbständigen Bauunternehmer bringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Unternehmen auf eine sichere Basis stellen, weiterhin mit Freude in diesem Beruf arbeiten und gesund bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!