Zur Karriere von Wilhelm Krammer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule erlernte ich den Beruf des Elektrotechnikers und kehrte nach Absolvierung des Militärdienstes in meine ehemalige Lehrfirma zurück. 1970 wechselte ich als Servicetechniker in die Klimabranche. Allerdings stand dieses Unternehmen auf sehr schwachen Beinen, sodaß ich längerfristig keine Zukunft sah. Nachdem mir der Umgang mit Kunden Spaß macht, wechselte ich 1971 in den Verkauf und war ein Jahr im Vertrieb einer Wasseraufbereitungsfirma tätig. Nach einer neuen Herausforderung suchend fand ich 1972 ein Unternehmen welches sich mit dem Vertrieb von elektrischen Bauteilen beschäftigte. Nach zehnjähriger Vertriebstätigkeit im In- und Ausland mußte ich im Jahre 1983 dem Sohn des Firmeneigentümers meine Position übergeben und wechselte als Vertriebsleiter Osteuropa zu Hiross Austria, der österreichischen Niederlassung eines weltweit tätigen Konzerns. Mit Einverständnis der Konzernspitze gründete ich 1989 ein Büro in Tschechien und 1991 eine Niederlassung in Ungarn. Die Globalisierung machte auch vor uns nicht Halt. 1998 wurde die gesamte Hiross-Gruppe an Emerson Electric Cooperation USA verkauft und 1999 mit Fa. Liebert, einem Emerson Unternehmen und unserem größten Konkurrenten, fusioniert. Die österreichische Produktion wurde geschlossen und ein Großteil der Mitarbeiter verlor die Arbeitsplätze. Desweiteren wurde die Osteuropa-Vertriebverantwortung nach Italien verlegt und ich übernahm die Position des Servicemanagers für Österreich und die osteuropäischen Länder. Ende 1999 wurde ich zum Nachfolger des damaligen Geschäftsführers, welcher nach Italien beordert wurde, bestellt. Darüber hinaus bin ich weiterhin als Servicemanager Österreich tätig.

Zum Erfolg von Wilhelm Krammer

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Zufriedenheit bedeutet für mich Stillstand jedoch bin ich im großen und ganzen mit meiner beruflichen Laufbahn zufrieden und habe erreicht was ich erreichen wollte. Meine derzeitige Position füllt mich voll aus.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein ehrgeiziger Mensch, gab mich nie mit dem zweiten Platz zufrieden, steckte mir immer größere realistische Ziele und versuchte diese mit vollem Einsatz zu erreichen. Zu meinen weiteren Erfolgsfaktoren zählen Ausdauer, Fleiß, Zielstrebigkeit und konsequentes Handeln.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche anstehende Probleme sofort zu lösen und nicht auf die lange Bank zu schieben. Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß ungelöste Probleme zumeist eskalieren. Kundenzufriedenheit muß an oberster Stelle stehen. Fehler können passieren, müssen aber so rasch wie möglich behoben werden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte nie ein konkretes Vorbild, beobachtete aber immer meine Vorgesetzten, ihre Handlungen und ihre Erfolgsfaktoren. Ich bin der Meinung, daß man als Vorgesetzter in Bezug auf Charakter und Leistung ein Vorbild sein sollte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In großen Konzernen bekommt man generell weniger Anerkennung als in kleineren Privatbetrieben. Das Erfolgserlebnis holt man sich bei jenen Kunden, die sich bedanken und ihre Zufriedenheit zum Ausdruck bringen. Lob motiviert und ich gebe es auch an die Mitarbeiter weiter. Längerfristig werden Leistungen in jedem Unternehmen anerkannt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Erfolg kann man nur im Team haben. Allein wäre ich auf verlorenem Posten. Die Geschäftsleitung und die Administration sehe ich als notwendiges Übel und dient nur zur Vorgabe der Unternehmensziele und Richtlinien. Den Unternehmenserfolg erwirtschaften nur die produktiven Mitarbeiter und es muß der Mannschaft klar sein, daß letzendlich der Kunde die Löhne zahlt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach einem persönlichen Gespräch entscheide ich eher spontan, ob ein Bewerber zu uns paßt. Neben fachlichen Kriterien zählt für mich dabei der Wille und ich lege Wert auf Mitarbeiter, die konkrete Vorstellungen und Ziele haben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir führen Einzel- oder auch Teamgespräche und meine Mitarbeiter können jederzeit zu mir kommen. Desweiteren werden den Mitarbeitern Weiterbildungsmöglichkeiten auf Firmenkosten angeboten. Diverse Sozialleistungen sind ein fester Bestandteil unseres Unternehmens.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich mußte während meines Berufsweges zahlreiche Lehrgänge besuchen um mir jene Dinge anzueignen, welche mir im Rahmen meiner schulischen Ausbildung fehlten. Fortbildung ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Tätigkeit und Lebensphilosophy.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine höhere Schulausbildung, verbunden mit Sprachen, wird in Zukunft immer wichtiger. Wenn man erfolgreich werden möchte, muß man Fleiß, Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und Konsequenz beim Lernen an den Tag legen. Laufende Anpassung an die wirtschaftliche Entwicklung und Flexibilität im Berufsleben gewinnen immer mehr an Bedeutung. Für die berufliche Weiterentwicklung ist es wichtig verschiedene Strukturen und Arbeitsschemas kennenzulernen. Wenn möglich, sollte man jede Möglichkeit nutzen einige Jahre Berufserfahrung im Ausland sammeln.