Zur Karriere von Anja Hofer-Grabmaier

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in Hausmening absolvierte ich von 1986 bis 1990 die Fachschule für Gärtner in Langenlois. In diesen vier Jahren wurde mir grundsätzliches gärtnerisches Wissen vermittelt. Durch den elterlichen Betrieb hatte ich mich für die Sparten Zierpflanzen und Blumenbinderei entschieden. Diese Ausbildung schloß ich mit einer Facharbeiterprüfung ab und arbeitete danach einige Jahre im elterlichen Betrieb. Da ich den elterlichen Betrieb übernehmen sollte, absolvierte ich 1992 die Gärtnermeisterprüfung, ebenfalls in Langenlois. Danach absolvierte ich über die Dauer von zwei Jahren die Ausbildung zum Floristen und legte 1994 die Floristenmeisterprüfung in Schiltern bei Langenlois ab. Mir waren beide Ausbildungen und Prüfungen wichtig, obwohl eine Meisterprüfung für den Betrieb genügt hätte. Mit 1. Jänner 2002 habe ich den elterlichen Betrieb übernommen.

Zum Erfolg von Anja Hofer-Grabmaier

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mit gutem Wissen und Gewissen umsetzen kann, was ich mehr vom Leben erwarte, bin ich erfolgreich. Erfolg bedeutet für mich, die gesteckten Ziele zu erreichen, Schritt für Schritt, ohne Ellbogentechnik.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn obwohl ich zwei kleine Kinder habe, gelingt es mir, Beruf und Familie zu vereinbaren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg sind meine gute Ausbildung und meine Liebe zum Beruf.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen begegne ich ruhig und sachlich. Ich versuche bei größeren Projekten möglichst weit vorauszuplanen, natürlich gibt es auch täglich Situationen, in denen man spontan reagieren muß.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
In meiner Branche kann man auf Dauer nur mit Originalität überleben. Natürlich orientiert man sich auch an anderem, holt sich Anregungen, herauskommen dabei sollte aber etwas Eigenständiges.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Auf jeden Fall mein Elternhaus, nachdem mein Vater schon in der Branche tätig war.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Daß unser Produkt schon fast überall im Handel angeboten wird, im Supermarkt, auf Baumärkten, im Möbelhandel, auf Märkten und auch auf der Straße in Zelten, ist ein Problem. Dabei handelt es sich oft um Billigstprodukte aus Holland und nicht um die Qualität, die es beim Gärtner gibt. Nachdem die Wirtschafts- und Marktsituation zur Zeit nicht so toll ist, schauen die Kunden auf ihr Geld und sparen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind sehr wichtig. Speziell in meiner Situation, mit zwei kleinen Kindern, kann ich nicht die ganze Zeit im Geschäft sein. Ich habe langjährige Mitarbeiter und kann mich hundertprozentig auf sie verlassen. Viele davon haben bei mir gelernt und sind schon zehn bis 15 Jahre im Betrieb tätig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich selbst mit ganzem Herzen mit dabei bin. Wir besprechen uns, größere Projekte machen wir gemeinsam, arbeiten als Team. Außerdem ermögliche ich meinen Mitarbeiter den regelmäßigen Besuch von Kursen, das halte ich für sehr wichtig, damit man nicht betriebsblind wird.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Qualität und Originalität unserer Produkte. Wir bieten unseren Kunden die Pflanzen bereits im passenden Übertopf an, dann brauchen sie nicht extra zu suchen. Im Geschäft ist alles sehr liebevoll und großzügig - auf einer großen Verkaufsfläche - arrangiert, das schätzen unsere Kunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da Gärtnerei, Geschäft und Wohnhaus an einem Standort untergebracht ist, läßt sich mein Beruf mit meiner Familie und meinen Kindern sehr gut vereinbaren.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Durch meine derzeitige familiäre Situation wenig. Vorher habe ich sehr viel Zeit dafür verwendet und möchte auch dann, wenn die Kinder größer sind, wieder mehr Zeit für Fortbildung haben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das Wichtigste ist die Liebe zum Beruf. Speziell in meiner Branche, einer Sparte, die sehr arbeitsintensiv ist, ist es besonders wichtig, daß man Freude an seinem Beruf hat. Schnupperlehren halte ich für sehr sinnvoll, innerhalb einer Woche kann man schon feststellen, ob man diese Arbeit mag und ob sie einem liegt. Kreativität ist beim Floristen sehr wichtig, beim Gärtner weniger, hier genügt die Liebe zur Pflanze.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, daß ich in den nächsten Jahren Beruf und Familie weiterhin so gut vereinbaren lassen und ich den Betrieb so weiterführen kann wie bisher. In ein paar Jahren möchte ich den Betrieb um- und ausbauen und wieder mehr Zeit für die Kreativität haben.