Zur Karriere von Günther Sommer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich stamme aus einer Unternehmerfamilie im Burgenland. Mein Vater gründete vor 38 Jahren das Metallbauunternehmen Alu Sommer in Stoob. Nach Abschluß der HTL für Maschinenbau in Eisenstadt absolvierte ich ein Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien. Meine Spezialfächer waren Unternehmensrechnung und Revision, Unternehmensführung und Controlling. Meine Diplomarbeit verfaßte ich zum Thema Einführung der Teilkostenrechnung bei Alu Sommer. Von 1994 bis 1999 arbeitete ich im Betrieb meines Vaters und war unter anderem mit der Einführung der Kostenrechnung, Controlling und dem Neuaufbau der Materialwirtschaft beschäftigt. Das Unternehmen geriet jedoch in Schwierigkeiten und wurde von der Firma Porr übernommen. Ein kleiner Teil des Unternehmens wurde ausgegliedert, und ich half meinen Brüdern beim Aufbau mit. Über ein Personalberatungsunternehmen gelangte ich zur Firma Pagitz Metallbau in Friesach und übernahm die Leitung des Finanz- und Rechnungswesens. Bald stellte sich heraus, daß die Firma ein Sanierungsfall war. Es gelang nur in Teilbereichen, die Firma zu retten, die schließlich in den Ausgleich ging. Sie wurde neu übernommen und besteht heute nach wie vor. Seit Anfang 2003 arbeite ich als Betriebsleiter für die Firma Starmann in Klagenfurt.

Zum Erfolg von Günther Sommer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg besteht für mich darin, ein ordentliches Ergebnis im betrieblichen Bereich zu erbringen und dies mit meinem Familienleben gut vereinbaren zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich nicht als so erfolgreich, wie ich gern wäre, bin aber nicht unzufrieden. Ich habe ein gutes Auskommen, finde meine Arbeit interessant und herausfordernd und konnte mich in den letzten Jahren auch persönlich sehr weiterentwickeln.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eine grundsolide Ausbildung in Technik und Wirtschaft sowie die Tatsache, in einem Unternehmen aufgewachsen zu sein, gaben mir die entsprechenden Perspektiven.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich betrachte mich stets dann als erfolgreich, wenn ich gute Ergebnisse erziele. Selbstbestätigung und ein Gefühl des Erfolges fand ich nicht nur im Betrieb meines Vaters, ich wurde ebenso in anderen Firmen akzeptiert und respektiert.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mich prägte vor allem meine Familie. Ich lernte aber auch andere herausragende Persönlichkeiten, die ich sehr bewunderte, während meines Studiums und meiner Arbeiten kennen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt in unserer Branche ein grundsätzliches Finanzierungsproblem, da wir große Mengen an Garantieleistungen von den Banken benötigen, diese Menge an Bürgschaften aber kaum zu bewerkstelligen ist. Ein zweites Problem ist die Verfügbarkeit von gutem Personal in kaufmännischen Bereichen wie Projektleitung und -planung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter spielen die wesentlichste Rolle beim Erfolg. Ich versuche stets, die besten Leute zu holen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben Ausbildung und Erfahrung zählt für mich vor allem Loyalität. Mitarbeiter müssen ins Team passen und es ergänzen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde von ihnen sehr gut akzeptiert.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind äußerst flexibel, können schnell reagieren und haben einen guten Stab an motivierten Mitarbeitern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist schwierig, da ich zu viele Sorgen aus dem Beruf mit nach Hause nehme. Ich nehme mir aber an den Wochenenden und im Urlaub ganz bewußt Zeit für meine Familie und für sportliche Aktivitäten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Zu wenig. Ich besuche zwei bis drei Seminare pro Jahr. Ich halte Fortbildung für absolut wichtig.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der wichtigste Rat ist, eine fundierte Ausbildung zu absolvieren. Ich sehe aber große Defizite im Bildungsniveau der jungen Generation.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Innerhalb der nächsten zwei Jahre möchte ich eine Geschäftsführerposition innehaben und auch eine bessere Ausgewogenheit zwischen Firmen- und Privatleben erreichen.