Zur Karriere von Hermann Rottensteiner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Hauptschule und danach die HTL für Hochbau, die ich aber nach zwei Jahren abbrach. Es war der jugendliche Leichtsinn, denn andere Dinge waren für mich damals lustiger als die Schule. 1972 begann ich bei der Firma Viertl eine Lehre zum Bürokaufmann war danach im Verkauf tätig. In der Zwischenzeit gab es große Differenzen, jedoch hat Herr Viertl senior an mich geglaubt, wofür ich ihm heute noch sehr dankbar bin. Ich besuchte WIFI-Kurse bis hin zum Bilanzbuchhalter, da ich in die Buchhaltung versetzt wurde und dies war mein erster Schritt zum Erfolg. 1976 ging unsere damalige Buchhalterin in Karenz und Herr Viertl verstarb, und da seine Frau Lehrerin war, sprang ich ins kalte Wasser und versuchte zu helfen. Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt, vor allem durch Gespräche mit den Baumeistern und Kunden. Schritt für Schritt konnte ich das Vertrauen der Kunden gewinnen und viele Kontakte knüpfen, die ich bis heute pflege, da ich immer sehr authentisch war und bin. Der Umgang mit Menschen bereitet mir Freude. Zum damaligen Zeitpunkt beschäftigten wir rund 90 Mitarbeiter, aufgrund der maschinellen Fertigung hat sich die Anzahl aber auf 60 reduziert. Mittlerweile haben wir noch zwei Unternehmungen gegründet, in denen ich als Geschäftsführer agiere. Das Generalunternehmen konzentriert sich weiterhin auf die Ausführung von Wohnbauten, die wir schlüsselfertig übergeben. Wir agieren in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Burgenland.

Zum Erfolg von Hermann Rottensteiner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich Weiterentwicklung, vernetztes Denken und Wirtschaftlichkeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich insofern als erfolgreich, als ich sehr kontaktfreudig und authentisch bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, es war meine Freude an der Arbeit und meine Zufriedenheit mit dem, was ich tue. Ich möchte mich in meine Arbeit einbringen und entspannt arbeiten. Sicherlich war es auch das auch das Quentchen Glück, das mir zum Erfolg verholfen hat - und es waren vor allem die Menschen, die an mich geglaubt haben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Gefühl hatte ich immer irgendwie, denn ich habe mich immer bemüht, die Dinge voranzutreiben, mir Ziele gesteckt und diese konsequent verfolgt. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab in meinem Leben immer wieder verschiedene Personen, die mir wertvolle Tips gaben, an mich glaubten und mich unterstützen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich im direkten Lob meiner Kunden, die ihre Zufriedenheit ausdrücken. Auch von meinem Verwandtenkreis bekomme ich Zuspruch und Zustimmung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle beim Erfolg eines Unternehmens. Ich habe sehr viele Mitarbeiter aus meinem Bekanntenkreis eingestellt, und wir kommen bestens aus. Manche von ihnen sind schon sehr lange bei uns beschäftigt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wenn ein Mitarbeiter nicht aus dem Bekanntenkreis kommt, entscheide ich aus dem Bauch heraus und liege damit immer sehr richtig. Unseren letzten Verkaufsmitarbeiter habe ich ebenso ausgewählt. Im Laufe des Lebens lernt man, Personen im Gespräch einzuschätzen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe eine sehr geduldige und verständnisvolle Frau, die ich als Ausgleich gerne zum Essen ausführe. Ich versuche die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe, bewußt zu nutzen. Außerdem achte ich darauf, mindestens einmal die Woche eine Stunde Tennis zu spielen und entspanne mich gern in meinem Garten.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Wichtigste ist, vielseitig zu sein, da Einseitigkeit irgendwann zu einem Hindernis wird. Man sollte sich in mehreren Bereichen einsetzen und Interesse zeigen, so wird man zu einer vielseitigen Persönlichkeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde mit 1. Jänner 2007 meine Tätigkeit als Geschäftsführer beenden und danach nur noch eine Konsulententätigkeit ausüben.
Ihr Lebensmotto?
Spaß an der Arbeit.