Zur Karriere von Michael Peter Ehrenbrandtner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon während meiner Tätigkeit bei der Raiffeisenkasse arbeitete ich nebenberuflich als Plakatierer und Aufbauhelfer bei Rockkonzerten. Dadurch erhielt ich Einblick und jede Menge Kontakte zu Verantwortlichen dieser Branche. 1980 organisierte und veranstaltete ich mein erstes Wilfried-Konzert als selbständiger Promoteur und nahm gleichzeitig als Bandmitglied der Vorgruppe teil. Da ich bei diesem ersten Auftrag erfolgreich war, begann ich mich in diese Richtung zu spezialisieren. Mit Hilfe des Grafen zu Glam, der in dem Mühlviertler 400 Seelen-Ort Klam eine Brauerei bauen wollte, verwirklichte ich die Organisation von diversen Rockkonzerten auf der Burg Klam. Um einige der sehr erfolgreichen Veranstaltungen zu nennen: Die Konzerte von Ostbahn Kurti, Bonny Taylor oder dem Glenn Miller Orchestra waren gänzlich ausverkauft. 1990 hatte ich acht Konzerte, ein Jahr später 16 und 1992 bereits 24 Konzerte in Klam gebucht, nicht zu vergessen die Organisation von Konzerten in Linz und ganz Oberösterreich. 1996 baute ich ein großes Open Air Gelände rund um die Burg Klam und organisierte dort Konzerte mit Toto, Santana und Marla Glen, die allesamt große Erfolge wurden: Bei zwei Konzerten von Herbert Grönemeyer mußte ich jedoch massive Verluste hinnehmen, sodaß ich wieder ganz am Anfang meiner Karriere stand. Ich begann mehr denn je zu arbeiten, konnte mich wieder hochkatapultieren und mußte 1999 einen weiteren Mißerfolg mit einem Konzert von Aero Smith und Lenny Kravitz einstecken. Wieder rappelte ich mich hoch und führe heute ein gut gehendes Unternehmen, das internationale Stars nach Österreich bringt.

Zum Erfolg von Michael Peter Ehrenbrandtner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, so zu leben, wie ich möchte, ohne Einschränkungen, völlig unabhängig. Dazu benötige ich Geld, das heißt, daß Erfolg für mich stark mit Geld verbunden ist. Besonders stolz bin ich auf die Tatsache, daß ich meinen Werdegang ohne jegliche finanzielle Hilfe meiner sehr vermögenden Familie gestalten konnte. Mit 16 Jahren zog ich von zu hause aus und war von da an auf mich selbst gestellt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Daß ich von meinen Ideen, die meist plötzlich und wie aus dem Nichts auftauchen, wie besessen bin und versuche, sie mit allen Mitteln umzusetzen. Wichtig ist dafür natürlich, alle mir zur Verfügung stehenden Kontakte zu nützen und die richtigen Menschen mit meinen Projekten zu verknüpfen. So stammt beispielsweise die Idee und Umsetzung zur Ausstellung Mythos Mensch, die im Wiener Schottenstift präsentiert wurde, von mir. Um dieses Projekt realisieren zu können, flog ich sogar bis nach China, um dort präparierte Leichen einzukaufen und nach Österreich zu importieren. Ich bin trotz eines gewissen Erfolges und dem Umgang mit internationalen Stars ein normaler Mensch geblieben. Ich bin, wie ich glaube, nicht versnobt und versuche, zu allen Menschen gleichermaßen freundlich zu sein; egal, aus welcher sozialen Schicht sie kommen. Vielleicht haben mir meine eigenen Mißerfolge geholfen, diesen positiven Charakterzug zu entwickeln.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nein, denn es ist mir noch nicht gelungen, das wirklich große Geld zu machen, obwohl es mir von einer Kartenlegerin vorausgesagt wurde. Ich weiß, daß ich eines Tages den großen Coup landen werde und sehe dies als eines meiner großen Ziele. Wichtig ist dabei, daß ich Dinge nicht nur wegen des Geldes mache, sondern aus Interesse und Spaß. Es ist mir sehr wohl bewußt, daß ich Erfolge nicht erzwingen kann.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Freunde kennen meinen Werdegang und sehen mich deshalb als erfolgreich, weil sie wissen, wieviel Arbeit dahintersteckt. Außerdem finden sie es unglaublich, daß ich mich durch meine beiden großen Niederlagen nicht unterkriegen ließ und mit umso mehr Energie weiterarbeitete.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte von meinen Mitarbeitern selbständiges Denken, Interesse an ihrer Tätigkeit und Open Mindedness; die Fähigkeit, mir bei der Vermehrung meines Einkommens zu helfen. Mitarbeitermotivation erfolgt durch meine lockere Art, den nette n und liebenswürdigen Umgang mit meinen Angestellten und durch Bonussysteme, beziehungsweise Geschenke.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe wenig Zeit für meine Privatleben und wenn ich abends nach Hause komme, möchte ich einfach nur meine Ruhe und mich von meinem sehr intensiven Tagesablauf erholen. Außerdem organisiere ich viel von zu Hause aus, sodaß mein Berufsleben direkt mit meiner Freizeit verbunden ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Um erfolgreich zu sein muß man seine Ideen gnadenlos verfolgen, und zwar unter Verwendung aller bereitstehenden Mittel und mit der Akzeptanz aller Ups and Downs. Intensive Arbeit erscheint mir ebenfalls als unerläßlich. Ausschlaggebend ist das Wissen, daß man Erfolg nicht erzwingen kann und daß es das schnelle Geld nicht gibt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine finanziellen Ziele erreichen und nach meinem jetzigen, sehr streßreichen Alltag, ein friedliches, ruhiges Leben führen. Ich träume von einer Familie und einer alles durchdringenden Zufriedenheit im Familienkreis.
Ihr Lebensmotto?
Alles was du tust, tust du dir selbst. Ich kenne keinen Neid und bin niemandem Schlechtes vergönnt. Da ich gläubig bin, glaube ich, daß jeder die Rechnung für seine Taten früher oder später präsentiert bekommt.

Konzeptentwurf zur Ausstellung "Mythos Mensch"