Zur Karriere von Wilhelm Schasching

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
1938 maturierte ich in Wien und leistete anschließend meinen Militärdienst innerhalb der deutschen Luftwaffe ab, wo ich vier Jahre im fliegenden Einsatz war. Dort absolvierte ich auch meine Ausbildung zum Piloten. Diese Schritte basierten alle auf unfreiwilliger Basis. Nach meiner Entlassung 1945 begann mein Engagement als Regisseur am Linzer Landestheater. 1954 wechselte ich in das Bundesamt für Zivilluftfahrt in Wien und absolvierte die Ausbildung zum Air Traffic Controller. Parallel dazu gründete ich 1957 den Österreichischen Luftfahrtverband in Wien, als dessen Präsident ich bis dato fungiere. Begonnen hat diese Institution im kleinen Kreis, der sich mit der Zeit auf 1.500 Mitglieder erweiterte. Die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Verkehrsministerium funktionierte damals ausgezeichnet, und eine Veranstaltung folgte der anderen. Unsere Mitglieder rekrutieren sich aus Angehörigen der Luftfahrt und aus dem öffentlichen Bereich.

Zum Erfolg von Wilhelm Schasching

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, keine dauerhaften Rückschläge verzeichnen zu müssen, und liegt in der Anerkennung und Wertschätzung meiner Tätigkeit.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mit Streßsituationen muß jeder Flug-Controller bestens umgehen können, so auch ich. Diese Einstellung betraf auch meine weiteren Entscheidungen im Zuge des Aufbaus des Österreichischen Luftfahrtverbandes. Der große Erfolg mit diesem Verband liegt einerseits ganz sicher in meiner Fähigkeit begründet, die speziellen Wünsche unserer Mitglieder, insbesondere was die exklusiven Reisen anbelangt, zu erfüllen, aber auch, in all den Jahren stets die richtigen Mitarbeiter zu finden und meinen Enthusiasmus auf diese zu übertragen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ja bekanntlich eine Frau. Bei mir war das nicht anders. Meine leider schon verstorbene Frau Anny war eine unglaubliche Persönlichkeit und hat mich in jeder Lebenssituation hundertprozentig unterstützt. Auch der erste Präsident des Bundesamtes für Zivilluftfahrt, Hofrat Walter Watzek, hat mich positiv beeinflußt und sehr gefördert.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Luftfahrt betreffend gibt es viele noch zu lösende Probleme, im Bereich der immer weiter steigenden Treibstoffpreise zum Beispiel, oder durch die rasante Entwicklung des Flugverkehrs, wobei die ersten Kapazitätsgrenzen in Europa bereits erreicht wurden. Was den Österreichischen Luftfahrtverband anbelangt, haben wir seit geraumer Zeit ein zentrales Problem, das wir durch konzentrierte PR-Tätigkeit versuchen, in den Griff zu bekommen - den Mangel an Nachwuchs. Obwohl ich glaube, daß das Thema Luftfahrt und Reisen ein immer aktuell und attraktiv bleibendes sein wird.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte sich immer bemühen, mit seinen Mitmenschen gut auszukommen. Das gelingt in erster Linie durch einen hohen Grad an Toleranz und Verständnis für die persönlichen Wünsche, Zielsetzungen und Lebenseinstellungen des anderen.
Ihr Lebensmotto?
Da halte ich es frei nach dem großen Sir Peter Ustinov: Nicht zurückblicken, sondern immer nur nach vorne.