Zur Karriere von Horst Eder

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich die fünfjährige HTL für Hochbau in Villach, welche ich im Jahr 1964 mit der Matura abschloß. Nachdem ich den Präsenzdienst abgeleistet hatte, erwarb ich von 1965 bis 1976 in drei Architekturbüros die nötige Erfahrung, um mich beruflich selbständig zu machen. Am 2. August 1976 gründete ich die Firma Bau + Plan Ing. Horst Eder GmbH, die ich bis heute als Geschäftsführer leite. Seit Beginn meiner Selbständigkeit mußte ich drei Phasen durchlaufen: zuerst wurde ich als Mitbewerber nicht ernst genommen, dann wurde ich, da ich erfolgreich war, bekämpft und angefeindet. Und seit einigen Jahren befinde ich mich nun in der dritten Phase, in der meine Erfolge, meine Erfahrung und meine Kompetenz anerkannt und geschätzt werden. In dieser langen Zeit konnte unser Büro ein Auftragsvolumen von ca. 2.500 Projekten abwickeln. Wir beschäftigen im Schnitt acht Mitarbeiter. Bei der Durchführung von Projekten im Bau und Planungsbereich übernehmen wir folgende Tätigkeitsbereiche: Ausschreibungen, Planung (auch Industrie), Bauleitung, Innenarchitektur, Projektmanagement, Generalunternehmung und -planung, Planungs- und Baukoordination. Unsere Arbeitsbereiche umfassen Industriebauten, Geschäftszentren, Sozialen Wohnbau, Revitalisierungen, Wohnanlagen, Einfamilienhäuser, diverse Um- und Zubauten, darüber hinaus auch Innenraumgestaltung.

Zum Erfolg von Horst Eder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, die vorgegebenen Herausforderungen zu bewältigen. Ich verfüge über die Bereitschaft, auch eine für mich neue Angelegenheit mit Engagement und Einsatz anzugehen und gegebenenfalls aus Fehlern zu lernen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ehrgeiz und Selbstorganisation sind wesentliche Eigenschaften. Darüber hinaus gehört auch entsprechender Fleiß zur beruflichen Selbständigkeit, denn das Wort bedeutet tatsächlich ja selbst und ständig arbeiten. Ehrlichkeit, Konsequenz und Kalkulierbarkeit sind in meinem Beruf ebenfalls unumgänglich. Darüber hinaus muß jeder einzelne Kunde das Gefühl haben, daß er momentan der einzige Kunde für mich ist. Was die beruflichen Qualifikationen anbelangt, verschiebt sich der Schwerpunkt heute vom baulichen Fachwissen hin zum juristischen Fachwissen. Und zu guter Letzt gehört natürlich auch die nötige Portion Glück, vor allem bei Ausschreibungen, dazu.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Eine große Herausforderung war für mich der Einstieg in die EDV. Ich mußte mich damals an eine für mich völlig neue Technologie gewöhnen. So beschloß ich also vor ungefähr 20 Jahren, mir in diesem Bereich zuarbeiten zu lassen. Das bedeutet einerseits eine gewisse Abhängigkeit von Mitarbeitern und Lieferanten, andererseits gehört die EDV nicht zu meinen Kernkompetenzen, weshalb ich mich für diese Lösung entschieden habe.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mich relativ rasch von den kleineren Aufgaben in größere Bereiche hineingearbeitet. Seit 1980 gelte ich in Kärnten für größere Firmen als Ansprechpartner.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Man muß nicht immer das Rad neu erfinden, sondern kann auf Vorhandenes und Bewährtes setzen, um dann etwas Eigenes und Besonderes daraus zu machen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Auszeichnung empfinde ich besonders die Tatsache, daß langjährige Stammkunden immer wieder zu mir kommen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es ist in Kärnten nicht möglich oder sinnvoll, sich auf einen Bereich zu spezialisieren. Man muß ein Generalist sein.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld weiß, daß ich ehrlich, korrekt und präzise bin.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Heutzutage sind gute Mitarbeiter fast schon ein besonderes Glück. Da sich die Branche sehr verändert hat, ist es auch notwendig, daß die Mitarbeiter sich mitentwickeln.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich halte die Tradition der Gleichenfeier sehr hoch. Diese ist eine Gelegenheit, mit allen Mitarbeitern ein paar Worte zu wechseln. Ich respektiere jeden Mitarbeiter und versuche, zu allen einen guten Kontakt zu halten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Für mich ist zum Beispiel ein korrektes und nach außen hin einheitliches Auftreten wichtig. Die Firmentafeln, das Briefpapier, die Angebotsunterlagen, es soll immer auf den ersten Blick erkennbar sein, daß es sich um die Firma Bau + Plan handelt. Mir ist dieser Markengedanke, das Erscheinungsbild, sehr wichtig. Darüber hinaus habe ich in den langen Jahren gelernt, sorgsam und verantwortungsvoll mit dem Geld anderer Menschen umzugehen. Im Bauwesen verantwortet man mit seiner Arbeit ja immer das Geld seines Auftraggebers, man ist eine Art Treuhänder. Gerade in diesem Bereich konnte ich mir das Vertrauen meiner Kunden erwerben. Diese wissen einfach, daß ich das Beste für sie heraushole und das Beste gebe. Besonders wichtig ist für mich auch eine gute Zusammenarbeit mit den Behörden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn junge Menschen die Grundsätze der Ehrlichkeit und Verläßlichkeit beachten, eine fundierte Ausbildung absolvieren und in jeder Hinsicht als Partner auftreten, dann werden sie viele Herausforderungen gut bewältigen.