Zur Karriere von Christian Rosenberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich die Weinbauschule. Neben der dreijährigen Ausbildung konnte ich auch die entsprechende Praxis im elterlichen Betrieb erwerben. Weitere fachliche Kenntnisse eignete ich mir in Betrieben in Deutschland an, auch in Südafrika konnte ich drei Monate Praxis sammeln. Nach insgesamt vier Jahren Tätigkeit im Ausland belegte ich an der Weinbauschule Krems einen dreisemestrigen Marketinglehrgang. Ab 1996 arbeitete ich im Betrieb meiner Schwiegereltern mit, den meine Frau und ich im Mai 2000 übernahmen. Im Familienbetrieb werden neun Hektar Weingärten bewirtschaftet. Die verschiedenen Rebsorten stehen auf Urgesteinsboden, der dem Wein eine besondere fruchtige Note verleiht. Im Jahr 2001 vergrößerten wir im Zuge unseres Betriebszubaus auch unseren Buschenschank, den wir am Wochenende betreiben. Ein Verkostungsstüberl, ein Nichtraucherraum und eine Kinderspielecke kamen hinzu, und wir konnten auch Vereinfachungen der Arbeitsabläufe erzielen. Optimal für uns gestaltet sich eine Maschinengemeinschaft. Wir forcieren die Sekt- und Edelbrand-Erzeugung und stellen im Lohnverfahren auch für andere Winzer Sekt her.

Zum Erfolg von Christian Rosenberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Eine zufriedene Familie und das entsprechende Einkommen bedeuten für mich Erfolg. Lebensqualität heißt für mich auch, mir für meine Kinder Zeit nehmen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, Ich sehe mich als erfolgreich. Unsere Kinder sind gesund, und unser Einkommen ist recht zufriedenstellend.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Entscheidend für meinen Erfolg war, daß während meiner Wanderjahre das Interesse für diesen Beruf geweckt wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine wichtige Entscheidung, von zuhause fortzugehen, denn nur so konnte ich das Vorhandene schätzen lernen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Für mich ist Imitation sicher der falsche Weg. Zum Beispiel gehen wir bei der Sektproduktion unseren eigenen Weg und produzieren die fruchtige Variante, die nicht so kostspielig ist wie der französische Sekt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Beeinflußt wurde ich von der positiven Einstellung meines Vaters. Auch die Familie in Deutschland, die mich wie einen Sohn aufgenommen hat, prägte mich sehr. Der dortige Hausherr ist ein Freund meines Vaters aus der Nachkriegszeit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Durch mein Engagement in der Musik erhielt ich in meiner Jugendzeit positive Rückmeldungen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Anfangs war die berufliche Selbständigkeit steuerlich sehr belastend, was wir bis heute Gott sei Dank eindämmen konnten. Wichtig für eine erfolgreiche Vermarktung ist die ständige Auseinandersetzung mit Marketingstrategien und die kontinuierliche Betreuung der Kunden. Stammkunden, so wie es früher üblich war, gibt es heute nicht mehr.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein reiner Familienbetrieb. Im Buschenschank helfen die Schwiegereltern mit, saisonale Aushilfskräfte werden nach Bedarf eingesetzt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben der ausgezeichneten Qualität unserer Produkte spielt sicher die Tatsache, daß wir ein Familienbetrieb sind, eine große Rolle. Auf diese Weise läßt sich der Betrieb in seiner Größe effizient führen und wird von den Kunden gut angenommen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In Zukunft strebe ich mit meinen Mitbewerbern - insgesamt sind wir 40 Weinbauern aus dem Oberen Kamptal - sogar eine sogar eine Kooperation an, bei der wir eine gemeinsame Vermarktung unserer Produkte beabsichtigen. Dabei schwebt uns auch eine gemeinsam geführte Vinothek vor, welche die ganze Woche über geöffnet hat und die Weine der Region Kamptal in den Vordergrund rückt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mittlerweile haben wir den Betrieb soweit rationalisiert, daß mehr Zeit für unsere Kinder übrig bleibt. Dabei ist mir ganz wichtig, ihnen ein positives Vorbild zu sein und Geborgenheit zu vermitteln.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ständige Weiterbildung ist in diesem Bereich äußerst wichtig. Die Kenntnisse der Branche haben sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Die entsprechenden Maßnahmen werden hauptsächlich den Winter über angeboten. Wir pflegen aber auch den Austausch in Form von Exkursionen zu anderen Winzerbetrieben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte das Leben nicht schwerer nehmen, als es ist, und es nach Möglichkeit genießen. Dabei ist es recht hilfreich, den Blick stets nach vorne zu richten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Kindern vermitteln, worauf es im Leben ankommt. Weiters möchte ich weiterhin regionale Produkte kaufen, um die Wertschöpfung im Land zu lassen und so den fruchtbaren Kreislauf aufrechtzuerhalten.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.