Zur Karriere von Ulrike Blach

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Unterstufe am humanistischen Gymnasium wechselte ich an die dreijährige Handelsschule, die ich 1977 erfolgreich abschloß. Meine erste Anstellung erhielt ich in der Österreichischen Nationalbank, wo ich als Schreibkraft tätig war. Ich orientierte mich beruflich und wechselte 1984 in der selben Funktion in die Immobilienverwaltung. 1987 begann ich mit dem neunmonatigen WIFI-Immobilienverwalterkurs, zwei Monate vor der Prüfung kam mein zweiter Sohn zur Welt. Im April 1988 bestand ich die Konzessionsprüfung, ging anschließend ein Jahr auf Karenzurlaub und arbeitete dann erneut in der Immobilienverwaltung der Nationalbank bis Ende 1992. Ab Jänner 1993 übersiedelte ich als Geschäftsführerin in die IG Realitäten Immobilien. Dort holte ich fehlendes Wissen auf, lernte dazu und absolvierte von 1997 bis 1999 an der TU den viersemestrigen Lehrgang für Technik und Recht im Liegenschaftsmanagement. Seither bin ich akademisch geprüfte Immobilienberaterin und Liegenschaftsmanagerin. Als Tochter der Österreichischen Nationalbank verwalten wir Immobilien der Nationalbank. Die IG Immobilien hat einen Teil des Pensionsfonds der ÖNB in Immobilien veranlagt. Diese Immobilien verwalten wir in Österreich, aber auch im Ausland. Dazu erledigen wir auch Fremdverwaltungen für Wohnungseigentumsanlagen oder Einkaufszentren. Ich bin zur Zeit für sieben Mitarbeiter verantwortlich.

Zum Erfolg von Ulrike Blach

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, eine Tätigkeit, die mir Freude macht, auszuüben, eine ausgeglichene Situation zwischen Arbeit und Freizeit zu finden und zufrieden zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin erfolgreich, weil ich das tue, was ich kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, lasse die Dinge an mich herankommen und agiere, wie es meiner Natur entspricht.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Es war schwierig, in dieser Männerdomäne Fuß zu fassen, jetzt habe ich aber keine Schwierigkeiten mehr. Die Mehrfachbelastung durch Kindererziehung und meine insgesamt 42 Prüfungen zur Erreichung meines beruflichen Status war aber zuvor sehr anstrengend.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach meiner Scheidung, als ich mich neu orientierte, wußte ich, daß ich es zu etwas bringen werde.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein ehemaliger Kollege in der Immobilienverwaltung der Österreichischen Nationalbank, Herr Manfred Jakszus, förderte mich immer. Ich war ein ziemlich ängstlicher Typ, und er half mir sehr, über die Ziellinie zu kommen. Er hat auch meinen Weg zu meiner heutigen Position geebnet und unterstützte mich immer, wenn ich ihn brauchte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werde von Mitarbeitern und der Geschäftsleitung anerkannt. Ich habe mit meinen Mitarbeitern ein freundschaftliches Verhältnis, und sie akzeptieren mich voll und ganz. Von der Geschäftsleitung kommt Lob, aber auch Kritik, fallweise gesteht sie ihren eigenen Irrtum ein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein gutes Auftreten und Teamfähigkeit sind wichtig, Basiswissen sollte vorhanden sein, alles andere ist bei uns erlernbar.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir können jedes geforderte Service in den Bereichen Immobilienverwaltung und Facility Management abdecken und daher alle Bedürfnisse in der Verwaltungstätigkeit erfüllen. Wir beschäftigen junge, engagierte Mitarbeiter, die sich permanent weiterbilden, und arbeiten vorwiegend in Österreich, aber auch in Brüssel und Amsterdam.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Fallweise ist es schwierig, das Privatleben mit dem Beruf zu vereinbaren. Meine Kinder sind mittlerweile schon 21 und 16 Jahre alt und können bereits einsehen, daß berufliche Aufgaben die Freizeit schmälern.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Pro Jahr brauche ich ungefähr eine Woche für den Besuch von fachspezifischen Seminaren für Wohnungseigentums- und Mietrechtsgesetze sowie Liegenschaftsbewertung. Ich muß mich laufend informieren und weiterbilden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Achtung und Respekt vor jedem Menschen, mit dem man arbeitet, ist sehr wichtig und soll gefördert werden. Um weiter zu kommen, ist viel Arbeit nötig. Jeder Mensch soll sich je nach seinen Anlagen entscheiden, ob er studieren oder ein Handwerk erlernen will. Sprachen sind von großer Bedeutung, zumindest gutes Deutsch und Englischkenntnisse werden vorausgesetzt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin mit dem Erreichten zufrieden und glücklich mit meiner Tätigkeit, mein Engagement geht dahin, mein Wissen für meinen Beruf zu erweitern und meine Mitarbeiter zu guten selbständigen Partnern zu machen.
Ihr Lebensmotto?
Take it easy, laß die Dinge an Dich herankommen.