Zur Karriere von Franz Schachermair

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die achtjährige Volksschule in Taiskirchen und danach die Polytechnische Schule. Im Anschluß daran absolvierte ich von 1973 bis 1976 die Lehre zum Tischler in Taiskirchen. Mich faszinierte schon während der Schulzeit der Beruf des Tischlers und der Umgang mit dem Werkstoff Holz, deshalb war ich schon ab meinem zwölften Lebensjahr jeweils in den Sommerferien in einer Tischlerei als Aushilfe beschäftigt. Von Oktober 1977 bis Mai 1978 war ich beim Bundesheer. Drei Tage nach dem Abrüsten lernte ich meine heutige Frau kennen, was ich als wichtigen Punkt auf meinem Lebensweg betrachte. Ich arbeitete nach dem Bundesheer noch einige Monate in meinem ehemaligen Lehrbetrieb, bis ich im Oktober 1978 im Betrieb eines Onkels meiner Frau als Tischler eingestellt wurde. Dies war aus persönlichen Gründen eine gute Lösung, da der Vater meiner Frau überraschend verstorben war und wir uns gemeinsam um den landwirtschaftlichen Betrieb der Schwiegermutter zu kümmern hatten. So hatten wir in den darauffolgenden Jahren sowohl beruflich als auch privat einiges zu tun. 1983 entschloß ich mich, die Meisterprüfung abzulegen, da es mein Ziel war, einen eigenen Betrieb zu eröffnen. Im März 1990 setzte ich den Wunsch zur Selbständigkeit, auch auf Anraten eines Kollegen und mit guter Unterstützung durch die Gemeinde Reichersberg, in die Tat um und begann mit dem Anbau der Werkstätte an mein Privathaus. Seit mittlerweile 15 Jahren arbeiten meine Frau und ich nun in unserem eigenen Betrieb, und ich habe in ihr eine große Unterstützung, wo auch immer ich sie brauche.

Zum Erfolg von Franz Schachermair

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, alles an meinem Haus mit eigenen Händen erschaffen zu haben. Ich habe zuerst das Haus meiner Schwiegermutter neu gebaut und dann einige Jahre später noch ein zweites für meine eigene Familie. Ebenso errichtete ich meinen Betrieb. Als ich begann, hatte ich kein Gebäude, keine Maschinen bzw. Werkzeuge und keinen einzigen Kunden. Heute habe ich ein großzügiges Firmengebäude, einen guten Kundenstock und eine zufriedenstellende Auftragslage.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe in meinem Leben sehr viele Dinge bewältigt und trotz einiger Rückschläge nie aufgegeben. Letzten Endes schaffte ich es immer wieder, den Dingen eine positive Wendung zu geben, und deshalb betrachte ich mich als erfolgreich. Sehr wichtig ist mir die Harmonie in der Familie. Sie ist für mich in Wirklichkeit der wichtigste Erfolg.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich ließ mich nie unterkriegen und suchte immer wieder nach Wegen, um bestimmte Problemstellungen zu lösen. Ich habe viel gearbeitet, damit der Betrieb heute in dieser Form da steht, doch ich habe es nie bereut, mich selbständig gemacht zu haben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich machte mich im Frühjahr 1990 selbständig und begann zu diesem Zeitpunkt mit dem Bau der Firmenhalle. Schon im Herbst desselben Jahres hatte ich die ersten Aufträge in der Tasche und 1991 stellte ich meinen ersten Lehrling ein. Als ich sah, daß der Betrieb floriert, empfand ich mich als erfolgreich.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als hilfsbereiter, engagierter Mensch, der nicht nur über eine Situation schimpft wenn er mit ihr unzufrieden ist, sondern sich selbst engagiert, um zu deren Lösung beizutragen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich arbeite mit einigen anderen Tischlereibetrieben aus dem Innviertel optimal zusammen, wobei diese Betriebe eher für große Anfertigungsmengen zuständig sind und ich dann zum Einsatz komme, wenn etwas Ungewöhnliches oder Spezielles in Sonderanfertigung gewünscht ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau und ich arbeiten sehr eng zusammen, und das funktioniert optimal. So gesehen gelingt es uns sehr gut, Beruf und Privatleben zu vereinbaren, obwohl natürlich der Beruf oft zuviel Zeit in Anspruch nimmt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Selbständig machen sollte sich nur, wer vorab ausreichend Erfahrung gesammelt und sich einen entsprechenden finanziellen Polster geschaffen hat. Außerdem würde ich aus meiner persönlichen Erfahrung heraus niemandem raten, die Meisterprüfung nebenberuflich zu machen, da dann sowohl im Beruf selbst als auch bei der Vorbereitung auf die Prüfung oft die Konzentration fehlt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im Moment ist die Auftragslage des Betriebes absolut zufriedenstellend; wir haben sogar mehr Arbeit, als wir selbst erledigen können. Ich will diesen Status quo aufrechterhalten. Mein Sohn hat ebenfalls - mit großer Liebe zum Handwerk und großem Erfolg - die Tischlerlehre absolviert. Er war während seiner gesamten Lehrzeit im Spitzenfeld der Landes- und Bundeslehrlingswettbewerbe. Sein Ziel ist es, den Betrieb weiterzuführen, und damit erfüllt er mir einen großen Herzenswunsch.
Ihr Lebensmotto?
Ohne Fleiß kein Preis!