Zur Karriere von Rudolf Kumbein

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich von 1960 bis 1964 eine vierjährige kaufmännische Lehre. Anschließend trat ich in den elterlichen Betrieb ein, der 1918 von meinem Großvater, Leopold Kumbein, gegründet wurde und sich bis zum heutigen Tag im Familienbesitz befindet. Im Jahr 1964 eröffneten wir zusätzlich zum Gewerbe der Schädlingsbekämpfung, das mein Vater als Betriebsinhaber weiterführte, einen Handelsbetrieb für Schädlingsbekämpfungsmittel und Samen in Wiener Neustadt. Ich war von 1964 bis 1970 als Geschäftsführer in unserem Unternehmen angestellt. Im Jahr 1970 vollzog ich den Schritt in die Selbständigkeit und übernahm den elterlichen Betrieb vollständig. In dieser Zeit wurden Arbeiten auf dem Gebiet der Entwesung, Desinfektion und Schädlingsbekämpfung in größerem Rahmen durchgeführt. Insbesondere wurden Rattenbekämpfungsaktionen zwecks Verhinderung der Verbreitung von ansteckenden Krankheiten im Burgenland und Niederösterreich, usw. ausgeführt. Unsere Firma beschäftigte bis zu sechs Mitarbeiter. Aus wirtschaftlichen Gründen stellten wir im Jahr 1988 den Handelsbetriebes ein und beschlossen die alleinige Weiterführung des Gewerbebetriebes. 1994 trat ich als gewerberechtlicher Geschäftsführer in die Firma Rentokil Schädlingsbekämpfung in Wiener Neudorf ein. Die Geschäftsadresse in Wiener Neustadt blieb jedoch bestehen. Im Jahr 2001 trennte ich mich von der Firma Rentokil und nahm meine selbständige Tätigkeit auf dem Gebiet der Schädlingsbekämpfung im Betrieb in Wiener Neustadt wieder auf.

Zum Erfolg von Rudolf Kumbein

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Arbeit zur Zufriedenheit meiner Kunden und meines Auftraggebers auszuführen. Der private Bereich hängt eng damit zusammen, denn wenn der berufliche Erfolg fehlt, wirkt sich das auch auf das Privatleben negativ aus.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Auf dem fachlichen Sektor bin ich sehr erfolgreich. Ich habe mich stetig weiterentwickelt. Mittlerweile wurde der Zugang zum Gewerbe erleichtert, es wurde ein Handwerk, das an eine vierjährige Lehrzeit und abschließende Prüfung gebunden ist. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein großes Vorbild war mein Großvater, der in einer Zeit Schädlingsbekämpfungen durchgeführt hat, als man noch nicht so durchorganisiert wie heute war.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter sind für den Erfolg eines Unternehmens wesentlich.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ein Hauptkriterium für mich ist die Vertrauenswürdigkeit bzw. ein gutes Leumundszeugnis. Nach einer kurzen Probezeit stellt sich dann ohnehin heraus, wie geeignet ein Mitarbeiter für die jeweilige Position ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Eine gute Entlohnung ist immer noch die beste Motivation für die Mitarbeiter. Unsere Arbeit stellt teilweise eine extreme Belastung für die Psyche dar, weshalb Mitarbeiter auch psychologisch betreut werden müssen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind sehr flexibel und bei Bedarf rasch vor Ort, um einen Auftrag zu erfüllen. Manche Arbeiten können nur nach Dienstschluß oder zum Wochenende ausgeführt werden, um jegliche Belästigung von Mitarbeitern und Kunden zu vermeiden. Wir decken ein sehr breites Spektrum von Schädlingsbekämpfung ab: vom Taubenschutz über die Rattenbekämpfung, Laus- und Flohbehandlungen bis zur Entfernung von Wespennestern. Heute hat die klassische Schädlingsbekämpfung weniger Bedeutung und wird hauptsächlich durch Monitoring ersetzt, eine Offenlegung für Evaluierungen mittels einer Auflistung von möglichen Gefahrenquellen. Wir sind ein kleines, aber krisensicheres Unternehmen und haben sehr viele Kunden, sodaß wir auch den möglichen Ausfall des einen oder anderen Kunden gut verkraften und kompensieren können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im allgemeinen lassen sich Beruf und Privatleben sehr gut vereinbaren, wobei meine Frau von Anfang an wußte, worauf sie sich einläßt. In der Zeit als ich bei der Firma Rentokil beschäftigt war, hatten wir allerdings sehr viel Nachtarbeit und auch Aufträge im Ausland. Das war eine gewisse Belastung für das Privatleben.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich in erster Linie über Fachzeitschriften weiter. Durch jahrelange intensive Weiterbildung auf meinem Gebiet habe ich jedoch ein gewisses Niveau erreicht, sodaß ich heute nicht mehr übermäßig an zusätzlichen Seminaren und Kursen interessiert bin.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wir waren sicher auch nicht immer fleißig, aber doch mit einem gewissen Ernst und Ausdauer bei der Sache. Das größte Handicap der heutigen Jugend erscheint mir deren Oberflächlichkeit und Mangel an Interesse und Einsatzbereitschaft über die normale Arbeitszeit hinaus.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Beruf noch weitere drei Jahre bis zu meiner Pensionierung ausüben und dann mit anderen Firmen in Kontakt treten, um einen möglichen Nachfolger ausfindig zu machen. Privat möchte ich bis zum hohen Alter gesund und fit bleiben.