Zur Karriere von Emanuel Bröderbauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Handelsakademie in Zwettl leistete ich zunächst den Präsenzdienst ab und trat dann in ein Unternehmen ein, das Kreditratings erstellte. Nach einem halben Jahr entschied ich mich allerdings dafür, das Studium der Betriebswirtschaftslehre (Schwerpunkt Marketing und Organisation) an der Wirtschaftsuniversität Wien zu absolvieren. Während der Studienzeit war ich als Ferialpraktikant bei der PSK Bank tätig. Im letzten Studienjahr wurde mir eine Stelle bei der PSK Bank angeboten, sodaß ich unmittelbar nach Abschluß meines Studiums als Key Account Manager im Bereich Institutionelle Firmenkunden (500 Top-Unternehmen) beginnen konnte. Kurz nach der Fusion der PSK mit der BAWAG wechselte ich in die Erste Bank, wo ich zunächst im Key Account Management tätig war. Seit 2003 arbeite ich im Zielgruppenmarketing Kommerz an der Erstellung von Strategien sowie der Konzeption und der Umsetzung von Marketingaktivitäten für Firmenkunden. Die Erste Bank ist nach der Bilanzsumme eines größten österreichischen Finanzinstitute. Entscheidungen werden im Inland getroffen und nicht von ausländischen Partnern vorgegeben, und so kann rasch auf Marktentwicklungen reagiert werden. Seit September 2006 fungiere ich zusätzlich als stellvertretender Geschäftsführer von i2b, einer Initiative zur Erstellung eines Unternehmenskonzeptes, die im Jahr 2000 von der Wirtschaftskammer Österreich und der VA Technologie AG ins Leben gerufen wurde. Seit Herbst 2003 ist i2b ein rechtlich eigenständiger Verein, dessen Mitglieder heute die Wirtschaftskammer Österreich sowie die Erste Bank und Sparkassen sind, wobei jedes dieser Häuser einen Geschäftsführer stellt. i2b hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen unternehmensfreudigen Menschen unter die Arme zu greifen. Mit Hilfe von Arbeitsunterlagen (Handbuch, Businessplan-Tool, etc.), einer Internetplattform, einschlägigen Informations- und Coaching-Veranstaltungen sowie kostenlosen Expertenfeedbacks auf alle eingereichten Businesspläne sollen unternehmerische Ideen einen entscheidenden Schritt näher der Realität gebracht werden. Der i2b & GO! Businessplan-Wettbewerb, Österreichs größter Wettbewerb für innovative Produkt- und Dienstleistungsideen aus allen Branchen der Wirtschaft, verfolgt das Ziel, die Gründung bzw. Übernahme von nachhaltig erfolgreichen Unternehmen zu fördern und zu unterstützen. Dabei geht es um die Marktreife umgesetzter kreativer und innovativer Ideen.

Zum Erfolg von Emanuel Bröderbauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich setze mir wie viele andere Menschen Ziele, die ich erreichen möchte. Am Ende möchte ich sagen können, daß sich der Einsatz gelohnt hat. Die Relation zwischen Einsatz und Ergebnis muß stimmen; keinesfalls dürfen bei der Verwirklichung meiner Ziele meine Familie oder meine Gesundheit auf der Strecke bleiben, da sich eine derartige Situation negativ auf mein Erfolgsempfinden auswirken würde.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Einen gewissen Prozentsatz habe ich selbst zu meinem Erfolg beigetragen, ein Teil fiel mir zu.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Aufgeschlossenheit kommt mir in Gesprächen sehr zugute. Auch spornte mich mein Ehrgeiz in beruflicher Hinsicht immer wieder an.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ein Problem unserer Gesellschaft ist die Null-Fehler-Toleranz, die zur Starrheit von Systemen beiträgt. Viele lehnen es ab, eine Entscheidungsvollmacht zu übernehmen. Doch nur wer Fehler macht, lernt. Ich ergründe Fehler und Problemursachen und stecke so den Rahmen eines Problems erst einmal ab. Wenn ich die Rahmenbedingungen eines Problems genau kenne, zeichnet sich im Grunde ja schon der Lösungsansatz ab. Da wir ein kleines Team sind, tauschen wir uns bei Problemen aus. Für die letztliche Entscheidung sind die Führungskräfte verantwortlich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern dienten mir mit ihrer partnerschaftlichen Haltung als Vorbilder.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Eine Arbeitsbeziehung ähnelt in gewissem Sinne einer privaten Beziehung - beide können ohne Ehrlichkeit nicht funktionieren. Auch lege ich bei meinen Mitarbeitern großen Wert auf soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine Trennlinie zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen ist notwendig, gelingt mir jedoch nicht immer. Es ist oft nicht einfach, abrupt von einem Bereich in den anderen zu wechseln, da mich beispielsweise berufliche Themen oder Aspekte auch noch zu Hause beschäftigen können. Familiärer Rückhalt und ein Ausgleich zum Beruf sind meines Erachtens notwendig, wenn man beruflich erfolgreich sein möchte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Grundstein der persönlichen Entwicklung wird in der Familie gelegt, weshalb hierauf besonderes Augenmerk gelegt werden sollte. Auch eine fundierte Ausbildung ist wesentlich, wenn auch kein Garant für Erfolg. Wichtig ist generell, nie seine Träume aus den Augen zu verlieren und sich auch in Verzicht zu üben, um diese zu verwirklichen. In weiser Voraussicht empfehle ich jedem, sich immer wieder Zeit zur Reflexion seiner Ziele und Wünsche zu nehmen, da man sehr leicht in ein Hamsterrad gerät. Man sollte daher auch immer auf seinen Körper hören.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich ist es mein Ziel, in eine Führungsposition bei der Erste Bank zu gelangen, ohne daß mein Familienleben unter meinem beruflichen Engagement zu leiden hat. Auch i2b hat noch große Ziele, vor allem in internationaler Hinsicht.

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