Zur Karriere von Maria Auböck

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß des Studiums der Architektur an der TU Wien mit dem Schwerpunkt Städtebau erhielt ich von 1978 bis 1979 ein Forschungsstipendium an der TU München-Weihenstephan. Seit 1985 erfülle ich einen Lehrauftrag an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien (Garten- und Landschaftsgestaltung), seit 1999 einen weiteren an der Akademie der Bildenden Künste in München (Gestalten im Freiraum). Lehraufenthalte führten mich auch schon in die USA, an die Rhode Island School of Design. Seit 1985 bin ich staatlich befugte und beeidete Ziviltechnikerin, seit 1987 führe ich mein eigenes Atelier, gemeinsam mit Mag. Janos Kárász (Lehrtätigkeit an der Technischen Universität in Budapest). Unser Aufgabenfeld ist ein breites und umfaßt Landschafts- und Freiraumplanungen, Architekturaufgaben, Park- und Platzgestaltungen, die Gestaltung von Wohnhausanlagen und Sonderwohnformen, Gartendenkmalpflege, Ausstellungen und Filmprojekte im In- und Ausland.

Zum Erfolg von Maria Auböck

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn sich die Zielsetzung eines Projektes, das gemeinschaftlich zu entwickeln ist, erfüllt oder gar übertroffen wird, werte ich dieses Gelingen als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich auf erfolgreiche Etappen zurückblicken kann und auch schwierigere Zeiten überwunden habe, darf ich mich selbst durchaus als erfolgreich einschätzen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Offenheit für neue Herausforderungen, aktives Zu- und Eingehen auf Menschen und Kommunikationsstärke zeichnen mich aus, auch habe ich keine Scheu davor, Schwierigkeiten zu meistern. Ich habe viele Fähigkeiten von meiner Familie mitbekommen, die ich achtsam einsetze.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In der beruflichen Anfangszeit habe ich mich allen Aufgaben mit voller Leidenschaft hingegeben und erst mit der Zeit erkannt, daß es anonymes, subtiles Mobbing am Arbeitsplatz gibt - das kostet Nerven und Energie. Bei Projektzuschlägen spürt man doch, daß das Geschlecht eine Rolle spielt, und dieses Faktum macht hellhörig. Zu meinem Glück konnte ich mich gut durchsetzen und Fairneß erwirken.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erst nachdem ich viele Projekte ausgeführt hatte, etwa vor 15 Jahren, hielt ich in einem stillen Moment Rückschau und sah mich bewußt als erfolgreich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich schöpfte Inspiration aus der Zusammenarbeit mit einigen Architekten: Ernst Hoffmann, Klaus Kada und Otto Steidle (München).
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind spezialisiert auf die architektonische Umfeldgestaltung und schaffen Außenanlagen im Wohnbau und im Industrieanlagenbau. In der Planung arbeiten wir detailgenau und integrieren Pflanzen ebenso wie harte Baustoffe in unsere Arbeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Freude an der Arbeit fließt in mein Privatleben ein, persönliche Freiräume nutze ich kreativ.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich empfehle nicht nur jungen Menschen, die eigenen Begabungen als Vorteile anzuerkennen und auf die eigene, innere Stimme zu hören. Um die Welt zu erobern, muß man Einsatz und Beharrlichkeit an den Tag legen. In der Architektur ist es wichtig, sich selbst treu zu bleiben. Auslandserfahrungen sind gewiß von großem Nutzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Einer meiner Wünsche ist die Errichtung eines Schaugartens in Wien, um die Welt der Pflanzen zu veranschaulichen. Weiters habe ich vor, ein Buch zu verfassen, das den Flair und Esprit verbreitet, der die Entwurfs- und Gestaltungsarbeit unseres Ateliers prägt.
Ihr Lebensmotto?
Nütze den Tag!

Projekte: Entwicklungskonzept und Realisierung der Gärten des Belvedere, Wien 1991 bis 2003; Garten der Temperamente, Oberer Schloßgarten Herberstein 1997; Sport- und Spielbereiche der Schule Gerichtsgasse, Wien 1998; "Über die Berge" - Ausstellung, St. Pölten 1998; "Gartenlust und Wasserspiel", Oberösterreichische Landesausstellung im Toskanapark, Gmunden 1999; "Interethnisches Wohnen", Wien 2000; "Gespiegelter Hain" - Landschaftskünstlerisches Projekt für LKW Walter, Wiener Neudorf 2000; Landschaftspark Blumau, Steiermark 2000; Neugestaltung der Esplanade am Inn, Kufstein 2000; Krankenhaus Stolzalpe, Masterplan für eine historische Genesungslandschaft in den Alpen mit gestalterischen Interventionen, Murau 2000; Außenanlagen im neuen Stadtteil Theresienhöhe, München 2002; zahlreiche weitere Neugestaltungen von Außenanlagen und Stadtparks. Publikationen (Auszug): Maria Auböck, Gisa Ruland: Das Grüne Wien, Falterverlag, Wien 1994; Maria Auböck: Zur Gartenarchitektur der Otto Wagner-Schule und ihrer Zeit, in: Die Gartenkunst, Heft 2/1995; Maria Auböck: Grüne Gewölbe, in: Grünes Netzwerk Stadt, Stand der Dinge, Wien 1998; Maria Auböck, Gisa Ruland: Paradies(t)räume, Gärten, Parks und Landschaften in Wien, Holzhausen Verlag, Wien 1999; Maria Auböck und Mara Reissberger: Die Gärten des Otto Wagner-Spitals in Wiens - Ein Bericht zur Untersuchung der Gartengeschichte, in: Die Gartenkunst, Heft 14/2002; Maria Auböck (Hg.): Das Belvedere, Der Garten des Prinzen Eugen in Wien, Holzhausen Verlag, Wien 2003; Schloßpark Matzen - Gutachten zur Unterschutzstellung, Garten der Villa Skywa-Primavesi (im Auftrag des Bundesdenkmalamtes)