Zur Karriere von Herbert Wulz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Während meiner Schulzeit hegte ich den Gedanken, Künstler zu werden. Damals war ich ca. 19 Jahre alt, verfaßte Artikel für die Schülerzeitung und engagierte mich politisch. In dieser Zeit begann ich mich für die Technik zu interessieren und arbeitete in internationalen Arbeitsgruppen mit, die alternative Energiekonzepte entwickelten. Daraus wurde letztendlich eine Berufung und ein Beruf. Ich war anfangs als Klimatechniker tätig und konzipierte bzw. baute unter anderem Solaranlagen. 20 Jahre später wäre dieses Engagement sehr wahrscheinlich auch ein gutes Geschäft geworden. Im Zuge dieser Tätigkeit stellte ich Mitte der achtziger Jahre fest, daß die neuesten Innovationen im Bereich Elektronik und EDV noch nicht breitflächig angewandt wurden. Zu dieser Zeit begann ich zu programmieren und stellte fest, daß der Markt mittlerweile vorhanden war. 1986 machte ich mich selbständig und gründete ein Softwareunternehmen. Anfangs gestaltete sich dieses Projekt schwierig, da es damals nur den Begriff Rechenzentrum gab, der eine Domäne der Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftstreuhänder war. Darum mußten wir uns diesbezüglich als Autoren durchschlagen. Nach Änderung des Gewerberechtes verbesserten sich diese Rahmenbedingungen jedoch zusehends. Das Unternehmen DATO Denkwerkzeuge® Wulz & Meesen OEG existiert seit mittlerweile 20 Jahren, ich gründete es gemeinsam mit meinem Partner Karl Meesen. Wir beschäftigen uns mit Softwareentwicklung, Webdesign, etc. wobei ich die Position des Geschäftsführers inne habe. Wir entwickeln seit 14 Jahren die Software für die kommunale Versorgung in Wien, wie Essen auf Rädern und die Logistik für die Essensversorgung von Kindergärten und Jugendhorts. Damit wurde die Stadt Wien zu einem unserer Hauptkunden. Als federführender Entwickler und Systemarchitekt der größten europäischen Internetapplikation im Bereich Film, Kino und Ticketreservierung (eTicket) haben wir uns die Professionalität erarbeitet, die uns auch jenseits der klassischen Grenzen in der Programmierbranche zu Experten macht.

Zum Erfolg von Herbert Wulz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Eine gewisse Zufriedenheit und die Tatsache, etwas bewegen zu können, ist eine meiner Definition von Erfolg, wobei ich immer versuche, Dinge nicht zu tun, die irgendwer anderer schon macht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe meinen beruflichen Weg nie geplant, sondern nützte die Chancen, die sich mir boten. Natürlich hat mein Wille, Dinge zu verändern und Ziele zu erreichen, ebenso großen Anteil an meinem Erfolg. Weiters ist es auch notwendig, Mißerfolge verarbeiten zu können und die entsprechende Lehre daraus zu ziehen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? In meinem Fall steht die Originalität im Vordergrund.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gibt durchaus mehrere Persönlichkeiten, die mich im Laufe meines Lebens beeindruckten, ich habe aber immer versucht, meinen eigenen Weg zu gehen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir haben 2004 einen Architekturwettbewerb gewinnen, obwohl wir nicht dieser Berufsgruppe angehören. Das Thema lautete Freiräume, damit waren Zonen ohne Verkehrszeichen gemeint. Wir konzipierten eine Lösung, in der die Verkehrszeichen im Fahrzeug angezeigt wurden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, als innovativ und zuverlässig gesehen zu werden und als Mensch zu gelten, der den Konflikt nicht scheut.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir arbeiten immer in Teams von zirka zehn Fachleuten, die aber keine fixe Anstellung haben, sondern projektbezogen eingesetzt werden, wie es in dieser Branche so üblich ist.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Es gibt so etwas wie eine Community in diesem speziellen Geschäftsfeld, die miteinander vernetzt ist. Aus diesem Pool wählen wir aus, wobei fachliche Kompetenz eines der Hauptkriterien darstellt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Eine unserer wesentlichen Stärken ist unsere langjährige Erfahrung mit großen Projekten.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Unsere Mitbewerber sind sehr zahlreich, und wir versuchen uns durch unsere Inhalte und Stärken von ihnen zu unterscheiden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich muß sehr viel Disziplin an den Tag legen, um meinem Privatleben genügend Stellenwert einzuräumen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Zur Zeit lerne ich die Sprache der Roma, darüber hinaus bilde ich mich ständig fachlich fort. Besonders in dieser Branche ist dieses Engagement unabdingbar.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate einem jungen Menschen, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht zu viel auf andere zu hören.