Zur Karriere von Ernst Krischke

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich stamme aus einer Gastronomenfamilie in Retz und war somit schon sehr früh mit dieser Branche konfrontiert. Aus diesem Grund absolvierte ich die renommierte Gastgewerbeschule in Kleßheim bei Salzburg. Nach einigen Praxisjahren im In- und Ausland, so war ich u.a. Bankettchef im Hotel Carlton in Nürnberg, eröffnete ich 1972 das Stiftsrestaurant Göttweig in Niederösterreich, das ich damals zu einem der größten Restaurants in Niederösterreich mit fast 2.000 Sitzplätzen ausbaute. Fast parallel dazu übernahm ich ein Jahr später das Hotel Kamptalhof in Gars am Kamp, das heutige Dungl-Zentrum. 1976 kündigte ich den Pachtvertrag in Göttweig auf. Auch das Hotel verkaufte ich 1980. Da meine Frau den Wunsch hatte, nach Wien zu übersiedeln, kaufte ich aus einer Spontanentscheidung heraus dieses Anwesen in Grinzing im Jahre 1980 und übernahm auch den Heurigenbetrieb, der damals fast am Boden lag. In kurzer Zeit gelang es mir einen Betrieb zu formen, der von in- und ausländischen Gästen sehr geschätzt wird. Ich führe das Unternehmen heute mit rund 25 Mitarbeitern.

Zum Erfolg von Ernst Krischke

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg stellt sich für mich dann ein, wenn die Gäste, glücklich und zufrieden mein Lokal verlassen. Die Freude an der Arbeit ist dabei die Basis für den Erfolg jedes einzelnen Mitarbeiters, für das Unternehmen und somit auch für mich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich war sicher nicht erfolglos. Es gelang mir immer wieder, Betriebe auf Vordermann zu bringen, so z.B. schaffte ich im Hotelbetrieb eine fast 80-prozentige Auslastung. Ich habe auch diesen Betrieb von einem Pleiteunternehmen zu einer Lokalität gemacht, das man im In- und Ausland kennt und schätzt.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren mein persönlicher Einsatz und das Engagement meiner Familie. Darüber hinaus ist meine Fähigkeit wesentlich, Mitarbeiter zu motivieren, indem ich ihnen mit gutem Beispiel vorangehe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle, weil der Teamgeist für den betrieblichen Erfolg wichtig ist. Die Mitarbeiter werden auch dementsprechend entlohnt und fühlen sich daher in meinem Unternehmen wohl. Einmal wöchentlich gibt es für alle ein Meeting und einmal jährlich einen mehrtägigen Betriebsausflug für alle Mitarbeiter.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die fachliche Kompetenz steht nicht an erster Stelle, denn wer lernwillig ist, hat die Chance, sich auch fachlich weiterzubilden. Für mich zählen in erster Linie positiver Charakter und Einsatzwille. Weiters muß der neue Mitarbeiter in das bestehende Mitarbeiterteam passen, wobei Flexibilität ein wesentlicher Punkt ist, Kollege kommt gleich“ gibt es in meinem Betrieb nicht. Jeder Mitarbeiter muß seiner Tätigkeit aufmerksam nachkommen und jederzeit sehen, wo Arbeit nötig ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der größte Teil der Mitarbeiter, die ich seinerzeit einstellte, als ich diesen Betrieb gekauft hatte, sind bis dato für mich tätig. Das zeigt mir, daß sie sich wohl fühlen. Ich sehe meine Mitarbeiter nicht als „Angestellte“, sondern als einen Teil meines Betriebes.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Der persönliche Einsatz meiner Familie und jedes Mitarbeiters ist unsere groß0e Stärke. Wir sind eine große „Familie“, die den Gast verwöhnen möchte, und das gelingt uns auch. Ich behaupte, daß ein volles Haus noch lange kein gutes Geschäft ist, denn was der Kunden schätzt, ist ehrliche Qualität.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Mitbewerb ist immer ein Thema, besonders in Grinzing, wo auf engstem Raum zahlreiche ähnliche Unternehmen tätig sind. Durch den Mitbewerb wird dahingehend motiviert, sich selbst mehr anzustrengen, was für den Gast natürlich einen großen Vorteil darstellt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es hat Vor- und Nachteile, im selben Objekt zu wohnen und zu arbeiten, weil man dadurch immer erreichbar ist und so gut wie kein Privatleben hat. Meine Frau und ich haben uns daher vor zwölf Jahren ein Landhaus gekauft, um uns zu erholen, wofür uns bereit zwei Tage genügen, um uns wieder voller Energie den Herausforderungen des beruflichen Alltages stellen zu können.