Zur Karriere von Walter Kling

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach fünf Jahren Gymnasium wechselte ich an die HTL, Abteilung Tiefbau, die ich 1978 mit Matura abschloß. Anschließend absolvierte ich den Präsenzdienst und studierte anschließend bis zum Erreichen des Diploms 1986 an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Das Studium finanzierten meine Eltern und ich jobbte nebenbei, um mein Taschengeld aufzubessern. Zwei Monate nach Beendigung des Studiums erfolgte mein Einstieg in die Wiener Wasserwerke, wo ich zunächst als Baureferent im Bereich Rohrnetz tätig war. Seit 1989 bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, die personell und hinsichtlich der Information laufend ausgebaut wurde. Nach eineinhalb Jahren wechselte ich in die Planungsabteilung und 1991 in die Abteilung Wasserwirtschaft, die ich ab 1999 leitete. Ab 2001, nach der Vergrößerung der Abteilung, war ich für knapp 100 Mitarbeiter verantwortlich. 2002 erfolgte meine Ernennung zum Gebietsleiter Wien und gleichzeitig zum Stellvertreter des Gebietsvorstandes, somit also mein Aufstieg in die Führungsebene. Die Wiener Wasserwerken werden von einem Dreiervorstand geleitet: dem Betriebsvorstand und zwei Gebietsleitern, einer davon ist zuständig für alle Tätigkeiten innerhalb Wiens, der andere für Leitungen außerhalb Wiens und die Hochquellengebiete. Beide teilen sich die Aufgaben, einer davon ist der Chef, der mein Vorgesetzter ist. Meine Aufgabe ist die Koordinierung aller Tätigkeiten der Wiener Wasserversorgung innerhalb der Stadtgrenze von Wien. Ab dem Zeitpunkt der Übergabe des Wassers in Wien in die Behälter Rosenhügel oder Lainz bin ich für die Verteilung verantwortlich. Mir unterstehen 360 Mitarbeiter. Es ist eine schöne Aufgabe, für das Wiener Wasser zuständig zu sein. Unser Wasser genießt einen hohen Anerkennungsgrad, und ich werde gern mit diesem Produkt assoziiert.

Zum Erfolg von Walter Kling

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine angestrebten Ziele gemeinsam mit den Mitarbeitern erreichen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Die Öffentlichkeitsarbeit für die Wiener Wasserversorgung, für die ich verantwortlich bin, wurde so weit entwickelt, daß wir heute in Umfragen eine sehr hohe Akzeptanz genießen. Unter dem Anspruch des immer stärker wachsenden Wiener Wasserbedarfs erzielt unsere Arbeit absolute Spitzenwerte in der Bewertung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bereits während meines Studiums merkte ich, daß ich durch die äußerst positive Bewertung aller Prüfungen erfolgreich war. Zunächst schienen Schwierigkeiten in den einzelnen Fächern unüberwindbar, schließlich konnte ich sie dann aber doch bestens meistern. Während meines Studiums übte ich Leistungssport aus, was für Selbstbewußtsein und Erfolg wichtig war. Disziplin und Ausdauer, die mir durch den Sport eingeimpft wurden, halfen mir, meine gesteckten Ziele zu erreichen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine erste gute Entscheidung war die Wahl meines Studiums. Im Umweltbereich tätig zu sein und so meinen Beruf und meine Berufung zu finden, war die nächste richtige Entscheidung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater war in seiner Lebenseinstellung immer mein Vorbild für mich, er hatte die gleiche Ausbildung und prägte mich durch seinen Umgang mit Menschen und seine Wertschätzung für Mitarbeiter.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Betriebswirtschaftliches Denken dominiert heute, weitreichendes strategisches Denken wird vernachlässigt. Gerade die Sicherung einer Wasserversorgung durch das Erwirtschaften neuer Quellen bedarf jedoch einer vorausschauenden Strategie. Wenn diese durch kurzfristiges betriebswirtschaftliches Denken und durch den heutigen Zeitgeist einer gewissen Egozentrik unterbunden wird, kann das schwerwiegende Folgen haben.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken liegen in der Nachhaltigkeit, mit der wir seit 130 Jahren Wasserwirtschaft betreiben. Der Luxus, den wir allen Bewohnern dieser Stadt durch die Quellwasserlieferungen bieten können, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Sogar in Hitzesommern wie dem vergangenen müssen wir nicht zu rigorosen Sparmaßnahmen aufrufen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
In den letzten eineinhalb Jahren absolvierte ich eine 76-tägige intensive Führungskräfteausbildung, die jetzt noch immer in Seminaren fortgeführt wird.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wichtig ist es, seine Fähigkeiten nicht nur zu erkennen, sondern sie bewußt zu entwickeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin erfolgreich bleiben und sinnvoll wirken.