Zur Karriere von Christian Janecek

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich trat bereits vor Abschluß meines Betriebswirtschaftsstudiums als Assistent der Geschäftsleitung in die Internorm-Fenster AG in Traun ein und wurde nach wenigen Monaten mit der Marketingleitung betraut. 1997 wechselte ich zur Funder Industrie GmbH in St. Veit an der Glan, wo ich als Marketingleiter und Leiter des Geschäftsfeldes Dämmprodukte tätig war. Ein halbes Jahr später nutzte ich ein Angebot, in Linz bei der Voest Alpine Stahl GmbH als Projektleiter für den Cluster-Bau tätig zu sein. In weiterer Folge übernahm ich im Unternehmen das Vertriebscontrolling sowie die Leitung des neu gegründeten Geschäftsfeldes Logistik. Seit April 2001 wird dieses Geschäftsfeld unter meiner Führung als eigenständiges Tochterunternehmen des voestalpine Konzerns geführt. 54 Prozent unserer Umsätze werden mit dem Mutterunternehmen, die restlichen 46 Prozent mit anderen Unternehmen getätigt. Unsere Geschäftsfelder umfassen die klassische Spedition, die innerbetriebliche Transportlogistik von einer Anlage zur anderen mittels Werksbahn, Hafen- und Straßenbetrieb sowie die Servicelogistik, Wartung, Reparatur und Instandhaltung von gleisgebundenen Fahrzeugen und Straßenfahrzeugen. Ein weiterer Geschäftsbereich liegt in unserem Eisenbahnverkehrsunternehmen. Hier transportieren wir auf freier Strecke Güter für unseren Konzern.

Zum Erfolg von Christian Janecek

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, die Freiheit zu haben, gewisse Bereiche selbst entscheiden und gestalten zu können. Freiheit in meiner Arbeitsweise ist eine wesentliche Anforderung, die ich an meinen Beruf stelle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Ich nütze beruflich die Chance, mich zu verwirklichen, erlebe Rückhalt durch mein familiäres Umfeld und konnte Ziele, die mir wichtig sind, erreichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Neben meiner offenen, kooperativen und zum Unternehmen passenden Persönlichkeitsstruktur waren eine große Portion Glück sowie meine Freude an der Arbeit ausschlaggebend für meinen Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mit der gemeinsam getroffenen Entscheidung, ein eigenes Eisenbahnunternehmen zu gründen, bewegten wir im Markt, für den Konzern und für das Unternehmen enorm viel.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorgesetzte, die gegenüber ihren Mitarbeitern einen ausgezeichneten persönlichen Kontakt pflegen. Ich lernte in meiner Ausbildung, daß es auf die Persönlichkeit ankommt, die Kenntnisse beruflich entsprechend zu nützen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Bedeutung der Logistik nahm in den letzten Jahren stark zu, viele Unternehmen sind sich der Stellung der Logistik jedoch noch nicht bewußt. Manche Logistikdienstleistungsunternehmen lassen sich in die Richtung eines Frächters drängen und sind dadurch sehr ressourcenverhaftet. Logistik hat in erster Linie mit Planung und Organisation zu tun. Es gibt ein starkes Konkurrenzverhältnis zwischen den einzelnen Unternehmen, das gute Kooperationen, die auch den Kunden dienen würden, oftmals ausschließt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von Mitarbeitern wird mir bestätigt, daß ich ein Mensch bin, der sehr offen auf Menschen und Dinge zugeht, Tatsachen offen im positiven Sinne hinterfragt und Veränderungswillen an den Tag legt. Ich verfüge über eine gewisse Beharrlichkeit und wünsche mir Feedback von meinen Mitarbeitern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken liegen in unserem sehr umfassenden Leistungsangebot, das atypisch für einen Logistikdienstleister ist, sowie in der Motivation und im Engagement der Mitarbeiter.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, den Spagat zwischen Familie und Beruf zu bewältigen, ohne eine Seite zu vernachlässigen. Meine Töchter sind sechs bzw. drei Jahre alt. Ich versuche, mich in der Familie stark einzubringen und gemeinsame Fixpunkte zu setzen. Wochenenden halte ich mir abgesehen von wenigen Ausnahmen grundsätzlich für meine Familie frei.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich leistete mir in den letzten beiden vergangenen Jahren den Luxus, je eine Woche ein Sprachtraining zu absolvieren, verwende aber allgemein zu wenig Zeit für meine Fortbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
An jungen Menschen beobachte ich oft, daß ein gewisser Hunger, Ziele zu erreichen, kaum vorhanden ist. Das mag an einer relativ hohen finanziellen Absicherung liegen, die viele junge Menschen von ihren Eltern erhalten. Dadurch fehlen Leistungsanreize, sich für Karriere zu engagieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele liegen darin, gewisse Freiheitsgrade zu erlangen und die berufliche mit der persönlichen Entwicklung in Einklang zu bringen. Nur ein zufriedenes persönliches Umfeld in der Familie garantiert auch gute Leistungen im Beruf.