Zur Karriere von Wolfgang Kleindienst

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule besuchte ich die HTL für Weberei und Spinnerei. Nach dem Abschluß dieser Ausbildung leistete ich anstelle des Präsenzdienstes den Zivildienst, beim Roten Kreuz ab. Dort engagierte ich mich stark beim Aufbau einer neuen Ortsstelle. In weiterer Folge war ich für drei Jahre im Sozialbereich tätig, anschließend zog ich mit meiner Frau ins Waldviertel. Wir suchten und fanden hier verschiedene Standbeine. Sieben Jahre war ich mit einem sozialökonomischen Projekt befaßt, bin dort auf eigenen Wunsch ausgetreten und machte mich selbständig, vorerst im Bereich der Unternehmensberatung. Nach einem Jahr, 1995, beendete ich diese Tätigkeit aus privaten Gründen und steckte mir neue Lebensziele. Zu dieser Zeit erfuhr ich, daß Architekt Friedreich die Liebnitzmühle kaufte. Ich bewarb mich um die Leitung des Hauses, und bekam diese Stelle.

Zum Erfolg von Wolfgang Kleindienst

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Man ist dann erfolgreich, wenn die Arbeit, die Familie und die Freizeit einen harmonischen Gleichklang ergeben. Wenn dann daraus eine persönliche Zufriedenheit entsteht, kann man sich als erfolgreich bezeichnen. Man kann auch nur dann erfolgreich sein, wenn man die Arbeit nicht als Bürde, sondern als Herausforderung und Freude sieht.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
Ich habe die Eigenschaft Personen motivieren und mitreißen zu können. Dieser besondere Umgang mit Menschen hilft mir bei der Behandlung von Gästen, genauso wie bei den Mitarbeitern. Meine weiteren, für das Unternehmen positiven Eigenschaften sind der sehr hohe persönliche Einsatz, eine große Belastbarkeit und meine sprichwörtliche Hartnäckigkeit.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Mein Erfolg kommt zum großen Teil von meinem hohen persönlichen Engagement.Welche Einflüsse gab es bei der Berufswahl? Die Lust, Verschiedenes auszuprobieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen deshalb eine große Rolle, weil ich immer versuche gemeinsam Ziele zu formulieren, und diese auch zu verwirklichen. Ich suche auch nur Mitarbeiter mit diesen Qualifikationen. Sie müssen in hohem Maß teamfähig sein und gemeinsam Projekte verwirklichen wollen. Ich erwarte von ihnen nicht das Ausführen eines Jobs, sondern hohe Identifikation mit den gestellten Aufgaben. Wenn die Mitarbeiter eine entsprechende Begeisterung für ihre Aufgaben haben, so springt diese Begeisterung auch auf die Gäste über.Gibt es jemanden, der Ihren Lebensweg besonders prägte? Vor dem Ableben meiner Mutter kam es zu einem Gespräch, das mich sehr beeindruckte, und mich für meinen weiteren Lebensweg prägte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe keine Probleme. Es sollte allerdings mehr Kooperation unter den Betrieben und weniger Neid geben.Welche Rolle spielt die Familie bei Ihrem Erfolg? Meine Frau ist auch berufstätig, und wir brauchen beide ein hohes Maß an Selbstdisziplin für das Familienleben und für die Bewältigung des Haus-Managements.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gibt keine herausragende große Entscheidung. Im Lauf meiner beruflichen und persönlichen Entwicklung gab es viele kleine Entscheidungen, und davon waren der Großteil offensichtlich richtig und erfolgreich.Entscheiden Sie vorwiegend allein, oder mit Ratgebern? Die großen Entscheidungen treffe ich prinzipiell gemeinsam mit der Familie. Schwerwiegende Entscheidungen im Unternehmen treffe ich gemeinsam mit meinen Vorgesetzten und Kollegen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein Mitarbeiter braucht ein hohes Maß an Identifikation für das gesamte Projekt, Loyalität, hohes persönliches Engagement, fachliche Kompetenz und Freude am Beruf. Für die Einstellung von neuen Mitarbeitern mache ich kurze Tests unter Streßsituationen, und entscheide dann nach dem Gefühl. Mit dieser Methode hatte ich bislang die besten Erfahrungen.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich nehme mir viel Zeit für die Gespräche mit dem Personal. Ich unterstütze die Mitarbeiter besonders in jenen Belangen, wo ich ein Defizit spüre.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Ich nutze die für den Tourismus zur Verfügung stehenden Seminare und Kongresse.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Ich bekomme Anerkennung und brauche sie auch. Für mich ist die Anerkennung das notwendige Feedback um meine Leistungen zu verifizieren.Welche Rolle spielen Niederlagen in Ihrer Entwicklung? Ich leide stark unter Mißerfolgen. Ich lerne aber auch aus aller Kritik und aus allen Pannen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meiner spärlichen Freizeit und aus der Familie schöpfe ich die meiste Kraft. Große Entspannung erfahre ich in der Natur oder bei handwerklichen Tätigkeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Einen großen Teil meiner Lebensziele konnte ich bereits realisieren und werde vorerst keine neuen Ziele formulieren.
Ihr Lebensmotto?
Ich arbeite für mich und nicht für andere.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es scheint mir wichtig zu sein, international und global zu denken und sich vieles anzusehen. Internationale Erfahrungen sammeln und Sprachen lernen.