Zur Karriere von Erwin Schiffmann

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich eine Lehre zum technischen Zeichner in einem Architekturbüro und bildete mich in verschiedenen Kursen weiter. Ich übernahm schon in jungen Jahren Funktionen in der Sportunion. Seit 1992 arbeitete ich im Gemeinderat mit, unter anderem als Obmann des Bauausschusses. Einige Jahre später trat man an mich heran, als Bürgermeister zu kandidieren. Seit 1998 bin ich Bürgermeister der Gemeinde Sillian und zudem Mitglied in zahlreichen Ausschüssen. Nach Ablauf meiner Amtszeit stellte ich mich 2004 der Wiederwahl und wurde erneut gewählt. Mir war mein Beruf aber weiterhin wichtig, und ich arbeite heute noch halbtags als technischer Angestellter.

Zum Erfolg von Erwin Schiffmann

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat immer viele Väter, Mißerfolg nur einen. Dieser Spruch gilt ganz besonders in der Politik. Am Erfolg hat nicht nur der Bürgermeister, sondern der gesamte Gemeinderat teil. Die finanziellen Mittel einer kleinen Gemeinde sind allerdings sehr begrenzt, daher muß ich meinen Erfolg hart erarbeiten. Ich betrachte diese Tatsache aber als Herausforderung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich zeigte gegenüber der Landespolitik eine gewisse Hartnäckigkeit. Nur so war es möglich, eine große Summe an zusätzlichen finanziellen Mitteln aufzutreiben, da unsere Gemeinde enormen Aufholbedarf hatte.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Nein, mein beruflicher Weg war vorgegeben, und mein politischer Weg entwickelte sich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Derzeit ungelöst ist das enorme Verkehrsproblem. Wir benötigen dringend eine Umfahrung. Die Diskussionen mit der Bevölkerung waren teilweise sehr emotionsgeladen, aber es gab schließlich unter gewissen Auflagen einen positiven Gemeinderatsbeschluß.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind in alle Entscheidungen mit eingebunden, daher ist das Verhältnis zu ihnen sehr gut. Es gibt eine klare Aufgabenteilung. Der Amtsleiter übernimmt die Verwaltung, und ich kümmere mich um die politischen Aufgaben.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Unser Arbeitsklima ist im Großen und Ganzen sehr gut. Ich beziehe meine Mitarbeiter in meine Arbeit ein und lasse sie auch am Erfolg teilhaben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zunächst kann ich meine beiden Berufe sehr gut vereinbaren. Als technischer Angestellter bin ich seit vielen Jahren im selben Unternehmen tätig und erfuhr dort stets sehr viel Toleranz, Freiheit und Flexibilität, was meine Funktionen im öffentlichen Bereich betrifft. Die Vereinbarung meiner Tätigkeit als Bürgermeister mit meinem Privatleben unterschätzte ich am Anfang meiner Kandidatur. Durch zahlreiche Sitzungen fällt ein großer Teil an Arbeit in die Abendstunden, und darunter leidet natürlich die Familie, die dafür allerdings sehr viel Verständnis aufbringt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß Entscheidungen treffen, die man für richtig hält. Ob sie sich als richtig bewahrheiten, stellt sich vielleicht erst sehr viel später heraus.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Beruf als Bürgermeister ist sehr herausfordernd und anstrengend, daher ist es mein oberstes Ziel, gesund zu bleiben. Ich möchte in meiner Tätigkeit etwas bewegen, kreativ sein und aktiv gestalten, anstatt nur zu verwalten und Gesetze zu vollziehen. Ob ich mich einer weiteren Wahl stellen werde, ist für mich jetzt noch nicht absehbar.