Zur Karriere von Manfred Auer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Aufgewachsen in einfachen Familienverhältnissen mit vier Geschwistern, begann ich nach Abschluß der Hauptschule zunächst die Lehre zum Installateur. Nach dem Bundesheer gönnte ich mir eine kreative Pause, um mich beruflich neu zu orientieren. Nach einigen Stationen im Außendienst und Vertrieb in verschiedenen Branchen stieß ich durch einen Tip eines Freundes auf die Firma Pracharz & Kerber (Käsespezialitäten) in Salzburg. Nach intensiver theoretischer und praktischer Einarbeitungszeit bearbeitete ich namhafte Handelsketten im Raum Oberösterreich im Vertrieb. In dieser Zeit wußte ich, daß ich meine berufliche Heimat gefunden hatte. Vor drei Jahren übernahm ich von einem ehemaligen Kunden den Marktstand am Linzer Südbahnhof, den ich mit meinem Team zu einem Delikatessentreff mit hervorragender Kundschaft ausbauen konnte.

Zum Erfolg von Manfred Auer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich die drei Hauptsäulen meines Lebens - Familie, Beruf und Freizeit - in Einklang bringen kann, sehe ich das als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe viel erreicht und konnte viel bewegen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war ein mittelmäßiger Schüler und war mit wenig Ernst bei der Sache. Erst durch die Geburt meines ersten Kindes entwickelten sich bei mir eine gewisse Hartnäckigkeit und großes Verantwortungsgefühl. Ich glaube heute, daß die Leidenschaft ausschlaggebend für meinen Erfolg war. Mein Streben nach Fortbildung und meine Neugierde, gepaart mit der Freude, mit Menschen zu arbeiten und umzugehen, sind schließlich ebenso wichtige Faktoren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich trenne strikt zwischen Arbeit, Familie und Freizeit und genieße die Vorteile der Selbständigkeit. Durch optimales Zeitmanagement und mit einem guten Team bewältige ich die mannigfaltigen Aufgaben, die an mich gestellt werden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe einmal gehört, daß man, wenn man eine Entscheidung zur Geschäftsgründung getroffen hat, einen Zeitraum von mindestens drei Jahren zur Reifung verstreichen lassen und sich während dieser Zeit darauf vorzubereiten soll. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Die Originalität ließ uns groß werden. Wir bekommen viel Lob und Anerkennung von Stammkunden bezüglich unserer Kreativität. Unsere Spezialitäten mit einem inzwischen großen Anteil im Biobereich lassen keine Kundenwünsche offen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Lob unserer Kunden für unser Personal und unsere vielfältige Produktpalette sehen wir als große Anerkennung. Auch daß wir Kunden von weit weg zu unseren Stammkunden zählen können, ehrt uns sehr. Wir haben sogar einen langjährigen Stammkunden aus Braunau am Inn.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als Freiheitsdenker mit Vorbildwirkung. Ich versuche mein geschäftliches Umfeld hier am Linzer Markt zu begeistern und auf Wunsch Anleitungen zur Kreativität zu liefern.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich versuche eine partnerschaftliche Beziehung mit meinen Mitarbeitern zu leben. Nur durch Geben und Nehmen kann man erfolgreich bleiben; und dieser Anspruch gehört zudem zu meinem persönlichen Wertesystem.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Liebe zum Beruf ist neben der fachlichen Ausbildung ein Muß. Nur wenn man etwas einhundertprozentig vertreten kann, ist man erfolgreich - und alle profitieren davon.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Seit 15 Jahren beschäftige ich mich mit dem Naturprodukt Käse. Durch meine Reisen nach Frankreich, Italien, Holland, Deutschland und in die Alpenregionen Österreichs eignete ich mir ein umfassendes Fachwissen über Käse aus aller Welt an. Dies unterstützte ich zusätzlich durch Besuche auf Fachmessen, die Lektüre von Fachliteratur und die Ausbildung zum Diplom-Käsesommelier. Ich möchte meinen Kunden in unserem Käsefachgeschäft die gesamte Geschmacksvielfalt eines der ältesten Lebensmittel näherbringen und gebe mein Fachwissen gerne weiter. Käse ist nicht nur ein Lebensmittel, nein er ist Lebensfreude! Verbundenheit mit der Natur und Kultur, ein Teil unserer Vergangenheit, ein Naturprodukt mit Zukunft, ein Beitrag zur Gesundheit und ein Beitrag, um Menschen beim Genuß zu vereinen. Das ist unsere Philosophie, wenn wir unsere Kunden bedienen, die aus einem Sortiment von über 240 Käsesorten und einer Vielfalt an Feinkostspezialitäten auswählen können. So gibt es bei uns auch das gesunde und bekannte Demeterbrot, exzellente Salamis und Oliven in verschiedenen Variationen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mein Rat wird gerne auch von Mitbewerbern in Anspruch genommen. Ich helfe, wo ich kann, wünsche mir aber immer partnerschaftlichen Austausch. Einseitigkeit liegt mir nicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau arbeitet in einem völlig anderen Beruf, nämlich in der Sportbranche. Wir verbringen Zeit gemeinsam beim Sport und mit den Kindern, und so gelingt mir die Trennung von Beruf und Familienleben sehr gut.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Noch immer bin ich hungrig nach Anregungen. Die hole ich mir im Ausland bei direkten Besuchen zum Beispiel bei Lieferanten und gehe Tips von Kunden gerne nach.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ohne Leidenschaft gibt es keinen Erfolg und kein Glück. Einem jungen Menschen würde ich raten, jenen Beruf zu wählen, den er voll vertreten kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, das Erreichte zu erhalten und abzusichern. Besonders freut es mich, daß einer meiner Söhne schon mitarbeitet. Die Zeit wird weisen, wo uns dieser Weg hinführt.
Ihr Lebensmotto?
Wachsam und mit Freude im Leben stehen.