Zur Karriere von Inge Nelem

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Im Jahr 1975 legte ich die Matura am musisch-pädagogischen Realgymnasium Linz ab, wobei ich im Oberösterreichischen Innviertel wohnte. Meine Lieblingsfächer waren Musik und Physik gewesen, so entschied ich mich für den künstlerischen Weg und absolvierte eine Gesangsausbildung am Brucknerkonservatorium, zuvor hatte ich Gitarre gelernt. Ich erhielt ein Engagement am Linzer Landestheater und war sechzehn Jahre lang als Sängerin aktiv. Allerdings wollte ich in diesem Beruf nicht alt werden, im Zuge einer Berufsberatung erkannte ich meine Tendenz in Richtung Rechnungswesen und Lohnverrechnung. Darauf absolvierte ich am WIFI sämtliche Ausbildungen bis zum Bilanzbuchhalter, es folgte aufgrund guter Referenzen die Aufnahmeprüfung an die Fachhochschule Managementcenter Innsbruck, derzeit bin ich im siebten Semester, im Frühjahr 2004 werde ich die Diplomprüfung ablegen. Seit 1995 arbeite ich nebenbei auch bei einem Steuerberater, mein Spezialgebiet liegt in der Lohnverrechnung. Im Jahr 2002 gründete ich mit einer Partnerin, Frau Greiter, eine eigene Kanzlei. Unsere Werbung erfolgt durch direkten Kontakt, ein Teil der Akquisition findet auch auf Seminaren und im Rahmen von Weiterbildungen statt, zum Teil kommen die Klienten auch in Folge von Mundpropaganda zu uns.

Zum Erfolg von Inge Nelem

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich die Verwirklichung meiner Vorstellungen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nachdem ich meine Ziele umsetzen konnte, sehe ich mich als erfolgreich, im übrigen ist Arbeit für mich Vergnügen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich versuchte immer, meine eigene Individualität zu bewahren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne Problemen mit Humor, Lachen hilft Streß und Probleme abzubauen. In der Bewältigung setze ich einen Schritt nach dem anderen, Termine werden eingehalten, allerdings lasse ich mich nicht hetzen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich empfinde eher das Gegenteil, ein großer Teil unserer Klientel ist männlich, wobei diese oft auch leichter zu behandeln sind als Frauen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich mein erstes Engagement am Linzer Landestheater nach eineinhalb Jahren Gesangsstudium erhielt, fühlte ich mich erstmals richtig erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wir haben in der Ausstattungsphase nicht gespart, vor allem in Bezug auf EDV Soft- und Hardware, und das machte sich bezahlt.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bevorzuge eindeutig Originalität, Imitation setze ich mit einer billigen Kopie gleich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In meinem neuen Beruf wurde ich durch meine Geschäftspartnerin, Frau Greiter, und bei der Ausbildung durch die Referentin Frau Dr. Dornauer an der Universität Innsbruck und am WIFI geprägt. Sie konnte auf die Entwicklung von Wertorientierung zu menschlicher Werteorientierung verweisen, die auf menschliche und soziale Verantwortung abzielt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In Hinblick auf die Musik schadet der Trend zu gemachten Stars wie beispielsweise der Gruppe No Angels der Kunst und den Künstlern gleichermaßen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Harmonie im Alltag und ein gutes menschliches Klima sind in der Zusammenarbeit grundlegend, fachliche Defizite können bei ausreichender Lernbereitschaft schnell ausgeglichen werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir pflegen einen persönlichen Kontakt zu unseren Kunden, dabei bieten wir Erreichbarkeit und Zeit für Klienten. Unsere saubere Arbeit stellt die Basis des Erfolges dar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine klare Trennung dieser Bereiche halte ich für wichtig, in jedem Fall versuche ich auf meine psychische Verfassung Rücksicht zu nehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich beabsichtige die Steuerberaterprüfung abzulegen, unsere Firma soll sich in Richtung Lohnverrechnung spezialisieren, da ein großer Markt diesbezüglich vorhanden ist. Wir streben zwar keine Exklusivität an, Kleinstunternehmer sollten aber auf Marktnischen achten.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.