Zur Karriere von Hugo-Hans Stark

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Beeinflußt durch den Beruf meines Stiefvaters, der ein Geschäft für Orthopädieschuhtechnik führte, und bedingt durch meine handwerkliche Begabung, absolvierte ich nach der Pflichtschule eine Lehre als Orthopädieschuhmacher in Tulln. 1977 legte ich die Lehrabschlußprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg ab und wurde Niederösterreichischer Landessieger im Lehrlingswettbewerb. Nach dem Bundesheer trat ich 1978 in den väterlichen Betrieb ein und bestand 1981 die Orthopädie-Schuhmacher-Meisterprüfung mit Auszeichnung. Im Jahr 2000 übernahm ich den Betrieb meines Vaters und führe ihn seither.

Zum Erfolg von Hugo-Hans Stark

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich arbeite in einem Hilfsberuf und empfinde sehr großen Erfolg, wenn Kunden beim Verlassen meines Geschäftes weniger Schmerzen und Probleme haben als vorher. Wir möchten jeden Kunden zufriedenstellend versorgen können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich absolut als erfolgreich und bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend ist, daß wir gute Qualität stets in den Vordergrund stellten. Der Betrieb wuchs langsam, aber nachhaltig.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Vor rund 20 Jahren lernte ich einen verzweifelten Patienten kennen, der so starke Schmerzen hatte, daß er sich das Leben nehmen wollte. Ich versorgte ihn mit einem Amputationsinnenschuh, der sofort paßte. Dieser Mann ist noch heute unser Kunde. Dieses nur wenige Jahre nach meiner Lehrzeit stattgefundene Erfolgserlebnis gab mir damals die Bestätigung, daß mein Weg richtig ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab manche Vorbilder. Ich erarbeitete mir im Handwerklichen jedoch sehr viel selbst und versuchte stets, meine eigene Linie zu entwickeln.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Berufsschulausbildung funktioniert nicht gut. Es sollte österreichweit eine eigene Fachschule geben. Wir sind auch von den Krankenkassen und der jeweiligen politischen Situation abhängig. Es sollte weniger restriktiv gearbeitet werden. Ich halte die derzeitige Politik, das Krankenkassenproblem derart zu verschleppen und das Krankenkassensystem zu zerschlagen, nicht für sinnvoll.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne seine Mitarbeiter könnte dieser Betrieb nicht bestehen. Ich verlange von meinen Mitarbeitern Qualitätsarbeit, die sie auch erbringen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir bilden viele Lehrlinge selbst aus. Unsere Mitarbeiter sollen sympathisch sein und sehr gute handwerkliche Fähigkeiten mitbringen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter erleben mich weniger als Chef, sondern mehr als Kollegen. Wir sind ein Team und versuchen Probleme gemeinsam zu lösen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Qualität ist die Hauptstärke unseres Unternehmens. Dank dieser Qualität wuchs dieses Geschäft bis zur heutigen Größe. Wir versuchen auch, mit den Patienten und Kunden gut umzugehen und ihnen bei der Bewältigung ihrer Probleme und Schmerzen zu helfen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben kein Problem mit Mitbewerbern und haben eigentlich keine unmittelbare Konkurrenz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich verwende einen sehr großen Teil meines Privatlebens für meinen Beruf und versuche, mir nun wieder mehr Zeit für mich zu nehmen, indem ich einige Aufgaben delegiere. Ich arbeite aber sehr gerne, und meine Frau akzeptiert dies auch.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Computer nehmen immer mehr Einzug in die Anfertigung von Produkten. In diese Fertigungstechnik kann jedoch kein Gefühl eingebracht werden. Ich glaube, handwerkliches Fingerspitzengefühl ist jeder Computertechnik qualitätsmäßig weit überlegen. Computer sind gute Hilfsmittel, man sollte sich jedoch nicht zu sehr auf sie verlassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit diesem Betrieb konnte ich bereits meinen Traum erfüllen. Ich möchte ihn weiter optimieren und ihn vielleicht eines Tages an meinen Sohn weitergeben.
Ihr Lebensmotto?
Sag niemals nie!

Artikel für Fachzeitschriften.