Zur Karriere von Helga Buchner-Polland

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura an einer HBLA wollte ich ursprünglich einen Lehr- oder Sozialberuf ergreifen, weshalb ich die Ausbildung zur Pastoralassistentin absolvierte. Meine erste Anstellung erhielt ich in der Kirche im Stadtteil Vogelweide in Wels, wo ich in vielen Bereichen eingesetzt wurde. Zwei Jahre später ging ich nach meiner Heirat in Karenz und arbeitete anschließend in Teilzeit als Religionslehrerin in Steyrermühl. In Attnang-Puchheim wurde ein katholisches Bildungswerk neu eröffnet, dessen Leitung meinem Mann und mir übertragen wurde. Diese Tätigkeit war ein Traumjob. Kurz danach, mitten in der Aufbauphase, verstarb mein Mann, und ich blieb als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern im Alter von zwei und vier Jahren zurück. Ich nahm meinen Beruf als Religionslehrerin wieder auf, und um mich weiterzubilden, absolvierte ich das Studium der Handelswissenschaften mit einem Sprachstudium in Englisch und Französisch. Das Studium schloß einen einjährigen Aufenthalt in Spanien ein, wobei mich mein jetziger Mann stark unterstützte. Nach meinem Studienabschluß erhielt ich keine Stelle, weshalb ich beschloß, mich mit einem Unternehmen für Fremdsprachentraining selbständig zu machen. Im Februar 2002 gründete ich die Firma learnangel® als Einzelunternehmen, das Angebot umfaßte die Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch und Deutsch. Bereits im Juni 2002 landete learnangel® beim i2b-Wettbewerb unter den Top 25 und gehört somit zu den besten Gründungsideen Österreichs des Jahres 2002. Im Laufe der Zeit baute ich das Unternehmen aus, erweiterte das Angebot, stellte Mitarbeiter ein und übersiedelte von meinen Privaträumlichkeiten in ein eigenes Büro. learnangel® bietet heute qualitativ hochwertige und maßgeschneiderte Kurse, Trainings und Seminare in den Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Russisch und Deutsch an.

Zum Erfolg von Helga Buchner-Polland

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Stärken in meinem Beruf einsetzen zu können. Die Schwierigkeit ist, seine Stärken zu erkennen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin glücklich, denn mein großer Traum war es, ein Studium zu absolvieren, und dies ist in Erfüllung gegangen. Ich baute das Unternehmen schrittweise auf, und beschäftige nun acht bis zehn Trainer sowie meinen Mann und meine Kinder. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Erfolg liegt darin begründet, daß ich alle Neuankömmlinge nach ihren Lernzielen frage und das Programm danach ausrichte. Wir unterrichten maximal vier Personen in einer Gruppe, und es gibt auch Selbstlernplätze mit Hörbeispielen auf CD. Ich bestimme die Rahmenbedingungen, nicht die Auftraggeber.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es ist noch nicht erkannt worden, daß man Personen, welche die deutsche Sprache lernen wollen, in ihrer Muttersprache „abholen“ muß. Es ist wesentlich, die Bedürfnisse seiner Schüler zu eruieren und anzunehmen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Momentan rekrutiere ich Trainer aus der Schar der Kursteilnehmer.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir kennzeichnen uns durch eine offene Lernatmosphäre, eine originelle Idee und einen bewußt anderen Ansatz, der auf einer Vision aufbaut.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Leute sollen unbedingt das tun, was ihnen Spaß macht, und keine Kompromisse eingehen. Ich bin überzeugt davon, daß jeder von einem Beruf leben kann, der ihm Spaß macht. Es ist wichtig, seinen Traum zu leben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Ideen im Franchising vertreiben und einen Konzern aufbauen. Außerdem möchte ich das mitarbeiterfreundlichste Unternehmen Österreichs werden, um für alle Lernenden attraktiv zu sein.
Ihr Lebensmotto?
Geht nicht, gibt‘s nicht.