Zur Karriere von Oliver Risse

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Grundlegend war sicherlich mein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Dortmund, das mir durch den Studiumsaufbau die Möglichkeit bot, in verschiedenen Sparten Erfahrungen zu sammeln. Diese Chance war für mich sehr wichtig, denn nach der Beendigung meines Studiums, wußte ich ziemlich genau, was ich nicht wollte. Meine Ambitionen gingen nach den Referendariaten bereits in Richtung Selbständigkeit und daher war ich direkt nach meinem Studium drei Jahre lang als Sozius in einer Kanzlei beschäftigt. Leider erkannte ich während dieser drei Jahre ziemlich schnell, daß zwischen den Idealen aus der Studienzeit und der Realität ein gewaltiger Unterschied bestand. Eine Verwirklichung als Anwalt ist ziemlich schwierig. Daher wechselte ich von der rein juristischen Tätigkeit in ein All-Finanz Unternehmen der Deutschen Vermögensberatung AG mit dem Hintergedanken, daß mich ein Job im Bereich der Dienstleistung durch die nähere und intensivere Zusammenarbeit mit den Klienten mehr interessiert und meiner Persönlichkeit besser gerecht wird. Bei der Deutschen Vermögensberatung fing ich dann wie jeder andere auch ganz unten auf der Karriereleiter als Vertrauensmann ohne eigene Verantwortung an und ging zielstrebig meinen Weg. Heute bin ich Regionaldirektionsleiter und sehe mich noch nicht am Ende meiner Karriereleiter.

Zum Erfolg von Oliver Risse

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine selbst gesteckten Ziele zu erreichen, sowohl die kleinen als auch die großen. Natürlich ist man erfolgreich, wenn man Treppchen für Treppchen die Karriereleiter hochsteigt, aber ich denke auch kleinere Ziele, die erreicht worden sind, sind nicht außer acht zu lassen. Der Erfolg meiner Mitarbeiter ist in gewisser Hinsicht natürlich auch mein Erfolg. Weiters zähle ich aber auch erreichte Ziele im privaten Bereich dazu. Zum Beispiel wenn es mir gelingt, meine Eßgewohnheiten umzustellen oder mir das Rauchen abzugewöhnen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Manchmal ja, da ich gewisse Ziele, die ich mir gesteckt habe, erreicht habe. Aber im großen und ganzen bin ich nur zufrieden, weil ich noch einiges vor Augen habe, das ich noch erreichen möchte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war sicherlich meine Einstellung zum Leben. Ich denke, es kommt immer darauf an, was man aus einer Situation, aus einem Erfolg oder Mißerfolg macht. Ist eine Niederlage nur eine Niederlage oder kann ich ihr etwas Positives abgewinnen, auf dem ich dann wieder aufbauen kann. Diese Herangehensweise an Herausforderungen war ausschlaggebend für meinen Erfolg.Welches Problem sehen Sie in Ihrer Branche als ungelöst? Was ich mir wünschen würde, wäre eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit für die Tätigkeit des Vermögensberater. Zu sehr wird dieser Bereich noch in einen Topf mit den Versicherungsvertretern geworfen, die rücksichtslos alles verkaufen, frei nach dem Motto „Und nach mir die Sintflut.“ Darunter hat die Branche sehr gelitten und die Anerkennung, die jetzt manchem Vermögensberater zustehen würde, weil er wirklich gute Arbeit geleistet hat, fehlt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine Mitarbeiter wähle ich fast immer aus dem Bauch heraus aus. Das wichtigste ist für mich die Ausstrahlung, die jemand hat. Ein Mitarbeiter muß Persönlichkeit haben und diese durch sein Äußeres und seine Artikulation auch zur Geltung bringen. Noten oder bereits bestehende Ausbildungen sind lediglich zweitrangig. Für mich sind Zeugnisse nur Momentaufnahmen, anhand derer ich wenig ablesen kann. Ich brauche Mitarbeiter, die durch und durch in ihrem Job aufgehen und die diesen Beruf nicht gewählt haben, weil sich gerade nichts Besseres anbot.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation kommt natürlich ein Stück weit von außen, aber der wesentlich größere Teil kommt von innen. Eine angenehme Umgebung, eine gutes Arbeitsklima und positive Berichte motivieren meine Mitarbeiter sicherlich, aber in meinen Augen greifen diese Faktoren nur, wenn auch die innere Einstellung stimmt. Für jemanden, der hier Etappe für Etappe seine Ziele erreicht, ist das Triebfeder genug.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Berufs- und Privatleben ist sehr schwierig miteinander zu verbinden, da das Privatleben zeitmäßig deutlich zurücksteht. Ich habe keine geregelten Arbeitszeiten und kann daher nicht pünktlich um 18 Uhr das Büro verlassen. Das erfordert von meiner Partnerin schon viel Verständnis für meine Arbeit und auch eine hohe Bereitschaft, die Freizeit einzeln zu gestalten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Deutsche Vermögensberatung bietet eine Vielzahl an Weiterbildungen an - fachliche Weiterbildungen, Ausbildung zu Führungskräften, Rhetorikseminare, Motivationslehrgänge und einiges mehr, an denen wir ziemlich regelmäßig teilnehmen, da das natürlich Teil unseres Firmenprinzips ist. Denn gerade auch im fachlichem Bereich ist es wichtig, über wirtschaftliche Veränderungen im Bilde zu bleiben. Unser Bereich lebt vom Informationsfluß. Jedoch achte ich drauf, daß ein ausgewogenes Verhältnis bestehen bleibt, da ein großer Wissensdrang bei manchen Mitarbeitern auch hinderlich sein kann. Jemand der ein immensen Wissensdrang hat, möchte diesen möglicherweise auch rege an den Kunden weitergeben, der sich aufgrund der Menge von Informationen aber auch erschlagen fühlen kann.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich denke, jeder kann erfolgreich sein, er muß es nur anpacken. Man sollte nicht den Kopf in den Sand stecken und hoffen, daß von selbst etwas geschieht. Wenn die innere Motivation vorhanden ist, ist der Bereich in dem man erfolgreich sein möchte, fast egal.
Ihr Lebensmotto?
Jeder Tag ist neu.