Zur Karriere von Helmut Fritz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß meiner Facharbeiterprüfung 1960 mit dem Diplom als Dreher bei der Firma SGP nahm ich 1962 als Sieger des Berufswettbewerbs in Österreich an der Berufsolympiade in Spanien teil und belegte dort unter Teilnehmen aus 24 Ländern den dritten Platz. Bei SGP war ich bis 1994 in der Arbeitsvorbereitung, der Materialbeschaffung und der Verwaltung tätig. In diesem Jahr wurden viele Mitarbeiter, einschließlich mir, anläßlich der großen Umstrukturierung verabschiedet. Zumindest ermöglichte mir SGP einen zweiten Bildungsweg, den ich mit dem Gewerbemeister als Allgemeinschlosser abschloß. Parallel zu meinem beruflichen Werdegang entwickelte sich auch meine politische Laufbahn. 1958 trat ich der SPÖ bei, wurde 1968 Obmann der SPÖ-Organisation Haslau/Donau, es folgten die Position des Geschäftsführenden Gemeinderats bis 1985 und des Vizebürgermeisters von Haslau - Maria Ellend bis 1993. Seit 1993 fungiere ich als Bürgermeister unserer Gemeinde.

Zum Erfolg von Helmut Fritz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, im beruflichen Bereich in zahlreichen Gremien außerhalb der Gemeinde vertreten zu sein. Dies gilt auch für gesellschaftliche Ereignisse wie zum Beispiel Jagden, und zwar unabhängig von meinem Couleur.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In bescheidenem Ausmaß empfinde ich schon, daß ich etwas bewegt habe. Ich glaube behaupten zu können, daß seit meinem Amtsantritt als Bürgermeister wesentliche Vorhaben in meiner Heimatgemeinde verwirklicht werden konnten, und zwar im schulischen, sozialen und baulichen Bereich. Seit der letzten Volkszählung 1991 hat sich eine Steigerung der Bevölkerungszahlen bis 2001 von mehr als 20 Prozent ergeben; auch seit damals steigen die Zuzüge. Diesen Trend zeitgerecht erkennend, habe ich durchgesetzt, daß die nötige Infrastruktur geschaffen bzw. verbessert worden ist - ein wichtiger Grund vor allem für Jungfamilien hier seßhaft zu werden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich waren meine Bereitschaft zur Weiterbildung und meine Handschlag-Qualität. Es bedarf nicht unbedingt eines Schriftstückes, damit eine Abmachung gültig ist. Leider gehöre ich in der heutigen Zeit mit dieser Einstellung bereits zu den Dinosauriern. Ich bin weiters entscheidungsfreudig und entscheide relativ schnell, aber wohlüberlegt. Ich mag es nicht, wenn Probleme auf die lange Bank geschoben werden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der dritte Platz bei der Berufsolympiade war für mich die Tür zum Erfolg, die ich weit geöffnet habe. In der politischen Karriere begann mein Erfolg, als ich das erste Mal die Wahl zum Bürgermeister mit einem Zuwachs von gleich zwei Mandaten gewann, das war fast die absolute Mehrheit. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern haben mir durch ihre Liebe, Erziehung und Unterstützung die Grundlage für meinen Erfolg mitgegeben. Politisch gesehen war mir Bruno Kreisky immer ein wichtiges Leitbild.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wenn die Gemeinde Arbeitsplätze zu vergeben hat, werden diese, wenn möglich, mit Gemeindebürgern besetzt. Ein wichtiges Kriterium ist auch - und darauf lege ich größten Wert -, daß meine Mitarbeiter sich ständig in Seminaren weiterbilden.Wie werden Sie von den Mitarbeitern gesehen? Als Vorgesetzter, denke ich, werde ich hundertprozentig anerkannt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Letztendlich ist meine Ehe leider nach 37 Jahren gescheitert. Die Vereinbarung dieser beiden Bereiche war für mich nicht so einfach.
Ihr Lebensmotto?
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

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