Zur Karriere von Heidi Fellner

Welche waren für Sie die wesentlichsten Stationen Ihrer Kariere? Nach Abschluß meiner Schulausbildung begann ich in Wien im 16. Bezirk die Ausbildung zum Friseur und Perückenmacher. In dieser Zeit nahm ich an Wettbewerben teil, wobei ich im zweiten Lehrjahr den ersten Platz und im dritten Lehrjahr den zweiten Platz erreichen konnte. Nach drei Jahren Praxis schloß ich im Jahre 1979 meine Gesellenprüfung mit Erfolg ab. Danach war ich bei den Weltmeistern Gernot Schauer und Wilhelm Hüllerbrand tätig. Nach der Geburt meines Sohnes 1982 kehrte ich in meinen Beruf zurück und arbeitete als Salonleiterin bei einem renommierten Intercoiffeur. 1988 absolvierte ich die Meisterprüfung im Friseur- und Perückenmachergewerbe. Am 4. Dezember 2004 konnte ich mein großes Ziel verwirklichen und meinen eigenen Salon in Gießhübl eröffnen. Ich bin sehr ehrgeizig und war mit meinem eigenen Geschäft vom ersten Tag an ausgebucht, konnte also schnell Erfolge erzielen. Ich konnte mir einen guten Namen schaffen, meine Kunden kommen von weit her zu mir. Anfangs wurde mir vom Schritt in die Selbständigkeit abgeraten. Ich wollte meinen Traum aber verwirklichen und habe eine sehr weitsichtige Entscheidung getroffen.

Zum Erfolg von Heidi Fellner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Bei meinem persönlichen Erfolg geht es mir nicht um Geld. Wichtig ist mir meine innere Zufriedenheit mit mir, meiner Arbeit und meinem Umfeld. Ich will mein Können umsetzen und in meinem Job bestehen. Die erzielten Erfolge machen mich glücklich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe viel erreicht und bin mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden. Ich arbeite aber weiter an mir, will auf keinen Fall nachlassen oder gar schlechter werden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Ehrgeiz und vor allem mein Können. Ich habe eine eigene Begabung, ein Feeling für Haare. Ich verfüge über eine sehr hohe Vorstellungsgabe. Ich bin meinen Prinzipien stets treu geblieben. Ich mache nie eine Aufgabe des Geldes wegen, ich versuche zu geben und zu nehmen. Wenn man wenig fordert und viel gibt, bekommt man auch viel zurück.Ist es als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich mußte mir mein Ansehen und meine Position jahrelang erarbeiten. Anfangs habe ich mich nicht immer ernst genommen gefühlt, teilweise war es auch so. Ich sah kein Entgegenkommen von anderen Parteien.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Vom ersten Tag meiner Ausbildung an, denn ich war immer schnell ausgebucht. Daher verspürte ich schon früh Erfolg.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Es gibt natürlich gewisse Grundregeln in der Branche, die Umsetzung steht mir jedoch frei. Ich gehe auf jeden Kunden mit meiner Kreativität ein. Keine Frisur ist für mich wie die andere. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Schwarzarbeit ist ein großes Problem und betrifft unsere Branche sehr. Weiters gibt es trotz hochwertiger Produkte zu wenig Werbung für Friseure. Der Kunde kauft im Supermarkt billige Produkte. Großfirmen sollten nur für Friseure da sein, sie erklären dem Konsumenten nicht die Unterschiede zwischen den Produkten vom Fachmann und dem Supermarkt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sehr konträr: Entweder man liebt mich, oder man haßt mich. Es gibt kein Mittelding.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich tragen meine Mitarbeiter zu meinem Erfolg bei. Meine Angestellten haben es schwer mit mir, denn ich stelle hohe Anforderungen an sie.Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihr Mitarbeiter aus? Es muß eine gewisse Aura vorhanden sein, eine warme und herzliche Ausstrahlung. Weiters sind mir die fachliche Kompetenz und das Auftreten wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin sehr tolerant und habe viel Respekt vor meinen Mitarbeitern. Ich lobe, es gibt Gewinnbeteiligungen, und ich schicke mein Personal zu Fortbildungsveranstaltungen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Der Schnitt und das Service. Der Kunde muß hervorragend betreut werden, jeder Gast wird herzlich begrüßt und empfangen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Mitbewerb ist mir egal. Ich bin nicht neidisch, habe mein eigenes Geschäft. Ich sehe in der Konkurrenz keine Belastung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die ersten Jahre als Unternehmerin waren schwierig, mit den Jahren hat sich aber alles eingespielt. Der Sonntag ist für mich der absolute Ruhetag.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für Fortbildung verwende ich im Moment eher wenig Zeit. Ich sehe etwas Neues und versuche es in der Praxis umzusetzen. Dadurch lerne ich ständig und sammle konstant neue Erfahrungen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte so weitermachen wie bisher und so bleiben wie ich bin.Ihr Lebensmotto: Geben und Nehmen.