Zur Karriere von Alfred Heinzl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Hauptschule und des Polytechnischen Lehrganges begann ich 1982 meine Lehre zum Verpackungsmittelmechaniker bei Mayr-Melnhof, wo sich mein Vorgesetzter Herr Karl Kratschmer besonders um mein Fortkommen bemühte. Ihm verdanke ich es, daß ich mich von 1989 bis 1994 im Rahmen der Abendschule am TGM im Bereich Maschinenbau und Betriebstechnik inklusive REFA-Grundschein mit abschließender Matura weiterbilden konnte. Nach Abschluß meiner schulischen Ausbildung konnte ich innerhalb von Mayr-Melnhof die Karriereleiter weiter emporsteigen und wurde AV-Koordinator. In dieser Position war ich an der Schnittstelle zwischen Verkauf und Produktion tätig und für Projekte der gesamten Firma verantwortlich. Damals bildete ich Mitarbeiter in Präsentationstechnik aus, nachdem ich selbst in einer Intensivschulung seitens eines Werksleiters von Opel darauf vorbereitet worden war. In der Folge kam es zu einer Firmenzusammenführung von FALPA, Verpackung & Offsetdruck, Dipl.-Ing. Fuchs & Co und Hilko Kartonagen GmbH zur Mayr-Melnhof Packaging Austria GmbH, die ich im technischen Bereich und im Personalwesen mitgestaltete. Anschließend übernahm ich die Leitung des Produktionsbereiches mit über 100 Mitarbeitern. Mit der Zeit verlor ich etwas das Interesse an dieser Tätigkeit und suchte mir eine neue Herausforderung. Als man seitens der Firma Britannia Wälzlager & Industrietechnik GmbH, wo man mich schon kannte, an mich herantrat, nahm ich dieses Angebot zum Wechsel gerne an und war einige Jahre als Selbständiger für diese Firma tätig. Als Britannia 2003 von Brammer übernommen wurde, wechselte ich in ein Angestelltenverhältnis zu dieser Firma, wo mir 2005 die Prokura erteilt wurde. Ich bin hier für die gesamte Technik sowie für die Kunden aus der Groß- und Schwerindustrie (Key Account) zuständig. Der Konzern ist europaweit Marktführer und steht weltweit an dritter Stelle.

Zum Erfolg von Alfred Heinzl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Rein beruflich bedeutet Erfolg für mich, eine gute Beziehung zu meinen Kunden zu haben. Ganz besonders empfinde ich es als Erfolg, wenn eine aus verschiedenen Gründen unterbrochene Geschäftsbeziehung problemlos zu jeder Zeit wieder aufgenommen werden kann. Erfolg ist auch ein Gefühl der eigenen Zufriedenheit und der Zufriedenheit der Kunden. Der wichtigste Erfolg für mich ist jedenfalls ein harmonisches Familienleben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aber jeder definiert Erfolg anders. Für mich ist es z.B. Erfolg, wenn ein Geschäft positiv abgeschlossen werden kann, oder daß meine private Beziehung harmonisch ist, oder daß ich aufrichtige Freunde habe, auf die ich mich verlassen kann - und umgekehrt. Erfolg hat viele Gesichter. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich trachte stets danach, Mitarbeiter um mich zu haben, denen ich voll und ganz vertrauen kann. Ich denke, daß dies einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellt. Des weiteren war meine bereits erwähnte Begegnung mit Herrn Karl Kratschmer, meinem damaligen Vorgesetzten bei Mayr-Melnhof, sehr folgenreich, was meinen weiteren Werdegang betraf. Abschließend halte ich es auch für sehr wichtig, sich eine gewisse berufliche Strategie zu erarbeiten, die zum eigenen Erfolg führt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit dem Abschluß der Abendschule hatte ich mir die Grundlage für den eigenen beruflichen Erfolg geschaffen. Dieser, wie auch die gesamten fünf Jahre davor, war für mich persönlich sehr prägend. Und ich wußte, daß mich im weiteren Berufsleben nichts mehr wirklich aus der Ruhe bringen kann. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Karl Kratschmer war insbesondere durch seine positive Art und Weise, wie er mit Menschen umging, ein großes Vorbild für mich. Und auch als ich später sein Vorgesetzter wurde, hatte er nicht das geringste Problem damit. Auch deshalb empfinde ich noch heute große Hochachtung für ihn.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es war für mich immer die wichtigste Anerkennung, wenn ich merken durfte, daß ich von meinen Mitarbeitern wie auch Geschäftspartnern geschätzt wurde. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es ist oft sehr einfach, das Preisniveau durch Unwissenheit zu drücken, aber es wird in der Folge fast unmöglich, es wieder anzuheben. Derzeit beschäftigen uns auch sehr schwierige Liefersituationen, was insbesondere mit den Märkten in Fernost zusammenhängt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder, der in einer Führungsposition tätig ist, ist natürlich von seinen Mitarbeitern abhängig. Insofern spielen sie die größte Rolle. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Es zählt das erste Auftreten, wobei ich mich hier sehr auf mein Bauchgefühl verlasse. Fachliche Kenntnisse kann man erlernen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich arbeite sehr viel mit Humor, da es sehr wichtig ist, bei der Arbeit auch lachen zu können. Die Arbeit muß ja auch Spaß machen, was aber nicht heißt, daß man sich nicht konzentriert, wenn es um wichtige oder dringende Aufgaben geht. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? In erster Linie die Flexibilität, wobei wir natürlich auch den Vorteil eines großen Konzerns im Hintergrund haben, der einerseits ein enormes Know-how und andererseits eine große Einkaufsstärke mit sich bringt. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Unser Ziel ist es, so gut wie möglich zu sein - die Entscheidung trifft dann der Kunde selbst.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarkeit dieser beiden Bereiche funktioniert bei mir sehr gut. Ich kann mir meine Zeit gut einteilen; die Abende und Wochenenden gehören meiner Familie.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es wird der Tag kommen, wo ich mich aus der Arbeit zurückziehen möchte. Ich habe die Absicht, mich dann mehr meiner Fortbildung zu widmen, da ich das Lernen nicht verlernen möchte. Bis dahin sollte die Firma noch weiter wachsen, und dazu möchte ich meinen Beitrag leisten.