Zur Karriere von Stefan Kardos

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der vierjährigen Lehre zum Koch/Kellner im elterlichen Betrieb, dem von meinem Vater 1970 gegründeten Restaurant Kardos, blieb ich bis heute im Unternehmen. 1975 eröffnete mein Vater neben dem Restaurant in Stockerau ein zweites in Wien I. 1997 übernahm ich den Betrieb in Stockerau. Das Restaurant Kardos ist das Restaurant mit der persönlichen Note: die Einrichtung ist ungarisch und an die K.u.K. Zeit angelehnt, die Küche bietet K.u.K., sowie ungarische, slowenische und pannonische Spezialitäten.

Zum Erfolg von Stefan Kardos

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet im Endeffekt Zufriedenheit.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, daß meine Charaktereigenschaften Fleiß und Ehrgeiz, ein wenig Glück und vor allem meine Liebe zu diesem Beruf für meinen heutigen Erfolg ausschlaggebend waren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich hatte bereits mit 20 Jahren Erfolg, als meine Eltern den Wiener Betrieb übernahmen und ich das Geschäft in Stockerau de facto übernahm.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich entschied mich erfolgreich, als ich 1990 den Betrieb gegen den Willen meiner Eltern auf eigene Kosten umbaute und renovierte.Gab es eine Situation, in der andere aufgegeben hätten? Es gibt immer wieder Rückschläge und manchmal habe ich das Gefühl, daß mein Einsatz und die geleistete Arbeitszeit nicht honoriert werden. Manchmal mache ich mir durchaus Gedanken, ob sich mein hohes Engagement wirklich lohnt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Freund schneller Entscheidungen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Abgabenbelastungen im Gastgewerbe sind enorm hoch. Ich ärgere mich auch darüber, daß ausschließlich Nobelrestaurants mit bis zu 19 Punkten bewertet werden - ich frage mich, warum nicht auch ein Lokal, das gute Hausmannskost ohne Firlefanz anbietet, mit der selben Punktezahl bewertet werden kann.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Gutes Auftreten und perfekte Umgangsformen sind für die Mitarbeiter im Service wichtig, in der Küche zählen Fingerfertigkeit und Gespür.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Wenn mit Begeisterung gearbeitet wird, ist automatisch auch Kreativität mit im Spiel. Begeisterung ist besonders im Service wichtig, damit der Gast sich wohlfühlt.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Man kennt mich als strengen Chef - als Dienstleister müssen wir den Kunden als König sehen, das möchte ich meinen Mitarbeitern vermitteln.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist unsere Flexibilität. Wir gehen auf die Wünsche unserer Kunden ein, Sonderwünsche sind uns willkommen und stellen kein Problem dar. Ich selbst bin immer im Restaurant anwesend, entweder in der Küche oder im Service.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn sich jemand für das Gastgewerbe entscheidet, muß er die dafür notwendige Liebe zum Beruf mitbringen - wenn diese fehlt, soll er es lieber gleich bleiben lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein mittelfristiges Ziel besteht darin, in den nächsten fünf Jahren einen kleinen, sehr persönlichen Betrieb zu eröffnen.