Zur Karriere von Waltraud Maria Jagnjic

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Matura am Theresianum Eisenstadt arbeitete ich ein halbes Jahr bei einer deutsch-ungarischen Familie in London. Dort konnte ich meine Englischkenntnisse perfektionieren. Anschließend absolvierte ich das Studium der Medizin, das ich im Jahre 1991 abschloß. Eine wesentliche Station meiner Karriere war die Lehrpraxis bei Dr. Kornfeind in Trausdorf, wo ich mit der Organisation einer Praxis und dem Umgang mit Patienten vertraut wurde. 1997 schloß ich meine Turnusausbildung ab, und da es stets mein Wunsch war, als Niederlassungsärztin für Allgemeinmedizin zu praktizieren, war ich vorerst in verschiedenen Arztpraxen als Vertretung tätig. So arbeitete ich z.B. über ein halbes Jahr alleinverantwortlich in der Arztpraxis in Wulkaprodersdorf. Durch diese Vertretungen konnte ich viele Erfahrungen sammeln. Inzwischen erhielt ich auch die Schularztstelle am Gymnasium in Eisenstadt. Auf dieser Basis eröffnete ich dann meine erste Praxis als Allgemeinmedizinerin in Zagersdorf. Im Jahre 2004 verlegte ich die Praxis nach Klingenbach. Da ich auch in diesem Ort wohne, entfällt das tägliche Pendeln zur Arbeitsstätte, was mir den Alltag sehr erleichtert. Im Laufe der Zeit erhielt ich Kassenverträge von den sogenannten kleinen Krankenkassen.

Zum Erfolg von Waltraud Maria Jagnjic

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich alle Ebenen, wie Beruf, Familie, persönliches Umfeld und Fortbildung, gut miteinander verbinden kann. Wenn ich zufrieden leben kann und die Motivation habe, mich weiterzuentwickeln, dann fühle ich mich erfolgreich. Auch die Zufriedenheit meiner Patienten mit meiner Arbeit werte ich als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich. Die Tatsache, daß meine Arbeit dem Wohle meiner Patienten dient, bereitet mir Freude. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Sicherlich haben meine Eltern sehr viel dazu beigetragen, daß ich meine Ziele verwirklichen konnte. Sie haben mich bei meinem Studium, vor allem bei meiner Spitalsausbildung, als meine Kinder noch sehr klein waren, sehr unterstützt. In weitere Folge war dann meine Zielstrebigkeit für meinen Erfolg ausschlaggebend. Ist es für Sie als Frau schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich glaube, daß Frauen mehr leisten und investieren müssen als Männer, um die gleiche Anerkennung zu erhalten. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein damaliger Hausherr in London war überhaupt ausschlaggebend dafür, daß ich das Medizinstudium begonnen habe. Er hat mein damaliges Interesse für Medizin gesteigert und ist dadurch auch für meinen weiteren Lebensweg in hohem Maße verantwortlich.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde von meiner Umgebung sicherlich als eine ruhige, freundliche, den Anliegen meiner Patienten aufgeschlossene Person gesehen. Auch als Schulärztin hege ich einen guten Kontakt zu den Schülern, die mit all ihren Problemen zu mir kommen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gibt keine strenge Trennung zwischen Beruflichem und Privatem, diese beiden Bereiche sind stark miteinander verflochten. Meine Patienten haben keine Scheu, auch außerhalb der Ordinationszeiten bei mir vorzusprechen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Derzeit absolviere ich die Ausbildung zur Umweltmedizinerin, was einen Zeitaufwand von sechs Wochenenden bedeutet. Die Umweltmedizin beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die Gesundheit des Menschen. Darüber hinaus besuche ich Fachvorträge und Seminare zu diversen Themen. Die Lektüre von Fachliteratur und die Auseinandersetzung mit Neuigkeiten auf dem Pharmasektor gehören zur täglichen Fortbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wenn meine Kinder einmal selbständig sind, möchte ich mich verstärkt jenen Dingen widmen, die mir besonders Freude bereiten. Ich möchte dann alles aufarbeiten, was ich mir im Laufe der Jahre an Wissen bei diversen Fortbildungen angeeignet habe.