Zur Karriere von Peter Göstl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Schulzeit absolvierte ich eine Lehre zum Kfz-Elektriker in Wien. Ich spezialisierte mich auf den Bereich Einspritzpumpen und arbeitete in den folgenden vier Jahren weiterhin als Kfz-Elektriker, nebenbei aber auch für einen anderen Betrieb im Bereich Einspritzpumpen für Dieselfahrzeuge. Danach wechselte ich im Zuge einer Übersiedelung zur Firma Mercedes und später zu einem Unternehmen der Dieselbranche. Dort lernte ich eine Person kennen, die sich mit Staplerfahrzeugen befaßte und einen Elektroniker suchte. Dies entsprach eigentlich nicht meiner Profession, ich wurde dennoch aufgenommen. Ich brachte mir das nötige Wissen selbst bei und konnte in der Folge eine Stelle bei Toyota als Elektroniker annehmen. Dort konnte ich mir umfangreiche Kenntnis über unterschiedliche Antriebssysteme wie Gas-, Hydraulik- und Elektromotoren sowie andere Technologien aneignen. Ich war zehn Jahre lang mit einer eigenen Toyota-Vertretung beschäftigt, ehe die Firma in finanzielle Schwierigkeiten geriet und ich gekündigt wurde. Ich war bereits in einem Alter, in dem es nicht leicht ist, Arbeit zu finden, weshalb ich nach einem dreiviertel Jahr der Arbeitslosigkeit alle Betriebe aufsuchte, für die ich als Monteur an Staplern gearbeitet hatte. So legte ich den Grundstock für mein eigenes Unternehmen. Im Jahr 1996 gründete ich dann meine Firma, die Staplerservice für kleinere und mittlere Firmen anbietet. Ich begann als Einzelunternehmen und stellte in der Folge einen Mitarbeiter ein. Es ergab sich durch Zufall, daß ich einen größeren Kunden für mich gewann. Die Firmengründung war zwar von zahlreichen Widrigkeiten begleitet, ehe ich über die Gewerbeberechtigung verfügte, da ich keinen Meisterbrief besaß. Es gelang mir aber schließlich, mich rechtlich und finanziell abzusichern und einen guten Kundenstock aufzubauen. Im Jahr 2001 fiel mein Hauptkunde aus, weshalb ich schon in der Zeit zuvor Ausschau nach neuen Kunden gehalten hatte. Die Suche verlief sehr erfolgreich, und ich konnte 1984 neue Kunden gewinnen, darunter Firmen wie Magna und Telekom, sodaß ich dann rasch expandieren konnte. Heute beschäftige ich zehn Mitarbeiter und bin in der Lage, jeden erdenklichen Servicefall an Staplerfahrzeugen zu behandeln.

Zum Erfolg von Peter Göstl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn meine Firma geschlossen auftritt und ich sehe, daß meine Mitarbeiter gern in den Betrieb kommen, bin ich zufrieden. Geld ist mir weniger wichtig als kollegiale Zusammenarbeit mit Kollegen und Kunden. Wenn ich über den Freiraum verfüge, mein Umfeld selbst zu gestalten, fühle ich mich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit den meisten Dingen, die ich für mich erreichen konnte, zufrieden und empfinde mich daher als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein zielstrebiger Mensch, der ein einmal gesetztes Ziel verfolgt, bis er es erreicht hat. Auch Verläßlichkeit und Aufrichtigkeit sind mir ein Anliegen, ebenso ist Handschlagqualität für mich keine leere Floskel.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich konnte die Erfahrung machen, daß man mit Ehrlichkeit und einer authentischen Art leichter zum Ziel kommt. Deshalb schätze ich Menschen aufgrund ihrer Originalität.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es bedeutet für mich viel, wenn mir Kunden über lange Zeit treu bleiben und partnerschaftlich mit mir zusammenarbeiten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege Wert darauf, meine Mitarbeiter in das Unternehmen einzubinden und baue auf selbständige und selbstverantwortliche Arbeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gewähre allen meinen Mitarbeitern viele Freiheiten und überlasse jedem selbst, wie er seine Arbeit erledigt. Nur das Ergebnis muß stimmen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, man sieht mich als fairen und kollegialen Chef.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich vertrete den Standpunkt, daß jeder sein Leben selbst kennenlernen muß. Ein großer Bekanntenkreis kann nicht schaden. Ab einem gewissen Alter sollte man sich auf eine Sache konzentrieren und seine Wünsche angstfrei umsetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Söhne sind an einer Fortführung des Betriebes interessiert, daher kümmere ich mich um eine geordnete und reibungslose Übergabe. Ebenfalls möchte ich unterschiedliche Aufgabengebiete für meine Mitarbeiter organisieren, da ich einige Aspekte meiner Arbeit delegieren will, um mich sukzessive entbehrlich machen zu können.