Zur Karriere von Eva Rosenmaier

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule begann ich 1977 eine dreijährige Konditorlehre in Waidhofen an der Thaya. 1980 beendete ich diese Ausbildung mit der Gesellenprüfung und begann in einem großen Konditoreiunternehmen in Wien zu arbeiten. Schon nach kurzer Zeit übernahm ich die Aufgaben des Konditormeisters in diesem Unternehmen. Die Meisterprüfung für das Konditorgewerbe legte ich 1983 ab. 1984 übersiedelte ich ins Waldviertel, hatte dort jedoch keine Möglichkeit, meinen Beruf auszuüben und war einige Jahre lang als Näherin tätig. 1995 machte ich mich dann mit der Privatbackstube selbständig. Heute stelle ich auf Auftrag Konditorwaren in meinem Privathaus her.

Zum Erfolg von Eva Rosenmaier

Was bedeutet für Sie persönlicher Erfolg? Für mich besteht der Erfolg aus einer interessanten wirtschaftlichen Entwicklung, einem intakten Familienleben und der Anerkennung seitens meiner Kunden. Mir macht meine Arbeit sehr großen Spaß, ich kann wirklich sagen, daß ich mein Hobby zum Beruf machte.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
Hohe Qualität bei den von mir erzeugten Produkten und die Freude an meiner Arbeit sind das Rezept für meinen Erfolg. Ich arbeite auch am Wochenende und bin mit der Fertigstellung der Backwaren besonders pünktlich. Ein besonderes Anliegen sind mir Qualität und Frische der Rohmaterialien. Erst nachdem ich einen Auftrag bekommen habe, kaufe ich die entsprechenden, frischen Materialien ein. Ich verarbeite prinzipiell kein tiefgefrorenes Material. Zusätzlich kommt mir meine künstlerische Ader bei der Dekoration von Torten und Gebäck zugute.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Außer meinem Talent und meiner Freude an der Arbeit gibt es nichts besonderes, das für meinen Erfolg ausschlaggebend wäre.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wichtigsten und für meine persönliche Entwicklung erfolgreichsten beiden Entscheidungen waren die Ablegung der Meisterprüfung und in weiterer Folge mein Schritt in die Selbständigkeit.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Für die unselbständig erwerbstätigen Konditoren ist die Entlohnung denkbar schlecht. Für meinen Betrieb sehe ich nur ein Problem: Der Hauptanteil meiner Produkte sind Hochzeitstorten, die Anzahl der kirchlichen Eheschließungen geht aber stetig zurück, das wirkt sich negativ auf meine Auftragslage aus.Strebten Sie Ihre jetzige Tätigkeit bereits in früheren Jahren an? Die Entscheidung, diese besondere Art von Unternehmen zu gründen traf ich erst, als ich in meiner Region keinen entsprechenden Arbeitsplatz bekam.Welche Einflüsse gab es bei Ihrer Berufswahl? Während der Schulzeit entwickelte sich meine Neigung zum Backen, und somit war die Entscheidung für den Lehrberuf des Konditors vorgezeichnet. Gleichzeitig hatte ich auch das Glück, auf Anhieb eine Lehrstelle zu bekommen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Sehr oft bekomme ich Anerkennung von meinen Kunden. Die Zufriedenheit meiner Kunden freut und motiviert mich sehr.Welche Rolle spielt die Familie bei Ihrem Erfolg? Die Familie spielt deshalb eine große Rolle, weil ich mein Unternehmen im Privatbereich betreibe, und mein Mann mir oftmals bei der Arbeit hilft.Wie und wann entdeckten Sie Ihr Talent? Während der Schulzeit entdeckte ich das Talent zum Konditor.Entscheiden Sie vorwiegend allein, oder mit Ratgebern? Ich berate mich gern mit meinem Mann.Wie erkennen Sie Chancen? Ich erkenne meine Chancen, indem ich mich besonders intensiv mit dem Backen auseinandersetze. Neue Kunden bekomme ich zum Großteil durch Mundpropaganda, gleichzeitig mache ich auch in bescheidenem Rahmen Werbung in der Presse.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Da ich meinen Betrieb im Privatbereich betreibe, bin ich ein Ein-Personen-Unternehmen und werde auch wahrscheinlich in weiterer Zukunft keine Mitarbeiter beschäftigen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Soweit es meine Zeit erlaubt, lese ich einschlägige Fachliteratur. Manchmal nutzte ich auch die von der Kammer veranstalteten Kurse und Seminare.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Wenn wirklich ein Fehler passiert, dann entschuldige ich mich. Oftmals ist es Geschmackssache ob eine Speise schmeckt oder nicht. Reklamationen kommen aber sehr selten vor.Woraus schöpfen Sie Kraft? Meine Entspannung finde ich in der Gartenarbeit. Ein Ausflug mit der Familie gibt mir ebenfalls wieder die nötige Kraft, mein Unternehmen zu führen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich erwarte mir eine weiterhin positive Entwicklung des Unternehmens, möchte aber nicht expandieren. Auf keinen Fall möchte ich laufend größere Mengen produzieren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich bin Befürworterin einer möglichst guten und hohen Grundausbildung. Bei der Berufswahl sollte man sich nach dem Bedarf an Arbeitskräften richten, der gerade herrscht.