Zur Karriere von Franz Sauerzopf

Wie war Ihr Werdegang?
1950 Matura in Mattersburg, 1954 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Wien, 1958 Richteramtsprüfung, ab 1959 Richter am Bezirksgericht Mattersburg, Gerichtsvorsteher in Eisenstadt, Senatspräsident des Landesgerichtes Eisenstadt, Vorsitzender des Sozialversicherungsschiedsgerichts. 1964 Lehrtätigkeit an der Handelsakademie Eisenstadt bis 1978 Lehrbefähigung an der Wirtschaftsuniversität Wien, Stadtrat in Mattersburg, 1972 Landtagsabgeordneter, bis 1993 ÖVP-Parteiobmann/Landeshauptmann-Stellvertreter vom Burgenland und seither Pensionist, Aufsichtsratsvorsitzender der Bad Tatzmannsdorf Kur AG.

Zum Erfolg von Franz Sauerzopf

Was verstehen Sie unter Erfolg? Erfolg hat viele Aspekte und alle Faktoren müssen zusammen spielen. Ausbildung, der Wille, dies und jenes zu tun und Verantwortung zu übernehmen. Die Aufgaben wechseln im Leben, wo man hingestellt wird, soll man sich mit hundertprozentiger Freude und Selbstdisziplin einsetzen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich komme aus bescheidenen Verhältnissen, meine Startbedingungen waren also trist. Trotzdem hatte ich eine gute Jugend und konnte mir durch meine Ausbildung viel Wissen aneignen. Was ich beginne, führe ich auch zu Ende, z.B. habe ich 1991 die Thermenbad-Landschaft erschlossen, BEWAG ( Burgenländische Elektrizitätswerk AG)und Hypo-Bank privatisiert und den Landesschulrat entpolitisiert.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Ich komme vom Sport - aus jeder Niederlage kann man lernen. Ich muß hinterfragen und das tun, was zu tun notwendig ist. Niederlagen sowie Triumphe sind mit Gleichmut zu ertragen.Wie wurden Sie von Mitarbeitern gesehen? Ich betrachtete meine Mitarbeiter wie Sportkameraden und habe sie eher leger behandelt,obwohl sie oft drei Dinge gleichzeitig machen mußten.
Ihr Erfolgsrezept?
Nicht verbissen sein, sondern mit Gelassenheit den Erfolg anstreben. Selbstgesteckte Ziele verfolgen und natürlich auch Glück. Außerdem habe ich immer Zivilcourage bewiesen, war ein Politiker, wie man es nicht gewohnt war, der gerade heraus die Dinge beim Namen nannte.Welche Rolle spielt Ihre Familie? In der Familie bin ich verwurzelt. Ein gutes Familienleben trägt viel zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Meine vier Kinder sind alle Akademiker geworden. Mit meiner Enkeltochter genieße ich ausgiebige Spaziergänge.
Haben Sie Vorbilder?
Den Sport - mit Sport bin ich groß geworden und er hat mein Leben bestimmt.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus meiner harten Kindheit. Durch den frühen Erfolg lernte ich auch, Verantwortung zu tragen. Mein Selbstvertrauen und mein ausgeprägtes Rechtsempfinden stärken mich.
Ihre Ziele?
Ich habe mein Ziel erreicht und bin mit meinem Leben zufrieden. In meiner besten Zeit als Politiker konnte ich als Macher viel bewegen. Ich las viel, aber vor allem hat mich Anton Wildgans´ Gedicht An einen jungen Richter geprägt.
Ihr Lebensmotto?
Jeden Tag aufstehen und sagen: Heute ist ein schöner Tag.Ihr Ratschlag an die nächste Generation? Die heutige Generation sieht vieles zu negativ. Positive Sicht der Dinge, nicht jammern, sondern anpacken. Kritik mit konstruktivem Denken vereinbaren, mehr Genügsamkeit und Augenmaß walten lassen. Nicht radikal sein, sondern in Etappen vorgehen und Risken abschätzen lernen.