Zur Karriere von Werner Kriesel

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß des Studiums Maschinenbau und Elektrotechnik an der TH Magdeburg im Jahre 1965 als Diplomingenieur für Regelungstechnik war ich sieben Jahre in Entwicklungs- und Anwendungsbereichen von Großbetrieben der Automatisierungsindustrie in Berlin tätig. 1968 promovierte ich an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ich wurde zum Hochschuldozenten an die TH Magdeburg berufen (1971 bis 1979), habilitierte 1978 und wurde als ordentlicher Professor für Automatisierungstechnik an die TH Leipzig berufen (1979 bis 1995). Weitere wichtige Karrierestationen waren: Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Bauakademie Berlin von 1986 bis 1990, Mitglied der Fakultät für Technische Wissenschaften und des Senats der TH Leipzig von 1988 bis 1990, Direktor des Instituts für Automatisierungstechnik von 1990 bis 1992, Gründungskommissionsmitglied des Fachbereichs Elektrotechnik der neu gegründeten Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig 1992/93, stellvertretender Vorsitzender des Hochschulrates beim Sächsischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst von 1991 bis 1993. 1990 wurde ich in den Forschungsrat der ersten frei gewählten DDR-Regierung berufen, 1990/91 war ich Mitglied des Aufsichtsrates der Firma Automatisierungstechnik Leipzig GmbH im Auftrag der Treuhandanstalt der Bundesregierung. Des weiteren fungierte ich als Landesvorsitzender Sachsen des Verbandes Hochschule und Wissenschaft im Deutschen Beamtenbund, zugleich war ich Mitglied im Bundesvorstand von 1991 bis 1996. Parallel dazu war ich sehr engagiert im Verband Deutscher Ingenieure; war Mitglied, Vorstandsmitglied und Vorsitzender mehrerer Fachausschüsse. Seit 1994 leite ich ein Ingenieurbüro in Leipzig. 1995 erfolgte meine Ernennung zum Professor für Automatisierungstechnik in Merseburg. Ich war maßgeblich an Aufbau und Profilierung dieser Studienrichtung beteiligt und war Mitglied der Forschungskommission des Senats. Seit 1991 ist die Drittmittelforschung ein weiterer Schwerpunkt. Dazu zählen insgesamt zwölf Verbundprojekte mit industriellen Forschungspartnern aus dem In- und Ausland. Seit 1992 veranstalte ich Weiterbildungsseminare zur Industriellen Kommunikationstechnik in Essen und München.

Zum Erfolg von Werner Kriesel

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Als Erfolg empfinde ich, daß meine innovative Arbeit erfolgreich Anwendung findet und auch sozialen Nutzen hat.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend waren kritische Analyse, darauf aufbauendes unkonventionelles, innovatives und vorausschauendes Denken, Praxisorientierung sowie klare Zielsetzung und konsequente Zielverfolgung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach langjährigen Forschungen zu industriellen Kommunikationssystemen in den achtziger Jahren konnten praktische Erfolge erst durch Nutzung des erweiterten Elektronikmarktes nach der deutschen Wiedervereinigung ab 1990 erreicht werden. Als persönlichen Erfolgsanteil sehe ich auch den Aufbau und seit 1994 die Leitung des weltweit einzigen akkreditierten Zertifizierungsprüflabors für diese Technik in Leipzig.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Richtig waren die Entscheidungen, nach Abschluß des Studiums zuerst in die Industrie zu gehen und dann in das Hochschulwesen zurückzukehren.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Obwohl schwieriger, risikoreicher und aufwendiger, ist Originalität langfristig immer besser als Imitation.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mich prägten vor allem mein akademischer Lehrer Prof. Heinz Töpfer sowie meine Frau Christa.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Erfolg braucht Praxisnähe und Innovationsfreudigkeit, gepaart mit mittel- und langfristigem Vorausdenken. Methodisch sollte ein kontinuierlicher Dauerstreß vermieden und öfter ein aufgabenbezogener Rückzug für ungestörte Ausarbeitungen gepflegt werden.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.

Mitautor von 25 Buchveröffentlichungen, 150 Zeitschriftenbeiträge, Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen und Tagungen, 20 Patente.