Zur Karriere von Arnold Pokorny

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Handelsschule kam ich zur Zentralsparkasse der Gemeinde Wien und absolvierte dort meine Bankausbildung. Aufgrund der dort festgestellten Befähigungen wurde ich in eine mobile Elite-Einsatztruppe einberufen, wo Mitarbeiter in sämtliche Positionen des Zweigstellenwesens eingesetzt werden. Die Schwierigkeiten dieser Aufgabe lagen unter anderem in der Kontaktfindung zu den zuständigen Führungspersönlichkeiten, in den sich ständig wechselnden örtlichen Gegebenheiten und an der Anpassung an die einzelnen, unabhängigen und verschieden ausgerichteten Führungsstile. Da ich mich in eine Stammannschaft etablieren wollte, wechselte ich nach drei Jahren in Eigeninitiative in eine komplett andere Branche und begann als Fuhrparkmanager in einer Leihwagenfirma. Nach einem lern- und ereignisreichen Jahr entschied ich mich wieder zu einer Veränderung und begann 1982 in der damaligen Renault Leasing GmbH als Telefonist und Sachbearbeiter. Ich begann nicht nur auf der Karriereleiter, sondern auch von den finanziellen Rahmenbedingungen her betrachtet, wieder ganz von vorn. Heute bin ich Prokurist der Renault Bank AG und für die Kundenbeziehungen in Österreich zuständig.

Zum Erfolg von Arnold Pokorny

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Einerseits ist der Mensch und sein Erfolg, andererseits der Geschäftsmann und sein Erfolg, zu betrachten: Der geschäftliche Erfolg ist das Ergebnis des menschlichen Erfolges. Für mich bedeutet Erfolg, eine Struktur von Mitarbeitern zu haben, auf die ich mich verlassen kann und die für mich das wichtigste Kapital des Geschäftslebens darstellen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube, daß ich ein sehr einfühlsamer Vorgesetzter und Kollege bin, sehe mich jedoch selbst nicht sehr erfolgreich an, da ich durch meine körperliche Schwäche gehandikapt, nicht meine volle Leistung erbringen kann. Ich bin ein Mensch der immer 150 Prozent gibt, oder nichts, bin jedoch jetzt nicht in der Lage, körperlich mit meinen geistigen Zielen mitzuhalten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Einstellung: Wer zwei gesunde Hände und den Willen zum Arbeiten hat, wird auch Erfolg ernten. Als sehr wichtig erachte ich meine Laufbahn mit all ihren Stationen. Hier im Hause habe ich jede Abteilung durchlaufen, jedem Mitarbeiter ist bewußt, daß ich auch seine Tätigkeiten einmal ausführte und daher weiß, wovon ich spreche.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon sehr früh. Ich habe viel erreicht, nur werde ich zukünftig mehr auf mich selbst hören und einige Minuten des Tages mit Entspannung verbringen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater war die am meisten prägende Leitfigur in meinem Leben. Ich schätzte immer seinen Rat und habe jede seiner Empfehlungen als Bereicherung meines Lebens wahrgenommen. Wenn ich seinem Rat folgte, kam es zu den entsprechend positiven Entwicklungsmöglichkeiten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Wir können unsere Situation nicht mit der gesamten Bankbranche vergleichen, da das Händlernetz unsere Vertriebskanäle darstellt und wir deshalb mit Hilfe des Importeurs und der Händler an unsere Endkunden sehr gut herankommen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind das wichtigste Element des erfolgreichen Unternehmens. Mitarbeiter, die in Harmonie mit den Führungsebenen arbeiten, die unsere Ziele klar kennen und sich damit identifizieren können; die bereit sind unseren Weg zu beschreiten, arbeiten unter dem Slogan Einer für alle und alle für einen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die wichtigsten Kriterien zur Zusammenarbeit mit Mitarbeitern sind Sprachkenntnisse; die Fähigkeit, mit Zahlen zu arbeiten, Kontaktfreude und die Bereitschaft, sich ins bestehende Team zu integrieren. In der Vergangenheit ermöglichten wir auch Quereinsteigern, sich in unserer Branche zu etablieren, heute sind wir eher an Fachkräften interessiert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die gekonnt herbeigeführte Mischung beider Faktoren ist die effizienteste Art, Mitarbeiter zu Höchstleistungen zu motivieren. Die Motivation der Mitarbeiter ist Basis des Betriebsklimas.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir haben einen Generaldirektor und ein Direktionskomitee. Dieses besteht aus vier Bereichsleitern (dem EDV-Leiter, dem Marketing- und Vertriebsleiter, dem Leiter der Finanzierungsabteilung für Händlerfragen und dem Leiter für den Kundenbereich).
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Als sehr wichtig erachte ich, am Weg zum Erfolg nie zu vergessen, daß man selbst auch klein begann, immer menschlich zu bleiben, und mit seinen Kräften sorgfältig umzugehen.