Zur Karriere von Barbara Pfurtscheller

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Grundschule besuchte ich die Höhere Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Frauenberufe in Innsbruck. Das besondere an dieser Schule sind die verschiedenen Berufe, in denen man ausgebildet wird: Neben einer hotel- und tourismusbezogenen erwirbt man auch eine kaufmännische Ausbildung und eine solche zum Buchhändler. Ich maturierte 1982 und arbeitete anschließend an der Rezeption eines Hotels im Stubaital und als Sekretärin am Institut für Römisches Recht an der Universität Innsbruck. Beide Tätigkeiten erfüllten mich nicht. 1984 heiratete ich und übersiedelte gemeinsam mit meinem Mann nach Wien, wo ich einen Kurs für Marketing und Werbung besuchte. Wieder in Tirol arbeitete ich in den Hotelbetrieben meiner Schwiegereltern im Stubaital. Nach meiner Scheidung begann 1994 meine Tätigkeit als Buchhändlerin in der Buchhandlung, die ich heute führe, zunächst im Verkauf, später als stellvertretende Filialleiterin. Ich fühlte mich sofort wohl - im Umfeld von Büchern, aber auch in dieser Firma. Bald darauf lernte ich meinen Lebenspartner kennen und lieben. 1997 wurde mein Sohn geboren, mein größter persönlicher Erfolg. Nun war ich glücklich: Ich fand meine berufliche Heimat und mein privates Glück. Lesen ist meine Leidenschaft, ich habe gerne mit Menschen zu tun und kann nun beides vereinen. Seit einigen Monaten trage ich als Filialleiterin nun auch mehr Verantwortung, so bin ich zuständig für Bucheinkauf, Personalführung, Administration und Kundenberatung.

Zum Erfolg von Barbara Pfurtscheller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Ziele nicht verbissen zu verfolgen, sondern flexibel zu bleiben und sich auf den Reifungsprozeß des Lebens einzulassen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, obwohl ich die Position einer Filialleiterin nicht angestrebt habe, bin ich in dieser Funktion heute sehr erfolgreich tätig.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Engagement, meine Liebe und Freude an meiner Tätigkeit strahle ich auf Kunden und Mitarbeiter aus. Einfühlungsvermögen hilft mir in der Beratung meiner Kunden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich freue mich auf jeden neuen Tag. Durch meinen abwechslungsreichen Beruf kommt keine Routine auf, ich freue mich immer auf neue Bücher und auf meine Kunden.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? In meiner Branche sind sehr viele Frauen tätig, auch Teilzeitarbeit ist möglich, daher ist es für Frauen nicht schwieriger, erfolgreich zu sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Kunden verlassen sich auf meine Beratung, und ihr Dank über ein entsprechendes Buch bestätigt mich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich betrachte uns als Team und halte meine Mitarbeiter zum selbständigen Arbeiten an. Besonders im direkten Umgang mit Kunden spielen meine Mitarbeiter eine große Rolle für den Gesamterfolg meiner Filiale.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Großen Wert lege ich auf Teamfähigkeit, Freundlichkeit im Umgang mit Kunden und natürlich auf Fachwissen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen, damit sich meine Mitarbeiter wohlfühlen. Jeder sollte Bescheid über alle Vorgänge im Geschäft und im fachlichen Bereich wissen. Alle Arbeiten, die ich von meinen Mitarbeitern verlange, verrichte ich auch selbst, so auch das Abstauben der Bücher.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß ich akzeptiert werde, daß wir uns gegenseitig sympathisch sind und uns vertrauen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere große Stärke ist die freundliche Atmosphäre im Geschäft. Die Kunden sollen sich hier wohlfühlen, sie sind willkommen und können in Ruhe stöbern, auswählen und sich entspannen. Darüberhinaus bieten wir kompetente fachliche Beratung und ein breites Sortiment.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als Filialleiterin arbeite ich nun ganztags, wir haben die Betreuung unseres Sohnes partnerschaftlich gelöst: In meiner Mittagspause koche ich für meinen Sohn und betreue ihn bei den Hausaufgaben, am Nachmittag ist mein Partner für unseren Sohn zuständig.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fachseminare wie Verhandlungstaktik vermitteln mir das nötige Wissen für meine Position.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein wirtschaftlich erfolgreiches Geschäft, in dem sich Kunden und Mitarbeiter wohlfühlen, ist mein oberstes Ziel.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen, Respekt vor der Würde des Menschen.