Zur Karriere von Roswitha Lafner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mit 15 Jahren begann ich eine Ausbildung in der Hotellerie. Meine Entscheidung über meinen Beruf konnte ich zu dieser Zeit noch nicht treffen, mir war nur klar, daß ich nicht weiter die Schule besuchen wollte, sondern einer praktischen Tätigkeit nachgehen will. Daß es dadurch zu einem Einstieg in die Hotellerie kam, war eigentlich ein Verdienst oder eine Entscheidung meiner Eltern. In meinem Lehrbetrieb, dem Hotel Hochschober auf der Turracherhöhe, wurde mir neben dem notwendigen Fachwissen auch menschliche Faktoren und die Philosophie eines erfolgreichen Unternehmens nahe gebracht. Es dauerte eine Zeit lang, bis ich erkannte, daß die Berufswahl die richtige war. Ich war viereinhalb Jahre im Hotel Hochschober und anschließend für eineinhalb Jahre in verschiedenen Gastronomiebetrieben in Österreich tätig, wo ich weiterhin Erfahrung in allen Bereichen dieser Branche sammeln konnte. Anschließend kehrte ich wieder zurück auf die Turracherhöhe und war dort als Geschäftsführerin des örtlichen Tourismusvereines mit meinem Lehrherrn, Herrn Leeb als Obmann, tätig. In diesen knapp acht Jahren hatte ich die Möglichkeit meine Kenntnisse rundherum zu erweitern und war gefordert selbständig zu arbeiten und zu entscheiden. In dieser Zeit absolvierte ich auch die Konzessionsprüfung mit der Befähigung der Lehrlingsausbildung in Hotellerie und Gastronomie. Danach ergab es sich, daß ich die Möglichkeit bekam mich einer neuen Herausforderung zu stellen und in einer Bank zu arbeiten, was ich dann auch tat. Nach einer Probezeit von zehn Monaten beschloß ich mich jedoch wieder in meine ursprüngliche Branche zurückzukehren, da mir das Spektrum an Dienstleistung am Gast sehr fehlte. Die Beendigung meiner Banktätigkeit sties in meiner persönlichen Umgebung eher auf Unverständnis, lies mich letztendlich aber trotzdem nicht beirren, diese Entscheidung zu treffen. Danach war ich vier Jahre im Receptionsbereich der Bauerndörfer am Faakersee, einer Tochtergesellschaft der TUI, tätig wobei ich in dieser Zeit in den Wintermonaten einmal für ein halbes Jahr in Tirol und zweimal am Nassfeld eingesetzt war. Durch ein Angebot eines Hotelbetreibers am Wörthersee kam ich schließlich ins Hotel Carinthia, welches ich seit 2001 als gewerberechtliche Geschäftsführerin betreibe, mit dem Ziel aus dem ursprünglichen Sommerbetrieb einen Ganzjahresbetrieb aufzubauen.

Zum Erfolg von Roswitha Lafner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zu tun woran ich Spaß und Freude habe mit der Möglichkeit Ideen und Kreativität einzubringen und auszuleben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mich mit meiner Aufgabe identifiziere und sehr viel Freude daran habe wobei es nicht die Position ist, sondern die Möglichkeit das eigene, persönliche Potenzial ein- und umsetzen zu können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich hinterfrage immer meine Motivation etwas zu tun, da sollte die Rangordnung stimmen. Vor allen anderen Motivationsfaktoren wie finanzieller Erfolg, etc. muß die Freude an der Aufgabe stehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Immer wenn ich im Job mitgestalten, etwas bewirken konnte und mich jeden Tag auf meine Arbeit freute.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich zur Übernahme dieses Hauses entschied. Es war keine Spontanentscheidung, da ich eigentlich lange für mich abwog, ob der erforderliche Zeitaufwand und der persönliche Einsatz dafür stehen und die Motivation hinter der Entscheidung, es zu tun, die für mich richtige ist. Rückblickend habe ich mit meinem Entschluß richtig und somit erfolgreich entschieden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Die Hoteliersfamilie Leeb vom Hotel Hochschober.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe ein Manko in unserer Branche, daß die Wichtigkeit der Dienstleistungsqualität, ein aufmerksamer, freundlicher, individueller Umgang mit dem Gast unterschätzt wird. Perfektion und Fachkompetenz ist gut, hat jedoch wenig Wert wenn sie nicht in Form ehrlicher, aufmerksamer, gerne erbrachter Dienstleistung präsentiert wird. Ich denke, daß heute z.B. mit Marketingkonzepten und unter Einsatz von sehr viel Technik zu verkrampft, statisch versucht wird den Gast von etwas zu überzeugen-, menschliche Aspekte, das Gefühl von Wertschätzung vermitteln bleibt auf der Strecke und ist aber gerade das, was den Erinnerungsspeicher mit Sympathie auffüllt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das Hotel Carinthia Velden ist ein denkmalgeschütztes Haus und somit unsere hardware, die ist wie sie ist, die Mitarbeiter sind die software und machen durch Qualität der Dienstleistung den Erfolg aus.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die software durch rundherum aufmerksame Dienstleistung. Der Gast bekommt das Gefühl, daß er ernstgenommen wird, was ich nicht nur in unserer Branche häufig vermisse.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich lese sehr viel für meine persönliche Entwicklung. Vorträge und Gespräche mit erfahrenen Kollegen aus der Branche sind immer sehr lehrreich, praxisorientiert und damit umsetzbar, was oft bei Seminaren fehlt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Egal für welche Tätigkeit man sich entscheidet, sie muß Freude machen und die Möglichkeit bieten die persönliche Kreativität einzubringen und auszuleben, dann bleibt auch der Erfolg nicht aus. Ich rate dazu, Statusdenken abzulegen, sich nicht vordergründig an der Gesellschaft zu orientiert und Mut zur Umsetzung von Ideen zu haben.