Zur Karriere von Romana Steinberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Grundschule begann ich die dreijährige Lehre zur Friseurin und Perückenmacherin in einem Amstettener Salon, die ich 1996 abschloß, um danach in einen anderen Salon zu wechseln. Anschließend führte mich mein Lebens- und Berufsweg nach England. Über Umwege war ich vier Jahre lang als Art Director für Toni & Guy, eine der größten Franchiseketten im Friseurbereich, in Leeds und London tätig. 2001 konnte ich den zweiten Platz bei den Toni & Guy Colour Awards erringen und führte anschließend ein Jahr lang einen Creativ-Salon in Leeds. Dazwischen war ich als Stylistin in zahlreichen Musik-TV-Shows und für Sport-Stars tätig. 2004 führte mich mein Weg - inzwischen mit meinem englischen Lebensgefährten - wieder nach Österreich zurück. Wir erwarben im Zentrum von Linz ein Zinshaus und eröffneten hier 2004 unseren eigenen Friseursalon der modernen und internationalen Art.

Zum Erfolg von Romana Steinberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, Anerkennung aus seiner Arbeit zu erhalten und zufrieden zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich konnte durch mein Durchhaltevermögen große Erfolge erzielen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, daß meine Neugierde eine große Rolle spielte. Ich habe mir immer Neues und Originelles angeschaut und mir ständig - auch unter größtem Verzicht in anderen Bereichen - Wissen angeeignet. Der Aufenthalt in England hat mich sehr geprägt. Im nachhinein weiß ich auch, daß ich viel Glück hatte.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Gerade in meinem Beruf kann man sich als Frau einen guten Namen machen. Originalität und Kreativität werden in einem modernen Land wie England sehr geschätzt, Österreicher haben dort außerdem einen guten Ruf und sind gern gesehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich binnen kurzer Zeit akzeptiert wurde und mich durchsetzen konnte. Auch die Preisverleihung anläßlich des Colour Awards 2001 war für mich eine große Anerkennung und Befriedigung.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität. Von ihr leben wir, und das macht Spaß. Zu mir kommen heute alle Altersschichten und informieren sich über die neuesten Catwalk-Trends in den Bereichen Cutting & Colouring. Ich glaube, daß mein Handwerk eine Kunst und kein reines Service ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich habe immer die seelische und moralische Unterstützung aus meinem Elternhaus erfahren, und dafür bin ich sehr dankbar. Auch in meinem Beruf gab es einige Personen, zu denen ich aufschauen konnte. Ich habe von ihnen viel gelernt und kann mein Wissen heute zum Nutzen meiner Kunden einsetzen. Als ich mich in Österreich selbständig machte, hat mich Herr Hochwallner von meiner Hausbank hilfreich und mit Verständnis unterstützt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Persönliche Ansprache und die Anerkennung aus meiner Familie tun mir gut und sind eine Bestätigung. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sprechen fließend Deutsch und Englisch, daher haben wir viele englische und irische Kunden. Ich habe auch eine kleine Gastgewerbekonzession, und so können wir auch Getränke ausschenken. Donnerstags und Freitags haben wir länger geöffnet - diese beiden Tage haben sich schon zum Treffpunkt bei uns herauskristallisiert, wo man Erfrischungen zu sich nehmen kann und sich bei cooler Atmosphäre und trendiger Musik entspannen kann. Ausgefallene Wünsche, ob Färben oder Schneiden werden von uns realisiert, unter dem Motto Dein Haar ist die Leinwand, und wir sind die Künstler.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich möchte nicht in Konkurrenz zu anderen Salons stehen. Jeder hat dieselben Chancen. Ich bewege mich in einem mittleren Preissegment, das von meinen Kunden auch angenommen wird.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da wir gleich über dem Salon wohnen, haben wir die Möglichkeit, uns auch tagsüber zu sehen. Es freut mich, daß mein Lebenspartner mich immer wieder motiviert hat, den mutigen Schritt in die Selbständigkeit in meiner Heimat zu wagen. Ohne ihn wäre das alles nicht in dieser Form realisiert worden.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Gerade war ich wieder mit meinen Mitarbeiterinnen in England, wo wir uns über Neuigkeiten informierten. Ich selbst habe mich permanent weitergebildet. So besuchte ich den Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung am WIFI in St. Pölten und absolvierte die Ausbildnerprüfung für Lehrlinge im Jahr 1998. Das Unternehmertraining am WIFI mit anschließender Prüfung besuchte ich 1999.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Einem jungen Menschen rate ich, international zu denken, seine Wurzeln aber nie zu vergessen und die Familie als wichtigstes und wertvollstes Gut zu betrachten. Es ist wichtig, neugierig und mutig zu sein, sich etwas zuzutrauen und viel zu lernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir haben noch große Pläne. Unser Haus soll ein Zentrum für junge Menschen werden, wo Ausstellungen, Veranstaltungen und Vernissagen stattfinden. Auch Angebote im Wellnessbereich werden entstehen. Meine Partnerschaft zu pflegen und die Früchte des Erreichten zu genießen, ist mir derzeit sehr wichtig.
Ihr Lebensmotto?
Sich den Mut und die Neugierde für eigene Wege erhalten.