Zur Karriere von Erich Steinreiber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluss der Matura habe ich das Studium zum Lehramt für Leibesübungen und Mathematik begonnen – eine Sportverletzung hat mich jedoch gezwungen das Sportstudium für längere Zeit zu unterbrechen. In dieser Zeit lernte ich Gerhard Marischka, den damaligen Geschäftsführer der ISS Marischka GmbH, kennen und habe ein Angebot als Objektbetreuer für eines der größten Objekte in Wien (UNO City) angenommen. Seit dieser Zeit habe ich relativ rasch in verschiedenen Managementpositionen weitere Karriereschritte gemacht und war zuletzt 6 Jahre lang als COO in der operativen Verantwortung für das Reinigungsgeschäft in Österreich. Seit Februar 2012 bin ich nun CEO und somit für das Gesamtunternehmen der ISS Facility Services inkl. der Kooperationen und strategische Partnerschaften verantwortlich.
Welche sind nun die Kernbereiche von ISS in Österreich?Ganz klar die infarstrukturellen Services wie Reinigung und Bewachung/Reception Services, aber natürlich auch alle technischen Services wie Gebäudetechnik, Kältetechnik und Industrieservice. Mit der klassischen Reinigung machen wir rund 80 70 Prozent des Umsatzes. Der Rest teilt sich auf in technische Services, Schädlingsbekämpfung und das Joint Venture mit Do & Co am Flughafen Wien. Das macht in unserer Unternehmensgröße immerhin noch EUR 60 Millionen aus.

Zum Erfolg von Erich Steinreiber

Was sind die Gründe Ihres Erfolges?Die optimale Bündelung von Dienstleistungen, die Konzentration auf den Kunden als Mittelpunkt, strategische Kooperationen und das Nutzen der Mitarbeiterpotentiale.Was ist von den Synergien her die optimale Bündelung von Dienstleistungen?Viele Synergien ergibt die Bündelung Reinigung und Sicherheit bzw. Empfangsdienst mit den technischen Services. Durch unsere hohe Eigenleistungstiefe arbeiten eigene ISS Mitarbeiter die Wertschöpfungskette ab und schaffen so Synergien und niedrigere Kosten für unsere Kunden. Ein Beispiel: Unsere Reinigungskräfte sind jeden Tag in nahezu jedem Raum beim Kunden. Ein Gebrechen wird der ISS Rezeptionistin gemeldet. Sie legt ein Reparaturticket an und der ISS „Sreifengeher“ kümmert sich um die Kleinreparatur. Und das erfordert auch andere Qualifikationen der Mitarbeiter, sodass auch der Recruting-Prozess entsprechend anders definiert werden muss. So sind wir gerade dabei, eine neue Job-Datenbank aufzubauen, in der auch festgehalten wird, ob einer, der sich bei uns zum Beispiel für die Reinigung bewirbt, auch einen Beruf erlernt hat, zum Beispiel Elektriker, um auch hier das Synergiepotenzial zu heben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Dienstleistung ist ein Job ohne bestimmte Uhrzeit - daher auch nicht unbedingt familienfreundlich. Großes Verständnis des Partners ist daher eine wichtige Voraussetzung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Hart und konsequent die Ziele verfolgen und an Ideen glauben. Rückschläge in Kauf nehmen - die Frage ist ja nur: Wie schnell stehe ich wieder auf?
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Erklärtes Ziel ist unsere Markposition des Marktführers zu stärken und auszubauen, sowie den Wandel vom Reinigungsunternehmen zum kompletten Serviceanbieter zu forcieren.Was sind konkret Ihre Pläne?
Kurzfristig möchte ich unsere bestehende Organisation stärken, das
bedeutet, dass wir verschiedene Verantwortungsbereiche zusammenlegen und
den Kunden wieder mehr in den Mittelpunkt unserer Aktivitäten stellen.
Mittelfristig wollen wir auch das Marktpotenzial in verschiedenen
Segmenten evaluieren, um somit auch unsere Kräfte intern besser bündeln
zu können. Dort wo es Sinn macht, werden wir auch über strategische
Kooperationen nachdenken, um als FM-Gesamtanbieter noch stärker
wahrgenommen zu werden. Eine Evaluierung der Organisation wird unseren
Strategieprozess über die nächsten Jahre ständig begleiten.
Ihr Lebensmotto?
Niemals stehenbleiben, und offen sein für Neues.