Zur Karriere von Heinz Andlinger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich studierte Publizistik, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Wien und hatte nach dem Studium einige Jobs, bis ich den Wunsch zur beruflichen Selbständigkeit gemeinsam mit meinem Partner Herrn Bell verwirklichte. Gemeinsam eröffneten wir 1989 das Institut für Entwicklung und Gemeindeberatung, das mit Hilfe empirischer Sozialforschung Beratungsleistungen im kommunalpolitischen Bereich anbot. Ohne genauen Businessplan gründeten wir 1992 die Mentor GmbH, die einer echten Erfolgsgeschichte unterworfen ist, heute ungefähr 200 Mitarbeiter umfaßt und aus zwei wesentlichen Arbeitsbereichen besteht. Wir bieten gezielte Karriereplanung durch Beratungen und Schulungen, wobei unsere Kunden größere bis große Firmen sind, die Mitarbeiter im mittleren Management und Führungskräfte durch die Entwicklung von Soft Skills auf ihre Aufgaben vorbereiten möchten. Der zweite angesprochene Bereich umfaßt die Organisation von Lernen in ungewöhnlichen Zusammenhängen. So betreuen wir Doppeldeckerbusse, die in Regionen mit wenig Schulungsstruktur unterwegs sind und kleine Seminarzentren mit Computerarbeitsplätzen darstellen, oder auch Angebote für arbeitssuchende Frauen offerieren. Weiters inszenierten wir den „Zirkus Internet“, ein großes Zelt, in dem für jeden zugängliche, kostenlose Computerarbeitsplätze zu Verfügung stehen. Die Standorte der Zelte befinden sich vor den österreichweit meist frequentierten Elektrogroßmärkten und bieten eine offene Form des Lernens, die Berührungsängste im Computerbereich abbauen soll.

Zum Erfolg von Heinz Andlinger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Freiheit, Dinge zu verwirklichen und Ideen umzusetzen, und in einem Arbeitsbereich tätig zu sein, mit dem ich mich wohlfühle. Natürlich darf man auch die ökonomische Dimension nicht aus den Augen lassen, die eine Bestätigung des Erfolges darstellt. Als Beispiel meines Erfolges sehe ich das Projekt des „Zirkus Internet“, da es sich um eine europaweite Neuheit von großer wirtschaftlicher Dimension handelt. Dieses Projekt, das anfangs auf viel Skepsis stieß, soll nun auch international umgesetzt werden, worauf ich besonders stolz bin. Auch von öffentlicher Seite, wie dem Arbeitsmarktservice werden wir als fixe Größe anerkannt und erhalten positives Feedback, das sich in guter Zusammenarbeit und Zufriedenheit mit der Umsetzung der gestellten Aufgaben ausdrückt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil viele meiner Erwartungen eintrafen und sich nicht als Hirngespinste erwiesen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als vielseitig, kreativ und erfolgreich, da ich Fähigkeiten aus vielen verschiedenen Bereichen besitze und mittlerweile einen Lebensstandard pflegen kann, der mir vor zehn Jahren noch nicht möglich war. Weiters werde ich als frei von jeglichen Allüren gesehen und aufgrund der Firma, die eine gemütliche und kreative Atmosphäre vermittelt, geschätzt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zukünftige Mitarbeiter sollten engagiert und interessiert sein und mit der Firmenkultur, in der es keine festen Strukturen und Hierarchien gibt, übereinstimmen. Wir erwarten die Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Kommunikation und verlassen uns bei der Auswahl auf unser Gefühl.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Wir versuchen ein gutes Unternehmensklima und flexible Möglichkeiten in bezug auf Arbeitszeit zu schaffen, um auch Müttern oder Langzeiturlaubern optimale Beschäftigungszeiten zu ermöglichen. Durch die spannende Aufgabenstellung haben unsere Projekte Expeditionscharakter und sind immer eine Herausforderung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Da sich Erfolg nicht absolut planen läßt, erscheint es mir richtiger, ein Unternehmen eher auf Zeit zu planen, also als Projekt mit Anfang und Ende. Nicht Geld sollte der Ausgangspunkt für berufliche Selbständigkeit sein, sondern eigene Neigungen und Interessen, die auf die Realisierbarkeit in Form eines Unternehmens überprüft werden sollten.