Zur Karriere von Christian Zimmer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura studierte ich Rechtswissenschaften, beendete das Studium jedoch nicht, weil ich gemeinsam mit einem Studienkollegen ein Unternehmen in der Türkei aufbaute, das sich mit Holzhandel beschäftigte. Wir hatten großes Vertrauen zueinander und jeder von uns trug seinen Teil zum Aufbau der Firma in Istanbul bei. Wir konnten bald sehr erfolgreich nach Griechenland, Finnland und sogar Japan exportieren, bauten auch ein zweites Sägewerk in Rumänien auf und beschäftigten insgesamt mehr als 500 Mitarbeiter. Nach einigen Jahren ereilte uns ein großer Schicksalsschlag, als ein schweres Erdbebens große Teile Istanbuls und unser Unternehmen zerstörte. Nun stand ich vor der großen Entscheidungsfrage, ob ich mit meinem Partner das Unternehmen wieder aufbauen oder nach Österreich zurückkehren sollte. Die Wirtschaftslage in der Türkei veranlaßte mich schließlich, das Land nach acht Jahren zu verlassen. Da ich eigentlich immer schon in der Unternehmensberatung tätig sein wollte, sah ich mich am österreichischen Markt um und fand bei Jordan Industries mein neues Tätigkeitsfeld. Dort erhielt ich das Angebot, den beiden Geschäftsführern als Berater zur Seite zu stehen. Schließlich erreichte mich der Ruf eines Headhunters, der mich in die Master Management Direct Marketing-& Communications Consulting GmbH holte. Ich führte in diesem alteingesessenen Unternehmen ein Rekonstrukturierungsmodell durch und da es sich dadurch am Markt behaupten konnte, wurde mir die Position des Geschäftsführers angeboten. Ich bin nun seit 2001 in dieser Position tätig und führe parallel dazu meine Firma Brand Promotion GmbH, die sich mit Unternehmensberatung beschäftigt.

Zum Erfolg von Christian Zimmer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, gesteckte Ziele zu erreichen. Ziele können durch viele externe Faktoren unerreichbar werden, daher kann ich es auch als Erfolg titulieren, wenn ich es geschafft habe, Niederlagen zu verhindern, indem ich rechtzeitig die entsprechenden Maßnahmen setze.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich eigentlich schon als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war und ist, daß ich meine Fähigkeiten auch zu managen vermag und mich immer wieder auch auf sehr große Herausforderungen einstellen kann. Ich glaube, daß es sehr wichtig ist, die Affinitäten der Geschäftspartner festzustellen um erfolgreich agieren zu können. Dieses Gespür für Menschen kann durch keine noch so gute Ausbildung ersetzt werden, wer über keine Menschenkenntnis verfügt, wird immer einen Schritt hinten bleiben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Meine Arbeit in der Holzbranche war eine sehr erfolgreiche. Ich konnte mir dadurch auch selbst beweisen, daß ich mit schwierigen Situationen umgehen kann. Als sehr erfolgreich empfand ich mich auch, als ich bemerkte, daß unsere japanischen Kunden uns treu blieben, auch wenn die Konkurrenz sie mit niedrigsten Preisen abwerben wollte. Ich schaffte es in dieser Zeit, mit Großkonzernen genauso gut umgehen zu können wie mit kleinen Unternehmen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Unsere Agents werden vor Rekrutern ausgesucht, Mitarbeiter im Key Account oder in der Geschäftsleitung werden über Inserate und manchmal gemeinsam mit Personalberatern gesucht. An der Entscheidungsfindung wirken auch die einzelnen Abteilungsleiter mit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich biete Mitarbeitern in der Geschäftsführung ein sehr gutes Prämienmodell, das mit Sicherheit einen wesentlichen Motivationsfaktor darstellt. Ich erachte es als außerordentlich wichtig, daß sich die Mitarbeiter als Unternehmer betrachten. Auch veranstalten wir regelmäßige Events für die gesamte Belegschaft, um unseren Angestellten ein intensives Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln. Nicht zuletzt habe ich ein leistungsgerechtes Gehaltsmodell installiert, das sich nach Aufgabenstellung und Position richtet.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Natürlich wissen alle Mitarbeiter, daß ich ein Unternehmen zu führen habe und daher manchmal auch in etwas harter Manier Entscheidungen treffen muß. Ich bin jedoch überzeugt, daß sie mich als offenen, ehrlichen und hilfsbereiten Menschen sehen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich nütze jede Möglichkeit, mich permanent weiterzubilden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man darf sich durch nichts von seinen Zielen abbringen lassen. Bei den Zielsetzungen selbst ist es wichtig, zu wissen, was man sich zutrauen kann und realistisch zu bleiben. In Extremsituationen lernt man Krisen zu bewältigen und kann dieses Krisenmanagement später auf alle weiteren Problemstellungen anwenden. Desweiteren empfehle ich den Mut zur Entscheidung, der jedoch niemals durch stures Wollen gekennzeichnet sein darf.